Hamburg – Es hat gepasst! Joker Rudnevs sticht und Werders Torwart Wolf schenkt sich selbst einen ein: Mit 2:0 im Finish gewann der HSV das 101. Bundesliga-Derby gegen Werder Bremen, feierte den zweiten Heim-Sieg hintereinander – und überholte im Tabellenkeller Borussia Dortmund. Die HSV-Fans unter den 57.000 Fans in der Imtech-Arena waren aus dem Häuschen. Erstmal ein Bier – und dann reden wir über die Zukunft, wünschen uns den nächsten Dreier, bitte!
In der Startelf der Gastgeber ein Aufsteiger aus der U23: Mohamed Gouaida. Und der wagte nach zehn Minuten den ersten Schuss der Rothosen auf das Werder-Tor – Torhüter Wolf musste sich schon gewaltig strecken, um den Einschlag zu verhindern. Indes: vielmehr kam dann auch nicht mehr bis zur Pause! Beide Teams wollten Fehler vermeiden, riskierten wenig, Torszenen also Mangelware.
Nach dem Seitenwechsel viele Zweikämpfe, Werder eher defensiv orientiert, die Gastgeber mit der größten Chance in der 52. Minute durch Nikolai Müller. Das war’s eigentlich – und als sich wohl schon viele mit einer Nullnummer abgefunden hatten, ging´s richtig los.
84. Minute: Einwurf von Ashton Götz, Werders Assami Lukimya verlängert rückwärts in den 5-m-Raum – und dort steht Artjoms Rudnevs, drückt den Ball über die Torlinie: 1:0 – welch‘ ein Brustlöser für die Hamburger!
Neun Minuten später, schon in der Nachspielzeit: Noch einmal ein HSV-Konter, nachdem Werder die Defensive aufgegeben hatte. Pierre-Michel Lasogga legt für Tolgay Arslan vor dem leeren Bremer Tor auf. Arslans Ball landet am linken Innenpfosten, trudelt vor der Torlinie in die andere Richtung – und Werder-Torwart Raphael Wolf lenkt den Ball ins eigene Tor – 2:0! Die endgültige Entscheidung!
Kurz zuvor war das Werder-Team nach der gelb-roten Karte gegen Kapitän Clemens Fritz bereits reduziert worden – der zehnte Platzverweis im 101. Nord-Kracher, der neunte im Volkspark. Dazu noch sechs gelbe Karten, insgesamt aber kein Klopperspiel wie zuletzt gegen Leverkusen. Glück hatte jedoch der bereits verwarnte Heiko Westermann (Foto) nach seinem rüden Angriff auf Zlatko Junuzovic: Schiedsrichter Felix Zwayer ließ die Kartons stecken.
Stimmen zum Spiel:
HSV-Kapitän Rafael van der Vaart: „Das war heute wirklich ein ganz wichtiger Sieg für uns und den haben wir uns verdient. Jetzt müssen wir weitermachen.“
Heiko Westermann: „Das war ein hartes Stück Arbeit. Das zweite Tor und dass wir zu Null gespielt haben, ist wichtig für den Kopf. Jetzt wollen wir diese Leistung im nächsten Spiel bestätigen. Dennoch haben wir noch einen weiten Weg zu gehen. Aber heute genießen wir noch den Sieg und ab morgen konzentrieren wir uns auf Augsburg."
HSV-Trainer Joe Zinnbauer: „Es war kein einfaches Spiel gegen einen guten Gegner, aber letztendlich haben wir den Sieg einen Tick mehr gewollt. Von Anfang an hatten wir viel Ballbesitz und wollten in die Spitze spielen. Aber Werder hat es gut gemacht und uns immer wieder aus dem Spiel gebracht. Mit unseren Fans im Rücken sind wir aber immer wieder zurückgekommen und haben das Spiel mit unserem Siegeswille entschieden."
Werder-Trainer Viktor Skripnik: „Ich gratuliere dem HSV zu drei Punkten. Wir wollten heute lange zu Null spielen und unsere Hauptaufgabe bestand daraus, gegen den Ball zu arbeiten. Das haben wir auch ordentlich gemacht und ein gutes Spiel gezeigt. Es ist natürlich ärgerlich, so kurz vor Schluss die Gegentore zu bekommen. Bitter ist es für uns, dass nun einige Spieler gesperrt sind. Aber generell habe ich heute ein gutes Nordderby gesehen.“
So spielten sie:
Hamburger SV: Drobny – Diekmeier, Djourou, Westermann, Ostrzolek – Behrami – Müller (79. Götz), Holtby (67. Rudnevs), van der Vaart (86. Arslan), Gouaida – Lasogga
Werder Bremen: Wolf – Gebre Selassi (88. Elia), Lukimya, Galvez, Garcia – Fritz, Kroos – Bartels, Junuzovic – Petersen (70. Selke), Hajrovic (56. Makiadi)
Tore: 1:0 Rudnevs (84.), 2:0 Wolf-Eigentor nach Arslan-Pfostenschuss (93.)
Zuschauer: 57.000
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Gelbe Karten: Diekmeier (32.), Westermann (37.), van der Vaart (62.), Ostrzolek (79.)/Garcia (20.), Makiadi (89.)
Gelb-Rote Karten: -/Fritz (89.)

 

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