Phönix geht wieder leer aus, TuS erkämpft sich Remis – Travemünde bezwingt RW Moisling

Lübeck – Das hatten sich die Lübecker Vertreter sicherlich anders vorgestellt. Lediglich der TSV Travemünde, der mit 1:0 im Derby gegen Moisling gewann, konnte in den drei Nachholpartien einen Dreier verbuchen. Immerhin gelang es dem ansonsten auswärtsschwachen TuS Lübeck in Bargteheide einen Punkt einzufahren. Wieder leer ausgegangen ist der 1. FC Phönix Lübeck, der trotz Überzahl sich mit 1:2 den Grün-Weißen aus Siebenbäumen geschlagen geben musste und mit weiter nur 20 Zählern  auf der Habenseite den vorletzten Rang im Klassement der Süd-Ost-Staffel einnimmt.

1. FC Phönix Lübeck – GW Siebenbäumen  1:2 (1:2)

„Auch wenn es schwer fällt, kommt noch einmal“, versuchte Manuel da Silva fünf Minuten vor dem Abpfiff der Partie am Mittwoch gegen Siebenbäumen seine Jungs noch einmal zu motivieren. Doch auch das nutzte nichts mehr. Am Ende unterlag der 1. FC Phönix Lübeck mit 1:2 (1:2), verpasste es erneut, den kleinen Strohalm zu ergreifen und den Abstand zu einem direkten Konkurrenten auf sechs Zähler zu verringern. Doppelt ärgerlich: Nicht nur das die Grün-Weißen aus Siebenbäumen nun bereits auf zwölf Punkte davon gezogen sind, sondern vor allem die Tatsache, das der Gastgeber es fünfundvierzig Minuten lang nicht geschafft hatte eine einfache (später doppelte) Überzahl auszunutzen, ließ die Köpfe der Kicker von der Travemünder Allee hängen. Schon der Auftakt vor den 70 Zuschauern begann alles andere als verheißungsvoll für die Adlerträger, denn schon nach vier Minuten musste Keeper Semih Demirhan, der den Vorzug vor Stammtorwart Andre Bade erhalten hatte, das erste Mal hinter sich greifen. Dafür verantwortlich zeigte sich Reber Sagwan, der eiskalt seinen Freiraum zum 0:1 (4.) nutzte. Es folgte im Anschluss daran eine muntere Begegnung zweier sich in keiner Phase des Spieles etwas schenkenden Teams – und der Ausgleich der Hausherren. Nachdem Timo Gahrmann bereits aus ähnlicher Position (12.) zuvor vergeben hatte, netzte der agile Stürmer nach einem tollen Alleingang zum 1:1-Ausgleich (22.) ein. Sechs Minuten später hatten die Lübecker dann sogar einen erneuten Torjubel auf den Lippen, doch den Schuss von Timo Gahrmann kratzte Metin Mirza von der Torlinie. Damit nicht genug: Denn Luwau Mabauta gelang praktisch im Gegenzug (30.) die erneute Führung für Siebenbäumen. Dabei blieb es bis zur Pause. Die Hoffnung aber trotzdem noch etwas reißen zu können bestand aber weiter, vielleicht auch weil sich die Gäste durch eine Ampelkarte für Kapitän Mark Retelsdorf selbst schwächten. So ging es mit neuem Mut und in Überzahl für Phönix in die zweiten fünfundvierzig Minuten – in denen allerdings keine Treffer mehr fallen sollten. Die größte Chance (66.) zum Ausgleich vergab Timo Gahrmann, der an GWS-Keeper Sandeep Singh scheiterte. Auf der Gegenseite verpassten es Sagwan (63.) und Sindi (61./74.) den Sack für die laufstarken Gäste vorzeitig zuzumachen. Am Ende kassierte auch noch Nico Röhrich einen Platzverweis, doch auch aus dieser kurzzeitigen doppelten Überzahl konnte Phönix bekanntlich kein Kapital mehr schlagen.

So spielte der 1. FC Phönix Lübeck: Demirhan – Kayabasi, Heuer, Lederhose, Henning, Reuter (70. Del Barrio), Karbowniok (55. Schauer), Rach (85. Behnke), Gahrmann, Grün, Nippert.
Tore: 0:1 Sagwan (4.), 1:1 Gahrmann (22.), 1:2 Mabauta (30.)
Gelb-Rote Karte: Retelsdorf (44.), Röhrich (90.)

TSV Bargteheide – TuS Lübeck  1:1 (1:0)

Immerhin mit einem Remis im Gepäck konnte das Team von Trainer Ali Chalha den Rückweg aus Bargteheide antreten. Dabei liefen die „Marlikicker“ allerdings nach einem verwandelten Foulelfmeter von Torben Dörling (26.) lange einem Rückstand beim abstiegsbedrohten Kontrahenten hinterher. Doch im zweiten Abschnitt belohnte sich der Turn- und Sportverein von 1893 noch für seinen Aufwand und kam durch einen Treffer des eingewechselten Jan Carlos Spoddig (75.) noch zum verdienten Unentschieden in Stormarn. Mit 34 Zählern gastieren die Lübecker in der aktuellen Tabelle nun auf dem 11. Platz, haben sich durch das erste Remis in der Ferne mit dreizehn Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz weiter einen Puffer bewahrt.

So spielte der TuS Lübeck 93: Pfeiffer – Keller, Rehberg (62. Spoddig), Stellbrinck, Bülo, Krause, Azanguim Kemijo, Seemann (62. Burghammer), Ozuna (71. Meisner), Kwiatkowski, Raabe.
Tore: 1:0 Dörling (26., Foulelfmeter), 1:1 Spoddig (75.)

TSV Travemünde – RW Moisling 1:0 (1:0)

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Bis auf zwei Punkte, bei noch einem ausstehenden Spiel mehr zu absolvieren, hat sich der TSV Travemünde an  Rot-Weiß Moisling in der Tabelle heran gepirscht. Maßgeblich dazu beigetragen hat vor allem der 1:0-Sieg im direkten Duell am Mittwochnachmittag. Das goldene „Tor des Tages“ gelang dabei Martin  Szymczyk, der nach einer halben Stunde eine Flanke von Ronny Bölke erfolgreich zum Siegtreffer verwertete. Die beiden Trainer schilderten das Derby im Gespräch mit HL-Sports wie folgt:

Sven Sercander (TSV Travemünde): „Klar bin ich zufrieden mit dem Sieg. Schön, dass es uns gelungen ist im Vergleich zum Grönau-Match (1:1) auch kämpferisch zu überzeugen. Jetzt wollen wir am Samstag gegen Bargteheide nachlegen. Wenn das Engagement wieder so ist wie gegen Moisling sollte uns das auch gelingen.“

Norbert Laszig (RW Moisling): „Eigentlich war es ein typisches Null-Zu-Null-Spiel. Doch auf dem schweren Geläuf, hat letztlich eine Situation gegen uns entschieden. Damit müssen wir leben – und insgesamt war die Niederlage wohl auch gerecht, da wir es leider nicht hinbekommen haben, selbst Chancen zu kreieren. Am Sonntag gegen Oldenburg wollen wir das 0:1 aus dem Hinspiel wettmachen, sind heiß wie „Frittenfett“. Ob  das nachher dazu ausreicht unseren Heimnimbus (Anmerkung: Zehn Siege, vier Remis – unbezwungen am Brüder-Grimm-Ring) zu wahren, wird sich zeigen. Der OSV jedenfalls ist eine ganz andere Nummer als Travemünde.“

So spielte der TSV Travemünde: Müller – Knüppel, J.-N. Beckmann, Szymczyk, M. Beckmann (90. Engler), Gronau, Heimann, Bölke, Mielke Sengün, Jäkel (65. Hinz).
So spielte Rot-Weiß Moisling: Katbanyon – D. Kohlmann (70. Al-Hamami), Kreft, Azzez, M. Bornemann, Dogan, Sindy (72. Schütte), Almosa, C. Bornemann, Alhas, Bischkopf (46. Stern).
Tore: 1:0 Szymczyk (30.)

Die nächsten Spiele (4. Mai bis 5. Mai) mit Lübecker Beteiligung:

TSV Travemünde – TSV Bargteheide (Samstag 14 Uhr)

Sereetzer SV – 1. FC Phönix Lübeck (Samstag 16 Uhr)

SV Grün-Weiß Siebenbäumen – TuS Lübeck (15 Uhr)

Rot-Weiß Moisling – Oldenburger SV (15.30 Uhr)

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