Hamburg – Mit dem Nachholspiel zwischen dem Hamburger SV und Erzgebirge Aue vom vergangenen Dienstag (HL-SPORTS berichtete) geht die 2. Bundesliga in den Saisonendspurt. Sechs Runden sind bis zum 34. Spieltag noch zu absolvieren, heißt dass 18 Punkte verteilt werden können.
Mit sieben Clubs muss man rechnen
Von Platz eins bis Rang sieben sind es gerade einmal sieben Zähler Differenz. Zwei Siege bei dem einen und zwei Niederlagen bei dem anderen und schon könnte das Tabellenbild wieder ganz anders aussehen. Werder Bremen liegt mit 52 Punkten an der Spitze, der 1. FC Heidenheim (45) ist Siebter. Darmstadt 98 und der FC St. Pauli stehen mit jeweils 51 Zählern auf dem zweiten und dritten Rang. Spannend wird es dabei schon am kommenden Wochenende, wo sechs der sieben Teams gegeneinander antreten und sich gegenseitig Punkte abknöpfen. Am Ende eines jeden Teambeitrags gibt HL-SPORTS Chefredakteur Roland Kenzo seine Prognose zur Endabrechnung ab.
Das Problem an der Weser: Die „kleinen“ Fische
Spitzenreiter Werder Bremen hat nun in Folge drei Hammer-Spiele vor sich. Sonnabend bei St. Pauli, danach gegen Nürnberg (5.) und eine Woche später auf Schalke (4.). Die letzten drei Begegnungen sind gegen vermeintliche „kleinere“ Gegner (Kiel, Aue und Regensburg). Wobei sich der SVW schon in den Partien gegen genau diese „Kleinen“ nicht die Ergebnisse erzielte, die man erwarten durfte. Beispiel: Jeweils ein 1:1-Unentschieden in den Heimspielen gegen Sandhausen und Ingolstadt. Prognose: Platz 2.
Bis jetzt lief alles nach Plan
Fast ähnlich sieht es bei Darmstadt 98 in den kommenden drei Spielen aus. Die Formtabelle spricht für die Lilien, doch den großen „Saison-Hänger“, die jede Mannschaft in einer Spielzeit in der Regel hat, gab es bisher für das Team von Torsten Lieberknecht bisher noch nicht. Nach den drei wegweisenden Auftritten in Nürnberg, gegen Schalke und beim FC St. Pauli folgen in den letzten drei Spielen bis zum 34. Spieltag Aue, in Düsseldorf und gegen Paderborn. Prognose: Platz 4.
Beste Heimmannschaft mit noch vier Spielen zuhause
In dem eben genannten „Hänger“ steckt der FC St. Pauli aktuell. Auswärts gab es zuletzt zwei Unentschieden. In der Fremde muss man allerdings auch nur noch zweimal antreten. Dafür stehen vier Spiele am Millerntor für die beste Heimmannschaft der Liga an. Bremen und Darmstadt sowie dazwischen Sandhausen – so sieht das Programm der nächsten drei Wochen aus. Danach kommt Nürnberg, es geht nach Gelsenkirchen und zum Schluss ist Düsseldorf auf dem Kiez zu Gast. Prognose: Platz 3.
Auf Terodde wird es ankommen
Die Fieberkurve des FC Schalke 04 steigt mit kleinen Dellen, doch sie steigt eben. Trifft Simon Terodde weiterhin so, wie bisher (21 Saisontore) ist die Meisterschaft drinnen. Heidenheim (H), Darmstadt (A), Bremen (H), Sandhausen (A), St. Pauli (H) und bei den Club-Freunden in Nürnberg ist das Restprogramm der „Knappen“. Drei Siege zuletzt sprechen für einen sofortigen Wiederaufstieg der Gelsenkirchener. Prognose: Platz 1.
Schmieren die Nürnberger ab?
Der 1. FC Nürnberg hat sich gerade in den vergangenen Auftritten mit Platz vier angefreundet, wurde am vergangenen Wochenende allerdings auf Rang fünf zurückgeschleudert. 1:3 in Heidenheim. Sportvorstand Dieter Hecking vermisste den „Aufstiegs-Punch“. Klappt sein Weckruf nicht, könnte der FCN am Ende sogar ganz abrutschen und im Mittelfeld der Tabelle landen. Die restlichen Gegner haben es zum größten Teil alle in sich: Darmstadt (H), Bremen (A), Sandhausen (H), St. Pauli (A), Kiel (A), Schalke (H). Prognose: Platz 8.
Platz vier in Gefahr – Spagat DFB-Pokal
Der April hat dem Hamburger SV bisher stets das Aufstiegsgenick gebrochen. Nun hat man diesen Fluch am Dienstag beendet, doch es war ein Nachholspiel aus dem März. Wer böses denkt, wird das Spiel in Kiel am kommenden Sonntag abwarten wollen. Zweimal zuhause und viermal auswärts stehen nun an, dazwischen das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Erstligist SC Freiburg. Es muss viel in der Liga zusammenkommen, will man noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. „Leichte Gegner“ gibt es anscheinend nicht, auch wenn es so aussieht. Kiel (A), Karlsruhe (H), Regensburg (A), Ingolstadt (A), Hannover (H) und Rostock (A) – so sieht der Fahrplan des HSV bis zum Ende aus. Prognose: Platz 5.
Heidenheimer Konstanz ausschlaggebend
Last but not least ist das noch der 1. FC Heidenheim. Frank Schmidt ist mit seinem Team unberechenbar. In den vergangenen drei Spielzeiten war von Platz acht bis drei alles dabei. Die erzielten Ergebnisse sind meist eine knappe Angelegenheit und die Tordifferenz steht bei plus eins. Das Restprogramm sieht mit Schalke (A), Aue (H), Kiel (A), Düsseldorf (H), Regensburg (A) und zum Schluss zuhause gegen Karlsruhe nicht unmöglich aus, doch geht di Konstanz der vergangenen Wochenenden weiter, wird das nichts. Prognose: Platz 7.
Die aktuelle Tabelle (Stand: 7.4.2022)
1. | SV Werder Bremen | 28 | 52 : 37 | 52 |
2. | SV Darmstadt 98 | 28 | 56 : 35 | 51 |
3. | FC St. Pauli | 28 | 53 : 38 | 51 |
4. | FC Schalke 04 | 28 | 56 : 34 | 50 |
5. | 1. FC Nürnberg | 28 | 41 : 37 | 46 |
6. | Hamburger SV | 28 | 51 : 29 | 45 |
7. | 1. FC Heidenheim 1846 | 28 | 37 : 36 | 45 |
8. | SC Paderborn 07 | 28 | 48 : 39 | 40 |
9. | Karlsruher SC | 28 | 48 : 42 | 38 |
10. | SSV Jahn Regensburg | 28 | 45 : 40 | 37 |
11. | F.C. Hansa Rostock | 28 | 36 : 43 | 37 |
12. | Holstein Kiel | 28 | 37 : 48 | 34 |
13. | Fortuna Düsseldorf | 28 | 35 : 36 | 33 |
14. | Hannover 96 | 28 | 26 : 41 | 32 |
15. | SV Sandhausen | 28 | 31 : 45 | 31 |
16. | SG Dynamo Dresden | 28 | 27 : 38 | 28 |
17. | FC Erzgebirge Aue | 28 | 26 : 58 | 19 |
18. | FC Ingolstadt 04 | 28 | 25 : 54 | 18 |