Schönberg – Trainer Axel Giere sagte nach dem Spiel zu HL-Sports: „Wir haben die Mannschaft komplett durcheinander gewürfelt und auch in der ersten Halbzeit eine solide und konzentrierte Partie abgeliefert. In der zweiten Hälfte war der Wurm drin und wir haben uns verzettelt. Am Ende wurde es noch mal hektisch. Das mit mir nicht gut gefallen und deswegen bin ich trotz des Sieges enttäuscht, wie wir uns präsentiert haben. Ich freue mich aber für die Mannschaft über den Aufstieg.“

Auch der sportliche Leiter Sven Wittfot gab ein kurzes Statement ab: „Wir sind froh, dass der Aufstieg rein rechnerisch unter Dach und Fach ist. Das Abenteuer Oberliga gehen wir mit Vorfreude an und werden jetzt mit der Arbeit beginnen um mithalten zu können. An Sievershagen wollen wir noch mal rankommen.“

Vielleicht war es das, was das Team gebraucht hat und kann in den verbleibenden Begegnungen befreit aufspielen.

Vor der Partie gegen den 1. FC Neubrandenburg 04 II fehlten den Verbandsligakickern des FC Schönberg 95 noch zwei Punkte, um den insgesamt dritten Oberliga-Aufstieg in der Vereinsgeschichte auch rein rechnerisch endgültig festzuzurren. Und nach dem heutigen knappen 2:1-Erfolg gegen die Vier-Tore-Städter kann die Mannschaft mit mehr oder weniger großem Stolz verkünden: Oberliga – wir kommen!

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Die ganz große Feierlaune wollte nach dem Abpfiff dennoch nicht aufkommen, denn das Spiel der Grün-Weißen war erneut alles andere als überzeugend. Dabei sah es vor der Pause zunächst ganz ordentlich aus. In der Startaufstellung, die wegen diverser Veränderungen für das ein oder andere überraschte Gesicht im weiten Rund sorgte, stand mit Finn-Yannick Piskol ein Spieler unserer A-Junioren und er gab in der Stunde, die er spielte, ein durchaus überzeugendes Verbandsligadebut. Und auch der Rest der durcheinandergewürfelten Maurine-Kicker fand sich schnell und versuchte, mit schnellem Flügelspiel für Torgefahr zu sorgen. Die Flanken kamen anfangs noch nicht an, aber dies änderte sich im Laufe der Zeit. Nach 18 Minuten kam Marco Pajonk nach Vorarbeit von Kamil Krol erstmalig per Kopf zum Zuge, doch er verfehlte das Ziel. Dann konnte Schönberg eine weitere Hereingabe nicht nutzen, aber René Sahmkow haute den zurückgelegten Ball aus 20 Metern einfach mal in Richtung Tor und weil die Kugel ziemlich hart und platziert unterwegs war, streckte sich FCN-Keeper Robert Holz vergeblich. Mit dem 1:0 lief praktisch alles nach Plan. Die Gastgeber erspielten sich weitere Möglichkeiten, die jedoch allesamt vergeben wurden. Marco Pajonk zum Beispiel setzte seinen Schlenzer in aussichtsreicher Position ebenso deutlich zu hoch an (39.) wie Daniel Bendlin wenig später auch. Allerdings blieb den Anhängern der Giere-Elf in der 26. Minute bei einer Großchance der Neubrandenburger fast das Herz stehen und nur dem angstfreien Einsatz von Gabor Ruhr war es in diesem Moment zu verdanken, dass es vorerst beim 1:0 blieb.

Nach der Pause bettelte Schönberg wieder einmal mit aller Macht um den Ausgleich. Alle Offensivbemühungen wurden praktisch eingestellt und man ließ Neubrandenburg einfach mal machen. Glücklicherweise wussten die Blau-Weißen mit der Freizügigkeit der Schönberger nicht immer etwas anzufangen. Oder sie hatten einfach nur Pech.Finn-Yannick Piskol bei seinem Verbandsligadebut.Finn-Yannick Piskol bei seinem Verbandsligadebut. Wie z.B. in der 62. Minute, als Oliver Köller stark über die linke Seite kam, die gute Flanke aber im letzten Moment mit viel Glück entscheidend abgefälscht werden konnte. Schönberg zeigte nach einem Jeske-Freistoß einen gefährlichen Kopfball von Sahid Wahab (74.) – das war’s praktisch an aufregenden Szenen vor dem Gästetor. Und das 2:0, das Sahid Wahab nach toller Vorarbeit von Marko Pajonk und einer Spitzenparade von Robert Holz in Abstaubermanier erzielte, hatte deswegen mit Gerechtigkeit nicht wirklich viel zu tun. Bei den gut 10 danach noch zu spielenden Minuten sollte damit eine Vorentscheidung gefallen sein und die Anspannung im Jahn-Stadion schien sich darum ein wenig zu lösen. Doch der freistehende Jens Aepinus sorgte in der 82. Spielminute aus der Drehung dafür, dass die Schlussphase wieder richtig aufregend wurde. Weil die Gäste alles auf eine Karte setzten, ergaben sich wunderbare Kontermöglichkeiten für die Schönberger, die jedoch für den Abschluss grundsätzlich die komplizierteste Variante wählten und so bis zum Abpfiff zittern mussten.

Die große Party nach Spielende blieb aus – eine energisch hochgestreckte geballte Faust war nach der ausgesprochen enttäuschenden zweiten Halbzeit der Feierlichkeiten genug.

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