Kreisliga: Siems verliert Rang zwei – LSC holt weiter auf

Lübeck – Ein turbulentes Wochenende brachte der 23. Spieltag mit sich. Viele Tore, drei Feldverweise, eine schwere Verletzung von TüSV-Spieler Ali Caliskan und die Bekanntgabe beim ATSV Stockelsdorf zur Nachfolge von Trainer Dirk Eisenberg. Aber der Reihe nach:

Mit 40 Toren fielen an diesem Wochenende mehr als im Durschnitt (4). Die höchsten Ergebnisse erzielten dabei der ATSV Stockelsdorf (8:0 beim VfL Vorwerk), 1. FC Phönix (7:0 gegen VfL Bad Schwartau) und der VfB Lübeck III (6:0 gegen SC Buntekuh). Ebenso hoch waren die Feldverweise. Keine großen Sachen, aber mit drei an einem Spieltag deutlich höher als in den vergangenen Wochen in den verschiedenen Partien.

Experten hatten einen Sieg der Adlerträger gegen den VfL erwartet, doch das gleichzeitig Verfolger TSV Siems zuhause gegen den Aufsteiger Olympia Bad Schwartau mit 2:4 verliert, ist eine kleine Sensation. SVO-Coach Jörg Mehlfeld sagte vor dem Spiel bei HL-SPORTS: „Nichts ist unmöglich“, doch dass es gleich ein Sieg wird, damit hatte er wohl nicht gerechnet. Die Adlerträger haben nun neun Punkte Vorsprung vor dem SC Rapid, der die Siemser von Platz zwei verdrängte.

Eine Schock-Nachricht kam am Sonntag von der Falkenwiese. Ali Caliskan (TüSV) verletzte sich schwer an der Schulter und hat sich das Schlüsselbein gebrochen (HL-SPORTS berichtete).

Beim ATSV Stockelsdorf ist die Nachfolge von Eisenberg geklärt. Uwe Prüssmann, noch Co-Trainer bei der U19 des VfB Lübeck, übernimmt das Team ab Sommer. Co-Trainer Tarek Hepp bleibt den Ostholsteinern erhalten und VfB-U19-Cheftrainer wird sportlicher Berater.

Im Abstiegskampf wird es zunehmend spannender. Der Lübecker SC ist nach seinem Sieg in Eichholz bis auf drei Punkte an RW Moisling II herangekommen.

Die Statements nach dem Spieltag:

VfL Vorwerk – ATSV Stockelsdorf 0:8 (0:1)
Tore: 0:1 Poepping (22.), 0:2 Witt, 0:5, 0:6 (47., 65., 68.), 0:3, 0:4, 0:7 Hahn (57., 63., 73.), 0:8 Wohlfahrt (86.); RK: Dügünlü (59., VfL)

Sascha Wyska (VfL): „Bis zur roten Karte haben wir ein gutes Spiel gezeigt. Unsere Abschiedstour in der Kreisliga läuft leider völlig daneben, aber wir halten durch und werden weiterhin alles versuchen. Glückwunsch an Stodo und weiterhin viel Erfolg.“

Dirk Eisenberg (ATSV): „Ein auch in der Höhe verdienter Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir noch einige Torchancen ausgelassen. Nach der Pause waren wir dann zielstrebiger und konsequenter und haben auch die Tore gemacht. Man sollte das Ergebnis aber auch nicht überbewerten.“

FC Dornbreite II – Fortuna St. Jürgen 1:0 (1:0)
Tore: 1:0 Schließer (26.)

Niclas Lange (FCD II): „Gegen die 1. Herren von Fortuna wurde es ein erwartet schweres Spiel. Durch ein unerwartet fantastisches Freistoßtor durch Schließer gingen wir in Führung, die wir bis zur Halbzeit, die wir auch einer starken Leistung unseres Torwarts Friehold, verteidigen konnten. Eine von Fortuna druckvoll bestimmte zweite Halbzeit konnten wir dank einer guten Laufarbeit kompensieren. Trotzdem haben wir versucht den Ball weiter zu jagen und das Spiel lieben gelernt. Größere Torchancen sind aufgrund einer glücklosen Fortuna-Offensive nicht entstanden. Fazit: Drei Punkte – da auch die Fortuna auf unserer Seite stand.“

Thomas Lehwald (SVF): „Ein gutes und engagiertes Spiel von uns, in dem wir leider nicht, mit einem aus unserer Sicht gerechtfertigten Remis, belohnt wurden. Auch wenn wir leider wieder nichts Zählbares mitgenommen haben, sind wir doch mit der geänderten Einstellung, dem Kampfgeist und der Laufbereitschaft zufrieden. Darauf heißt es jetzt aufzubauen, dann kommen die Erfolgserlebnisse auch wieder.“

Eichholzer SV – Lübecker SC 1:2 (1:1)
Tore: 0:1 Deler (6.), 1:1 Lindenberg (19., EM), 1:2 Seemann (55.); GRK: Cete (72., ESV)

Mourad Gabteni (ESV): „Eine verdiente Niederlage, das war das dritte Spiel ohne Torhüter! Wobei Christian Schröder einen sehr guten Job gemacht hat. Und ein paar unhaltbare gehalten hat. Wir überlegen ihn umzuschulen zum Torwart! Wir wünschen dem verletzen Spieler vom LSC, trotz allem gute und schnelle Besserung!“

Marcel Stellbrinck (LSC): „Aus meiner Sicht ein verdienter Sieg, da wir auch ein paar Mal die Latte trafen. Eichholz hat die letzten 20 Minuten in Unterzahl tapfer gekämpft. Wir wollen nächste Woche wieder einen Dreier holen.“

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VfB Lübeck III – SC Buntekuh 6:0 (2:0)
Tore: 1:0 Preml (39.), 2:0 Kübler (45.), 3:0 Witte (52.), 4:0 Grützmacher (61.), 5:0 Kieck (67. ET), 6:0 Reiter (79.); GRK: Gwizdala (64., SCB)

Thomas Grote (VfB III): „Auch in dieser Höhe hochverdienter Sieg. Geschlossene Mannschaftsleistung wobei Tensfeldt, Hartwich und Tim Grützmacher die Garanten waren. Nach vorn haben wir noch Luft. Hier hätten wir bei besserem Miteinander noch mehr Tore erzielen können. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.“

Lars Traulsen (SCB): „Verdient verloren! Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Glückwunsch an den VfB.“

Türkischer SV – TSV Kücknitz 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Kripps (19.), 1:1 Acar (60.), 1:2 Stammer (75.)

Mustafa Bayrak (TüSV): „Wir haben das Spiel gut begonnen in der vierten Minute musste Caliskan verletzt raus. Da wir keinen Ersatzspieler hatten mussten wir eine halbe Stunde zu zehnt weiterspielen. Auch da lief das Spiel ausgeglichen, obwohl wir mit einigen angeschlagenen Spielern spielen mussten. Trotz vieler verletzter Spieler, dazu Özdemir gesperrt, haben meine Jungs eine tolle Moral bewiesen. Wir hätten durchaus das Spiel noch kippen können, sind aber an unserer Chancenauswertung und den stark auf spielenden Schiedsrichter Sirin gescheitert. Zwei Elfmeter, die nicht strittig waren und ein Tor von Büyükdemir wurden uns aberkannt. Zudem vor dem Siegtor von Kücknitz ging ein Handspiel aus.“

Claus Singelmann (Kücknitz): „Wir nehmen nur Stellung zur schweren Verletzung des Spielers Ali Caliskan und wünschen ihm auf diesem Wege gute Besserung. In einem Zweikampf fiel der Spieler Caliskan leider so unglücklich auf die Schulter, das es wohl zu einem Schlüsselbeinbruch gekommen ist. Es war kein Foulspiel vom TSV Kücknitz. Der Schiri hat die Situation auch so bewertet. Einfach ein Sportunfall mit viel Pech. Nochmal gute Besserung an Ali. Die sachliche Bewertung des Spiels überlassen wir dem Türkischen SV.“

1. FC Phönix – VfL Bad Schwartau 7:0 (3:0)
Tore: 1:0 Reimer (12. ET), 2:0, 4:0, 5:0 Reuter (27., 77., 84.), 3:0 Rach (45.), 6:0 Gahrmann (88.), 7:0 Grün (91.)

Dirk Brestel (Phönix): „Klarer Sieg gegen, gerade in der zweiten Hälfte, konditionell stark nachlassende Schwartauer. Auch wenn es sich nach jammern auf hohen Niveau (nach einem 7:0-Sieg) anhört, spielerisch haben wir noch Luft nach oben. Schöner Nebeneffekt am Rande: Steven Grün erzielte Saisontor „100“ für uns. Jetzt werden wir erst Mal die zweiwöchige Pause nutzen um neue Kräfte zu sammeln und die Verletzten zu pflegen.“

Matti Meyer (VfL): „Tja, so kann man sich irren. Es wurde doch wieder ein Debakel. Den ersten 3 Gegentore gingen individuelle Fehler voraus, das haben wir nicht gut verteidigt. Nach dem 0:4 haben wir uns aufgegeben. Kein Zweikampfverhalten, null Laufbereitschaft und fehlende Einstellung. Jetzt sind wir wieder mitten drin, statt nur dabei.“

TSV Siems – Olympia Bad Schwartau 2:4 (2:2)
Tore: 0:1, 1:2 Mendig (12., 16.), 1:1 Suesmann (15.), 2:2 Kili (20. EM), 2:3 Neumann (62. EM), 2:4 Froh (88.)

Thomas Wendt (TSV): „Die Mannschaft hat heute spielerisch überzeugt und sich eine Vielzahl an Chancen heraus gespielt. Einzig die Torausbeute kann man der Mannschaft vorwerfen. Zudem haben wir drei weitere Tore erzielt, die aber alle wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben wurden. Sowohl bei diesen als auch beim zweifelhaften Elfmeter für Olympia kann man durchaus geteilter Meinung sein.“

Jörg Mehlfeld (SVO): „Großes Kompliment an meine Truppe. Kämpferisch und spielerisch alles gegeben. Die Siemser haben ihre Chancen nicht genutzt und wir haben unsere Konter eiskalt genutzt. Deswegen für mich verdient gewonnen.“

RW Moisling II – SC Rapid 2:4 (0:0)
Tore: 0:1 T. Pump (49.), 1:1, 2:3 Confalone (77.) 1:2, 1:3 F. Pump (55., 70.), 2:4 Schulz (83.)

Dennis Keske (RWM II): „Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit ging es im zweiten Abschnitt Schlag auf Schlag. Leider war Rapid heute effektiver und hat unsere vier Fehler gnadenlos ausgenutzt. Die Ausfälle in der Defensive von Schmidt, Alhas und Schmüser konnten wir leider nicht kompensieren zumal mit Arslan ein weiterer Spieler kurzfristig krankheitsbedingt passen musste und wir damit erneut zum Umstellen gezwungen waren.“

Sebastian Wenchel (SCR): „Es war ein Kampfsieg gegen hart kämpfende Moislinger. Naumann nach bösem Foul verletzt ausgewechselt. Fußballerisch waren wir überlegen, kämpferisch haben wir uns im Laufe des Spiels gesteigert.“