Hamburg – So wollen die HSV-Fans ihr Team immer gern sehen: Mit einer starken kämpferischen Leistung hat der Hamburger SV gegen den Champions-League-Achtelfinalisten Borussia Dortmund einen Punkt gewonnen. 57.000 Zuschauer feierten das torlose Unentschieden – nach einem harten Spiel mit manchmal hitzigen Zweikämpfen. Und wieder einmal bestätigten die Gäste ihre Statistik: Der HSV bleibt ein Angstgegner – und BVB-Trainer Jürgen Klopp, mit der jüngsten Empfehlung von vier Bundesliga-Siegen in Folge angereist, blieb am Ende nur ein dickes Lob für Heiko Westermann. Doch dazu später mehr…

Zum neunten Mal in dieser Saison spielte der HSV zu Null. Allerdings bleibt er auch der Klub mit der niedrigsten Trefferzahl (16) nach 24 Spieltagen. „Das war heute ein sehr wichtiger Punkt für uns im Abstiegskampf“, konstatierte HSV-Trainer Joe Zinnbauer. Er hatte vier Neue in der Start-Elf: Cléber Reis, Heiko Westermann, Valon Behrami und Ivica Olic.

Früh musste er sein Team neu formatieren: Nach 18 Minuten ging Kapitän Johan Djourou vom Platz – muskuläre Probleme! So kam Ronny Marcos erneut zum Einsatz. Mo Gouaida hatte in der 25. Minute die größte Chance. Seinen Schuss aus nächster Nähe parierte BVB-Torwart Roman Weidenfeller mit der Faust. Die Gäste hatten die größeren Spielanteile, doch es blieb torlos. Die Hamburger Defensive hielt den Dortmunder Angriffen stand.

Auch in der zweiten Halbzeit das gleiche Bild: Mehr Ballbesitz und mehr gewonnene Zweikämpfe in der Statistik für Dortmund – auch mehr Torschüsse, aber bis zum Abpfiff ein hochmotivierter HSV, der sich den Punkt erkämpfte: Reinhauen, rennen und grätschen. Riesen-Beifall!

Joe Zinnbauer: „Der Punkt ist wichtig für uns, ich glaube, dass uns das keiner vor dem Spiel zugetraut hätte. Klar waren uns die Dortmunder mit ihrer Qualität überlegen, aber wir hatten auch nicht vor, uns mit ihnen um den Ballbesitz zu streiten. Wir wollten defensiv gut stehen und auf unsere Chancen lauern. Wenn wir diese nutzen, wird es für Dortmund noch schwieriger. Der Punkt war erkämpft, weil wir defensiv gut gespielt haben, letztendlich auch verdient."

Jürgen Klopp nahm es zunächst mit Humor: „Ich glaube, dass letzte Mal als wir hier einen Punkt mitgenommen haben, sind wir Meister geworden – das wird diese Saison schwierig.“ Der Dortmunder Trainer hat aber „viele positive Ansätze gesehen.“ Dennoch: „Es fühlt sich allerdings nicht wie ein gewonnener Punkt an, weil wir aus unserem Ballbesitz zu wenig gemacht und zur falschen Zeit die falschen Räume bespielt haben. Und wenn man sich dann keine Chancen erarbeitet, geht das Spiel eben 0:0 aus. Ohne Heiko Westermann, der für mich heute der beste Innenverteidiger war, geht es 2:0 für uns aus. Er hat ein bärenstarkes Spiel abgeliefert und konnte als Einziger mit Aubameyangs Schnelligkeit mithalten.“

So spielten sie:

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Hamburger SV: Drobny – Diekmeier, Djourou (18. Marcos), Cleber Reis, Westermann – Jiracek, Behrami (60. Kacar) – Müller, Stieber, Gouaida (83. Gouaida) – Olic

Borussia Dortmund: Weidenfeller – Kirch, Subotic, Hummels, Schmelzer – Gündogan, Bender – Mkhitaryan (76. Blaszczykowski), Kagawa (46. Kampl), Reus – Aubameyang (76. Immobile)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Gelbe Karten: Behrami (32.), Müller (41.), Diekmeier (67.), Cleber Reis (73.), van der Vaart (83.)/ Mkhitaryan (63.), Subotic (83.)

 

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