Lübeck – „So etwas hab ich noch nicht gesehen“, sagte Paul Sznabel, Liga-Sprecher des SC Rapid nach dem 6:6 seiner Mannschaft nach der Partie beim VfL Vorwerk am Dienstagabend. Die Rapidler sahen nach 38 Minuten nach einer 3:0-Führung wie der sichere Sieger aus und mussten am Ende noch einem Rückstand hinterherlaufen. Weidemann (11.), F. Pump (13.) und B. Sznabel (38.) (Foto) besorgten dem Team einen komfortablen Vorsprung, doch Steen (40., 43.) brachte die Vorwerker wieder heran. B. Sznabel (44.) sorgte per Strafstoß für den 4:2-Halbzeitstand. In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer im Teichstadion ein verrücktes Spiel. Wyska (58.) erzielte per Foulelfmeter den erneuten Anschlusstreffer für den VfL. Dann sogar der Ausgleich durch Reiter (71.). Es folgte das 5:4 durch B. Sznabel (82.) mit seinem dritten Treffer am Abend, doch dann ging es erst richtig los. VfL-Stürmer Peml sah in der 84. Minute die Gelbe Karte und gleich darauf Gelb-Rot wegen Meckerns. Das brachte seinen Coach Tino Lüthje in Rage, der dann ebenfalls des Feldes verwiesen wurde. Zwei Minuten vor dem regulären Ende traf Kahraman zum 5:5 und zwei Minuten darauf wieder Wyska zur erstmaligen Führung für den VfL. In der ewig andauernden Nachspielzeit markierte Üstün in der 96. Minute den 6:6-Ausgleich und danach gab es noch einmal Rot für die Gastgeber. Pretzer durfte vorzeitige zum Duschen. Danach war Schluss und Vorwerk hat in Unterzahl den zweiten Saisonpunkt verdient eingefahren.
VfL-Coach Lüthje: „Ich habe heute in der zweiten Halbzeit eine hervorragende Vorwerker Mannschaft gesehen. Die Mannschaft hatte einige Rückschläge hinnehmen müssen, aber hat nie aufgesteckt und sich mit einem Punkt belohnt. Ärgerlich ist natürlich, dass wir den Ausgleich in der 96. Minute nach einem Freistoß, den man nicht geben muss, bekommen. Dazu kommt, dass nur eine Nachspielzeit von drei Minuten angezeigt wurde. Zu den beiden Gelb-Roten kann ich nur sagen, dass sie mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl nicht geben muss. Am Freitag heißt es an die Leistung der zweiten Halbzeit anzuknüpfen und die Ausfälle von Pretzer und Peml (beide nach heute gesperrt) sowie Küchler (Urlaub) zu kompensieren.“
„Ein wirklich guter Start in die Begegnung, in der schon alles im Griff zu sein schien (3:0 nach der 38. Minute). Leider hatten wir heute häufiger Mal kleine Aussetzer, die der VfL gnadenlos ausnutzte. Kurz vor Schluss lagen wir sogar noch hinten und erzielen den Ausgleich sehr spät in der Nachspielzeit. Insofern ein noch relativ glückliches Unentschieden für uns“, sagte P. Sznabel weiter nach der Partie gegenüber HL-SPORTS.
In der zweiten Begegnung des Abends ging es nicht weniger spannend zu. Der SC Buntekuh empfing die Fortunen aus St. Jürgen. Am Ende siegte das Schlatz-Team mit 2:1, durch ein Tor in der 94. Minute. Ein unglücklicher Punktverlust für die Gäste und so sah es auch Thomas Lehwald (Fortuna): „Eine völlig unnötige Niederlage, aus der wir hoffentlich für die Zukunft lernen. In einer Schwächephase vor der Halbzeit bekommen wir aus einer Standardsituation das 0:1. Wir beherrschen die komplette zweite Hälfte, davon eine gute halbe Stunde in Überzahl. Der Zeitpunkt des Ausgleichs zwar spät, aber völlig verdient. In der Nachspielzeit dann der vollkommen unerwartete K.O. Eigentlich war sogar ein Sieg möglich. Mund abputzen, weiter machen.“ Die Tore am Koggenweg erzielten: 1:0 Mirza (40.), 1:1 Schütt (85.), 2:1 Harder (94.). Dazu sah Krause (58., SCB), die Gelb-Rote Karte.
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