Hamburg – Ganz finster kann es schon heute Abend werden. Sollte Dortmund in Frankfurt auch nur einen Punkt gewinnen, dann findet sich der Hamburger SV nach dem 13. Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz wieder.
Nach dem 1:3 (1:0) in Augsburg, der fünften Niederlage im siebten Auswärtsspiel der Saison, ärgerte sich HSV-Trainer Joe Zinnbauer: „Wir haben das Spiel in 20 Minuten aus der Hand gegeben."
Überraschung in der Startelf: Ashton Götz ersetzte Dennis Diekmeier, der nach seiner fünften gelben Karte gesperrt war, Ronny Marcos (Foto), der in der Jugend beim VfB Lübeck spielte, nachdem er das kleine Fußball-Einmaleins in Oldenburg erlernt hatte, durfte auf der linken Mittelfeldseite ran. Dafür fand sich Lewis Holtby zunächst auf der Bank wieder – genau wie Pierre-Michel Lasogga. Der wurde durch Artjoms Rudnevs ersetzt.
Schon nach zehn Minuten fiel der 21 Jahre alte Marcos bei seiner Bundesliga-Premiere positiv auf – er spielte vor dem Augsburger Strafraum einen guten Pass auf Rafael van der Vaart, doch der Niederländer verfehlte das Tor. Noch! Kurz vor der Pause traf der Kapitän dann ins Tor – mit 1:0 gingen die Rothosen in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel drehten die Gastgeber durch Tore von Halil Altintop (50.), Raul Bobadilla (62.) und einen unberechtigten Foulelfmeter von Paul Verhaegh die Partie. Eine Niederlage also zur Bundesliga-Premiere von Ronny Marcos!
Zu allem Überfluss mussten die Rothosen schon nach 35 Minuten den knieverletzten Heiko Westermann ersetzen, der wohl nun wochenlang fehlen wird. Eine MRT-Untersuchung bestätigte inzwischen eine Innenband-Verletzung.
Stimmen zum Spiel:
Joe Zinnbauer: „Über die Elfmeterentscheidung lässt sich streiten, ich muss mir die Bilder noch einmal genau anschauen. Ansonsten wollten wir hier einen Punkt mitnehmen und waren auch lange Zeit auf Kurs. Aber dann haben wir das Spiel in 20 Minuten aus der Hand gegeben. Heute hat es einfach nicht gereicht, auch wenn meine Mannschaft weiter nach vorn gespielt hat und Druck erzeugen konnte. Wir werden unseren Blick nun schnell auf das kommende Spiel gegen Mainz richten und uns optimal darauf vorbereiten. Zuhause sind wir derzeit einfach stärker als auswärts.“
Und im ZDF-Sportstudio machte Zinnbauer seinem Team und den HSV-Fans Mut: „wir sind auf einem guten Weg. Man darf nicht auf die Mannschaft draufschlagen.“
Matthias Ostrzolek: „Wir wussten, dass Augsburg nach der Pause aggressiver und mutiger spielen würde. Wir wussten auch, dass sie bei Ecken und Freistößen gefährlich sind, wollten aufpassen. Trotzdem konnten wir das Tor nicht verhindern und es steht 1:1. Schließlich bekommen wir noch einen Elfmeter, der ein absoluter Witz ist. Wie man den pfeifen kann, verstehe ich nicht. Djurdjic kommt mit gestrecktem Bein reingesprungen, das ist ein Foul. Dann wird es natürlich schwer für uns, auch wenn wir anschließend noch Chancen hatten, wieder ranzukommen. Trotzdem müssen wir den Kopf jetzt oben halten und uns auf die kommenden Spiele konzentrieren.“
So spielten sie:
FC Augsburg: Manninger – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Baba – Feulner, Baier – Bobadilla (89. Esswein), Halil Altintop (85. Hong), To. Werner – Matavz (12. Djurdjic)
Hamburger SV: Drobny – Götz, Djourou, Westermann (35. Cleber Reis), Ostrzolek – Behrami, van der Vaart (75. Green) – Gouaida, N. Müller (71. Lasogga), Marcos – Rudnevs
Tore: 0:1 van der Vaart (45.), 1:1 Altintop (50.), 2:1 Bobadilla (62.), 3:1 Verhaegh (70., FE)
Zuschauer: 30.000
Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
Gelbe Karten: Baba (89.)/Ostrzolek (49.), Götz (69.), Cleber Reis (69.), Green (90.)