Lübeck – Die Nachricht, dass ihr bester Torschütze Marco Pajonk (19 Saisontreffer), den Club zum Saisonende verlässt (HL-SPORTS berichtete), traf die Verantwortlichen beim SH-Ligisten FC Dornbreite aus heiterem Himmel. Vereinsboss Jörg Haase reagierte erstaunlich gelassen, aber professionell nach der Bekanntgabe und sagte zu HL-SPORTS: „Da stehen wir drüber. Erst einmal wollen wir das persönliche Gespräch abwarten. Eine Mannschaft besteht ja bekanntermaßen aus mehreren Spielern. Außerdem besteht der Vertrag bis zum Ende der Saison und an Machtspielen oder ähnlichem werden wir uns nicht beteiligen. Vertrag heißt auch vertragen.“
Ob Pajonk am Samstag im Auswärtsspiel beim TSV Kropp auflaufen wird, war die meistgestellte Frage unter den SH-Liga-Experten. Fast die Hälfte der 42 Gesamt-Tore der Lübecker gehen auf sein Konto. Haase überließ die Entscheidung Trainer Norbert Somodi und Neu-Liga-Obmann Sascha Strehlau, ist aber trotzdem sichtlich down bei dem Thema. Trotz einer Zusage für eine weiteres Jahr, nun das: „Ja schade. Ich bin menschlich sehr enttäuscht“, sagt der 55-Jährige Vereinsboss.
Da der 23-Jährige Stürmer bei den Ostholsteinern einen Amateurvertrag unterschrieben hat, bleibt dem FCD nur das Nachsehen. Nach dem Donnerstagstraining steht nun fest: Pajonk wird weiterspielen. Kapitän Strehlau dazu bei HL-SPORTS: „Marco steht weiterhin im Kader der 1.Herren. er hat 8 Spiele Zeit sich ordentlich von der Truppe und dem Verein zu verabschieden. Damit ist dann das Thema auch erledigt.“ Eine weise und die einzig richtige Entscheidung in dem Thema.
Trotz alledem bleibt nach dem Osterfest ein Scherbenhaufen über. Hier müssen sich alle Seiten fragen, ob sie korrekt und fair gehandelt haben. Selbst in der 5. Liga könnte man mehr Professionalität erwarten. Die Leidtragenden sind auf jeden Fall die Spieler Worreschk und Pajonk, die möglicherweise einem monetären Lockruf nicht widerstehen konnten und sich so ins Abseits geschossen haben. Mit großer Unterstützung von einigen Machern. Da fragt sich der eine oder andere Fan: Wo bleibt der Fußball?