Moisling: Freude über Sieg – Ärger nach Torwart-Posse – TSV und Phönix mit Remis, TuS patzt
Lübeck – Fast wäre es den Lübecker Verbandsligisten gelungen unbezwungen aus dem Wochenende hervorzugehen, doch einer tanzte aus der Reihe – der TuS Lübeck. Gleich mit 1:5 kamen die „Marlikicker“ unter die Räder. Deutlich besser machten es da der TSV Travemünde und der 1. FC Phönix, die jeweils ein Remis aus der Ferne mitbrachten. Einen erneuten Dreier fuhr zudem Moisling ein, die sich mit einem 5:0 gegen Tabellenschlusslicht Gudow weiter am Brüder-Grimm-Ring schadlos hielten. Dafür mussten die Rot-Weißen einen herben Rückschlag beim Thema Torwartverpflichtung hinnehmen.
TSV Malente – 1. FC Phönix Lübeck 2:2 (1:1)
Nicht Fisch, noch Fleisch. Mit einem 2:2 endete am Samstagnachmittag das „Abstiegsspiel“ des 1. FC Phönix Lübeck in Malente. Was der Punkt letztlich für die Adlerträger bedeutet, werden die folgenden Partien zeigen müssen. Vor dem Anpfiff jedenfalls prophezeite Manuel da Silva dem Team welches verliert den Abstieg. Da es keinen Sieger auf dem Sportplatz am Ernst-Rüdiger Sportzentrum gab, dürfen also noch beide Kontrahenten weiter hoffen…
Im ersten Abschnitt gelang es den Lübeckern den Führungstreffer der Hausherren durch Milan Wuske prompt mit einem verwandelten Elfmeter (TSV-Keeper Drews hatte Angreifer Timo Gahrmann gefoult) von Steven Grün zu egalisieren. Vor der Pause hatten die Mannen von der Travemünder Allee dann sogar noch die große Chance in Front zu gehen. Doch nach einem Handspiel von Tobias Junge, der dafür einen Platzverweis erntete, scheiterte Tim Rach per Strafstoß an Felix Drews. Nach der Pause gerieten die Phönixer dann sogar in Überzahl erneut ins Hintertreffen, als Philipp Bimberg die Ostholsteiner wieder mit 2:1 (64.) in Führung schoss. Doch der Drops war noch lange nicht gelutscht: Hoffnung keimte auf, als Timo Gahrmann fünf Minuten vor dem Ende zum 2:2 ausglich und sechzig Sekunden später der Schlussmann des TSV Malente per Ampelkarte vorzeitig zum duschen geschickt wurde. Doch aus der doppelten Überzahl konnte das da Silva-Team leider kein Kapital mehr schlagen. So blieb es letztlich beim Unentschieden, einem Ergebnis, das wohl keinem der beiden sich im Abstiegssumpf der Verbandsliga Süd-Ost befindlichen Kontrahenten so richtig weiter hilft.
So spielte der 1. FC Phönix Lübeck: Bade – Heuer, Schönlau (21. Grün), Karbowniok, Lederhose, Henning, Maaß (64. von Domarus), Kayabasi (71. Reuter), Nippert, Rach, Gahrmann.
Tore: 1:0 Wuske (21.), 1:1 Grün (32., Foulelfmeter), 2:1 Bimberg (64.), 2:2 Gahrmann (85.)
Rote Karte: Junge (43.)
Gelb-Rot: Drews (86.)
Besondere Vorkommnisse: Rach scheitert per Strafstoß an Drews (44.)
VfL Oldesloe – TuS Lübeck 5:1 (3:0)
„Alle guten Dinge sind drei“, lautete nach den beiden Heimsiegen gegen den WSV Tangstedt und dem TSV Pansdorf eigentlich das Motto der „Marlikicker“ vor dem Auswärtsauftritt in Oldesloe. Doch statt des dritten Erfolges in der Fremde, wurde der Turn- und Sportverein wieder unsanft auf dem Boden der Tatsachen zurückgeholt – erhielt bei der deutlichen
5:1-Pleite in Oldesloe teilweise eine Lehrstunde erteilt. Ganz bitter verlief schon die Anfangsphase im Travestadion. Nicht einmal einhundertachtzig Sekunden waren vergangenen, da lief der TuS durch das frühe Gegentor von Patrick Espe schon einem Rückstand hinterher. Und es wurde noch schlimmer: Nach einer Viertelstunde legte Pascal Espe zum 2:0 (15.) für die Hausherren nach. Doch damit immer noch nicht genug der Nackenschläge. Zu allem Überfluss unterlief Pascal Kwiatkowski beim 3:0 (22.) auch noch ein klassisches Eigentor. Von diesem „Dreifach-Schock“ erholten sich die Lübecker nicht mehr und mussten nach dem Wiederanpfiff noch zwei weitere Tore durch die Espe-Brüder (67./70.) schlucken. Der desolate Auftritt konnte auch durch den Ehrentreffer von Marcel Stellbrinck zum 5:1 (80.) nicht mehr geschönt werden. Zeit zum „Wundenlecken“ bleibt dem TuS übrigens nicht. Bereits am Mittwoch müssen die Lübecker erneut auswärts ran, gastieren sie ab 18.30 Uhr im Nachholspiel beim Breitenfelder SV. Vielleicht ist dort dann ja mehr drin…
So spielte der TuS Lübeck: Törper – Meienburg, Rehberg, Stellbrinck, Bülo, Krause
(46. Burghammer), Seemann (50. Paterson Azanguim Kemjio), Ozuna, Kiecksee (75. Meisner), Kwiatkowski, Raabe.
Tore: 1:0 Patrick Espe (3., Foulelfmeter), 2:0 Pascal Espe (15.), 3:0 Kwiatkowski (22., Eigentor), 4:0 Pascal Espe (67.), 5:0 Patrick-Espe (70.), 5:1 Stellbrinck (80.).
RW Moisling –TSV Gudow 5:0 (2:0)
Wer soll Rot-Weiß Moisling auf dem heimischen Sportplatz am Brüder-Grimm-Ring eigentlich überhaupt noch in Gefahr bringen? Dem Tabellenschlusslicht TSV Gudow gelang dieses jedenfalls am Sonntag auch nicht. Gleich mit 5:0 „kanzelte“ das Laszig-Team die Gäste ab, fuhr den erwarteten Pflichtsieg ein und schraubte die Heimbilanz auf nun neun Siege und vier Unentschieden aus 13 Begegnungen, bei einem Torverhältnis von 26:10 Treffern. Beeindruckend und eine Tatsache, die sich nun auch im Tabellenbild bemerkbar macht. Denn da die Konkurrenz aus Tangstedt (ging mit 1:5 in Grönau baden) und
Büchen-Siebeneichen (nur 1:1 gegen Siebenbäumen) nicht gewinnen konnte, kletterten die Lübecker auf den 3. Platz in der aktuellen Tabelle der Verbandsliga Süd-Ost.
Nach wenig prickelnder Anfangsphase brachte Hakan Sasmaz seine Farben noch vor der Pause per Doppelschlag (34./38.) auf die Siegerstraße. Der Stürmer war es auch, der nach dem Wiederbeginn das 3:0 (54.) nachlegte. Gudow hatte sich zu diesem Zeitpunkt längst aufgegeben, sodass sich auch noch Sven Bischkopf und Raid El-Hamami in die Torschützenliste einreihen konnten. RWM-Coach Norbert Laszig resümierte im Gespräch mit HL-Sports wie folgt: „ Das war ein hochverdienter Sieg, der sogar noch höher hätte ausfallen müssen. Nachdem wir uns in der ersten halben Stunde gegen die kompakte TSV-Abwehr schwer getan haben, gefühlte dreißig Mal ins Abseits gelaufen sind, lief es besser. Das spielerische Übergewicht haben wir dann auch in Tore umgemünzt.“
Kein schönes Ende hingegen nahm die Torwartsuche in Moisling. Eigentlich wähnten sich die Lübecker schon auf der sicheren Seite, hatten mit „Enfanterible“ Alexander Cieseler schon einen „dicken Fisch“ an der Angel, doch der Deal platzte – und das auf merkwürdige Weise. Denn zunächst hatte der Keeper des Verbandsligakonkurrenten Sereetzer SV mündlich bei den Rot-Weißen zugesagt, ruderte dann aber überraschend zurück. Ein Grund dafür soll ein plötzlich aus dem Hut gezaubertes Jobangebot der Ostholsteiner gewesen sein, zudem mit der Verpflichtung von Ronny Tetzlaff als Trainer zusammenhängen. Verständnis kann Norbert Laszig dafür allerdings nicht aufbringen. „ Ich bin enttäuscht. So etwas macht man einfach nicht. Wir hatten zuvor lange Gespräche mit Alex geführt und eine feste Zusage erhalten. Jetzt ist er zurückgerudert, obwohl er im Wort stand. Schade, denn wir haben viel investiert in die Verpflichtung, einiges dafür in die Wege geleitet und sogar schon vielen Stammspielern mitgeteilt, dass wir Verstärkung für die neue Spielzeit erhalten. Doch das hat sich jetzt wohl erledigt.“
So spielte RW Moisling: Katbanyon – Sasmaz, D. Kohlmann (76. Sindy), Azzez, M. Bornemann, Dogan, Almosa, C. Bornemann, Stern, Halil-Kiazim (46. Kreft), Bischkopf (78. El-Hamami).
Tore: 1:0 Sasmaz (34.), 2:0 Sasmaz (38.), 3:0 Sasmaz (54.), 4:0 Bischkopf (64.), 5:0 Al-Hamami (89.).
Besondere Vorkommnisse: Kohlmann vergibt vom Elfmeterpunkt (18.)
SV Eichede II – TSV Travemünde 1:1 (1:0)
Beim Auswärtssieg in Pansdorf (1:0) bot der TSV Travemünde schon eine eindrucksvolle Leistung, hoffte vielleicht auch deshalb im Vorwege nicht zu Unrecht darauf, womöglich dem Aufstiegsanwärter aus Eichede ebenfalls ein Bein stellen zu können. Dem Wunsch folgten Taten und nach neunzig Minuten ein 1:1-Unetschieden, mit dem Sven Sercander äußerst gut Leben konnte. „Damit bin ich vollauf zufrieden“, bestätigte der Trainer des TSV dieses auch nach Spiel-Ende gegenüber HL-Sports. Die Begegnung im Ernst-Wagener-Stadion in Eichede umschrieb der Coach dabei wie folgt: „In der ersten Hälfte haben wir teilweise wirklich Angsthasenfußball gespielt – im zweiten Abschnitt dann unsere wahres Gesicht gezeigt.“ Vielleicht lag es ja daran, dass bereits nach zehn Minuten der erste kleine Rückschlag verkraftet werden musste. Allrounder Sven Jäkel musste nach einem erhaltenen Schlag auf dem Knöchel – und trotz zehnminütigen Durchbeißens – früh durch Yannick Hinz ersetzt werden. Danach nutzte zudem Marc Stobbe eine Unachtsamkeit im TSV-Verbund zur 1:0-Führung der Stormarner. Doch Travemünde fand in die Spur zurück, hatte aber zunächst Pech, dass sowohl Michel Beckmann (traf nur Aluminium) als auch Andreas Gronau (allein vor SVE-Keeper Lucassen) vergaben. Doch die „Rugwischkicker“ belohnten sich noch für ihren Aufwand im zweiten Abschnitt. Nach einer TSV-Ecke nahm ein Eicheder die Hand zur Hilfe, sodass Schiedsrichter Christopher Heyn nichts anderes übrig blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Eine richtige Entscheidung die Lennart Sebastian Kurth sicher nutzte um zum
1:1 auszugleichen. Dabei blieb es. So lobte Sercander vor allem die Einstellung seines Teams, das auch ohne acht Akteure im Kader dem Gegner Paroli geboten hatte. „Alle haben sich nahtlos eingefügt, egal ob ein Henning Engler oder Yannick Hinz. Das freut mich am meisten.“ So darf Travemünde optimistisch in die nächsten Aufgaben gehen. Bereits am Dienstag (18.30) gastiert der SH-Ligist FC Dornbreite im Rahmen des Kreispokals an der Ostsee, ehe es am Samstag (14 Uhr) mit dem Ligaspiel am „Rugwisch“ gegen Eintracht Groß Grönau weiter geht.
So spielte der TSV: Müller – Knüppel, Engler, Kurth, Bölke, Szymczyk (46. Wiese), Gronau, Beckmann, Mielke, Sengün, Jäkel (22. Hinz).
Tore: 1:0 Stobbe (21.), 1:1 Kurth (55., Handelfmeter)