Timmendorfer Strand – Es war kein gewöhnliches Fußballspiel am Schützenredder in Schleswig. Auch wenn am Ende keine Tore fielen bot das Spiel jede Menge Brisanz.
Der erste echte Aufreger ließ nur knapp fünf Minuten auf sich warten. Strand-Angreifer Peter Yeboah setzte sich im Strafraum durch und wurde klar von den Beinen geholt, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Angeblich hat er die Situation nicht sehen können, weil ihn die Sonnen geblendet hätte, erklärte der Unparteiische später. Doch nur wenige Minuten später die nächste knifflige Szene, dieses Mal vor dem Timmendorfer Strafraum. Sönke Meyer konnte den Schleswiger Stürmer Hillers nur mit einem Foul stoppen und sah dafür die rote Karte (8.). Strand musste nun umstellen und zog Thore Meyer auf die rechte Verteidigerposition, Halo Ali rückte in die Innenverteidigung. Und gerade hatten sich die Gäste darauf eingestellt, da gab es den nächsten Rückschlag. Wieder konnte 06-Stürmer Hillers diesmal von Emanuel Rivera nur per Foul gestoppt werden, wieder war es der letzte Mann der Timmendorfer und wieder zögerte der Schiedsrichter nicht lange und zückte glatt Rot (23.). Dieser Platzverweis war allerdings strittig, denn zum einen legte sich der Stürmer den Ball nach aussen vor und zum anderen war Rivera nicht eindeutig letzter Mann. Doch alle Proteste brachten nichts. Wer nun dachte, die doppelte Unterzahl würde den Schleswigern einen deutlichen Vorteil verschaffen, der sollte sich täuschen. Denn die Hausherren schafften es nicht, die Überzahl clever auszuspielen.
Die Strandpiraten hingegen verteidigten geschickt und setzten immer wieder gefährliche Akzente nach vorne mit dem starken Peter Yeboah und Beytullah Bilgen. Doch ein Tor sollte beiden Mannschaften nicht gelingen. In der Kabine stellte Co-Trainer Stefan Anders seine Jungs taktisch nochmal neu ein, was sich bezahlt machen sollte. Denn auch in Durchgang zwei ließen die Strander bis auf eine Kopfballchance nach einem Freistoß nichts zu. Schleswig rannte immer wieder an, doch die Angriffe wurden entweder von der Timmendorfer Defensive abgefangen oder wurden schwach zu Ende gespielt. Mehrere dicke Chancen hatten dagegen der Gast von der Ostsee. Alleine Thore Meyer hätte das Spiel alleine entscheiden können, doch seine Chancen ließ er allesamt ungenutzt (75., 85.).
Endgültig hätte Halo Ali alles klar machen müssen. Kurz vor Schluss schaltete er sich mit nach vorne ein und wurde von Beytullah Bilgen geschickt freigespielt, dass er allein auf den 06-Keeper zulief. Doch auch er sollte im Abschluss kein Glück haben und vergab die letzte gute Chance des Spiels (89.). "Durch die frühe doppelte Unterzahl mussten die Jungs heute natürlich eine sehr hohe läuferische Leistung aufbringen. Die Moral stimmte aber und wir können mit dem Punkt leben. Am Ende muss man vielleicht sogar auch ein bisschen enttäuscht sein, dass wir uns nicht noch mit einem Tor belohnt haben", befand Strands Co Stefan Anders nach dem Spiel.
Aufstellung NTSV Strand 08: Caglar – Ali, S. Meyer, Kamke, Rivera – T. Meyer, Akcasu (85. Borja), Gohrke, Piesker – Bilgen (89. Karadas, Yeboah (72. Zabel).