Lübeck – Spannend war es bis zur letzten Minute beim Kreisligaspiel zwischen dem Lübecker SC und dem 1. FC Phönix. Am Ende gingen die Gäste mit einem 3:2-Erfolg und drei Punkten nach Hause. Can Moray schoss das entscheidende Tor in der 88. Minute für Phönix. Für den LSC blieb wieder einmal nur das Nachsehen. Dabei hatten die Adler-Träger genügend Möglichkeiten, die Partie bereits in den ersten Minuten zu entscheiden. Darum beklagt Manuel da Silva auch die derzeitige Situation: „Wir müssen einfach mehr aus unseren Chancen machen“, sagt er einen Tag nach der Begegnung und fügt hinzu: „Letztendlich zählt aber doch nur der Sieg.“
Erleichterung machte sich allerdings nicht nur deswegen bei dem Sportlichen Leiter von der Travemünder Allee breit. Die Sorge am Samstagabend um Phönix-Kapitän Sebastian Barsuhn war groß. Der 26-jährige musste bereits nach sechs Minuten verletzt ausgewechselt werden. Erste Vermutungen ließen auf einen Bruch der Hand schließen. „Bei der ersten Aktion ist es passiert. Die Hand ist sofort angeschwollen und nachdem er kühlte, blieb keine andere Wahl, als ihn ins Krankenhaus zu schicken“, sagte da Silva gegenüber HL-SPORTS am Sonntag. Dort wurde die Besorgnis zum Glück nicht bestätigt. Die Hand wurde „nur“ geprellt. Trotzdem fällt der Kapitän vorerst aus.
Ganz anders die Ausgangslage bei Nico Gretzinger. Der LSC-Angreifer feierte nach acht Monaten Verletzungspause sein Debüt für die Thomas-Mann-Kicker. Hakan Temnur hatte ihn trotz seiner langen Auszeit zusammen mit Christian Weiß vom SV Schashagen-Pelzerhaken geholt und auf ihn gebaut. Am Samstag gab es die erste „Rückzahlung“. Bereits nach 16 Minuten durfte Gretzinger sein Comeback auf dem Platz feiern und orientierte sich gleich ins Sturmzentrum. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Kurz vor der Pause traf er zum ersten Mal für seinen neuen Club. Auch im zweiten Durchgang war Gretzinger fast nicht zu stoppen und markierte seinen zweiten Treffer für den LSC. „Er hat genauso gebrannt wie alle anderen auf dem Platz und auf der Bank. Nico war heiß und wollte unbedingt spielen. Hochmotiviert und mit 110 Prozent hat er sich zusammen mit seiner Mannschaft zerrissen. Dass Nico nach acht Monaten Pause gleich so einschlägt, hat uns natürlich gefreut“, schwärmte Co-Trainer Timur Akgün noch am Tag darauf von seinen Spielern. Ergebnistechnisch hat es zwar nicht gereicht, doch langsam scheint es etwas zu werden mit dem Neuaufbau. Cheftrainer Temnur ist sich sicher, dass trotz der vielen Verletzungen und Umstrukturierungen in Zukunft mehr geht. Gegen die Spitzenmannschaften Dornbreite II und Phönix war es zumindest schon einmal knapp.