Hamburg – Der frühere HSV-Trainer Thomas Doll hat sich mit klaren Worten zur Lage der Rothosen geäußert. „Der HSV muss ausmisten“, sagte der 48-Jährige der „Sport-Bild“. Doll hatte 2006 den HSV in die Champions League geführt, trainiert jetzt Ferencvaros Budapest.
Doll stellt weiter fest, „dass seit Jahren nach jedem Trainerwechsel dieselben Spieler die gleichen Sprüche machen. Dann sagen sie: ‚Der neue Trainer spricht mit uns, wir trainieren mehr, wir stehen kompakter, wir arbeiten jetzt als Team.‘ Drei Wochen später bringen sie wieder keine Leistung. Während die Trainer fliegen, sind diese Spieler noch immer da."
„Der HSV muss wieder Spieler holen, die Hamburg als Sprungbrett sehen und nach ganz oben wollen. Jetzt sind zu viele da, die zufrieden damit sind, in Hamburg zu leben. Ich sehe derzeit keinen Spieler beim HSV, der für ganz große Klubs interessant wäre."
Soweit Doll, jetzt der Blick zum Trainingsplatz: Rafael van der Vaart (Foto) war wieder dabei, dafür fehlte Maximilian Beister. Johan Djourou und Dennis Diekmeier arbeiteten individuell mit Athletik-Trainer Markus Günther. Marcell Jansen ist wieder im Reha-Training, sein Muskelfaserriss ist noch nicht ausgeheilt. Über die Start-Elf am Sonnabend in Hoffenheim darf weiter spekuliert werden.
Die Statistik weist dem HSV eine schlechte Bilanz in Hoffenheim aus: In sechs Bundesliga-Spielen gelang nur ein Sieg – bei einem Unentschieden und vier Niederlagen. Heftig ist das Torverhältnis von 5:16 – kein Wunder bei Niederlagen von 0:3, 0:4 1:5 und 0:3. In vier Spielen blieben die Rothosen torlos.
In 2015 ist die TSG 1899 Hoffenheim auf Berg-und-Tal-Fahrt: Nach drei Niederlagen blieb Hoffenheim dreimal ungeschlagen, zuletzt dann 1:3 bei Schalke.
Der Hamburger SV hat seit vier Spielen nicht mehr gewonnen. Nach dem 0:0 gegen Dortmund aber ist Heiko Westermann: „Wenn wir als Mannschaft auftreten, werden wir aus Hoffenheim Punkte mitnehmen.“