Lübeck – Der Traditionsclub 1. FC Phönix lud ein und alle sind gekommen. Der Tag der deutschen Einheit wurde auch ein Einheitstag in Lübeck. An der Travemünder Alle feierten rund 500 Menschen das 111-jährige Bestehen des Kreisligisten, der seine Sportanlage herausgeputzt hat. Pünktlich um 9.45 Uhr spielte der Spielmannszug aus Groß Grönau und stimmte die Feierlichkeiten an. Bürgermeister Bernd Saxe, SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer, KFV-Vize Boris Hoffmann (vertrat den kranken Peter Reinecker), Possehl-Stiftungs-Vorsitzende Renate Menken und viele andere bekannte Gesichter waren gutgelaunt zum Anlass erschienen und schauten sich ab 11.11 Uhr das Derby Phönix gegen VfB an. „Eine großartige Geste so kurz vor dem Punktspiel am Sonntag noch bei uns anzutreten“, sagte FC-Coach Armin Prang nach der Partie. Diese gewannen die Grünweißen erwartungsgemäß mit 12:1 (6:0). Viele der Anwesenden hatten sich ein 11:1 gewünscht, diesen Plan durchkreuzte jedoch ein Adler-Träger selbst. Er traf ins eigene Tor. So wäre der Plan aufgegangen. Grün wurde von den Fans auf der Tribüne gefeiert, denn er schoss den einzigen Treffer der Gastgeber. Die VfB-Tore erzielten Sirmais (3), Rave, Richter (je 2), Evora, Ladendorf, Lange und Arnold Suew (je 1). Prang und Liga-Manager Manuel da Silva hofften im Vorwege trotzdem darauf, dass es nicht zweistellig werden würde.
Aber auch so war es eine klasse Veranstaltung. So sah es auch Phönix-Präsident Gert-Friedrich Schneider. In der Halbzeitpause des Eröffnungsspiels zu den Wochenendfeierlichkeiten sagte er gegenüber HL-SPORTS: „Wir sind sehr glücklich, dass wir neben den vielen Zuschauern auch so hochkarätige Ehrengäste dabei sind.“ Er lobte das Engagement aller, die wie er sagte „die sehr gute Jugendarbeit, die auch ein Verdienst des Ehepaares Rosenthal ist, vorantreibt. Wir hoffen, dass wir den Schritt in die Verbandsliga gehen können und auch im Nachwuchs-Bereich weiter diesen Weg gehen können.“
Der erste Mann im „Stadion am Flugplatz“ würdigte den Mutterverein LBV, in dem er noch selbst passives Mitglied ist, und vergisst dabei nicht, dass der 1. FC Phönix 1971 aus dem LBV herausgewachsen ist. Über Schiedsrichter Max Rosenthal sagte Schneider, dass der junge Mann eine gute Zukunft hat. Der 19-jährige Phönixer pfeift in der Junioren-Bundesliga. Dieses Thema schlug auch KFV-Vize-Präsident Hoffmann an und gratulierte zu diesem seltenen Jubiläum, indem er viele schöne Geschichten erzählte. Die Zukunft sieht Hoffmann ebenfalls in der Schiedsrichter-Abteilung und lobte das Drumherum und wünschte dem Club alles Gute für die Zukunft.
SHFV-Präsident Meyer sagte: „Das ist ein großartiger Verein, der Fußballgeschichte geschrieben hat. Vom VfB ist es eine tolle Geste, zwei Tage vor dem Punktspiel in Cloppenburg hier anzutreten. Das ist Sport und Freundschaft in einer tollen Fußballstadt, wie sie Lübeck für mich immer noch ist. Da sind wir auf dem richtigen Weg.“
Zum Thema Freundschaft sagte VfB-Aufsichtsratsvorsitzender Dietmar Scholze, der mit dem kompletten Vorstand an der Travemünder Allee seine Glückwünsche überbrachte: „Die ehemalige „Erz-Feindschaft“ hat uns damals auch viele Zuschauer in die Stadien gebracht. Heute sind wir alles andere als Erz-Feinde. Wir haben die gleiche Affinität zum Fußball und wünschen dem 1. FC Phönix alles Gute und mögen sie wieder höherklassig spielen.“
Alle Interviews gibt es am Montag beim Rückblick zum Party-Wochenende als MP3 zu hören.
Hier geht es zur großen Phönix-Jubiläums-Fotostrecke.