Hamburg – „Im Prinzip haben wir viel erreicht“. Eine Bemerkung von HSV-Trainer Joe Zinnbauer in der Pressekonferenz vor dem Frankfurt-Spiel (heute, 17.30 Uhr), die zunächst verblüffen mag, vom neuen Trainer aber durchaus verständlich begründet wurde. Nach einem Drei-Stufen-Plan sei die Defensive stabilisiert – schließlich gab es gegen zwei der bestbesetzen Offensiven der Liga (Bayern und Gladbach) nur ein Gegentor. Und auch Fortschritte im Übergangsspiel konstatierte Zinnbauer seinem Team. Aber dann ist da die Fehlanzeige bei der Torausbeute…
Und da winken Fans aus Lübeck nach Hamburg, spielt doch in der U23 des HSV seit dem Sommer Ahmet Metin Arslan (Foto). Der Ex-VfBer ist der Top-Scorer in der Regionalliga Nord – sieben Tore und vier Vorlagen bei neun Einsätzen in der Startelf attestieren die Statistiker dem 20-jährigen Stürmer. Und da Zinnbauer bei Amtsübernahme sehr wohl auf die U23 verwiesen hat – und inzwischen schon Spieler hochzog zum Training und Spiel – dürfte Arslan durchaus eine Option bei seinem ehemaligen Trainer haben.
Mit Arslan gegen die Ladehemmung – für den beidfüßigen Stürmer wäre ein Bundesliga-Einsatz vorläufige Krönung eines konsequenten Weges, den er bislang gegangen ist. Von 1998 bis 2001 in der Jugend beim TSV Ottobeuren, wechselte er zum 1. FC Phönix. Lübeck 76, TSV Siems und VfB Lübeck waren die weiteren Stationen. „Den eingeschlagenen Weg fortsetzen“, gab Zinnbauer in der Pressekonferenz vor – ein Satz, der auch als Motto für Arslan gilt.
Nun, die Aufstellung gegen Frankfurt ist noch nicht öffentlich. Marcell Jansen kehrte am Freitag ins Mannschaftstraining zurück. „Im Prinzip ist alles denkbar. Wir werden sehen, wer sich wie präsentiert und dann entscheiden“, so Zinnbauer.
Vielleicht macht die Statistik den Rothosen noch ein bisschen mehr Mut: Gegen keinen anderen Bundesliga-Klub hat der HSV mehr Heimsiege als gegen Eintracht Frankfurt gefeiert – 31 waren es bislang.
