Rotenburg (Wümme) – Was haben der Hamburger SV und der führende Fußball-Klub des Städtchens, in dem die Rothosen ihr Trainingslager aufgeschlagen haben, gemeinsam? Beide kämpfen um den Klassenerhalt. Während die Hamburger sich in der obersten deutschen Spielklasse gegen den Abstieg stemmen, kämpft der Rotenburger SV in der niedersächsischen Oberliga gegen den Absturz. Kaum war er im Amt, zog der neue HSV-Trainer Bruno Labbadia mit seinem Team in ein dreitägiges Trainingslager. Vor dem Nord-Derby am Sonntag (15.30 Uhr) bei Werder Bremen will der neue Coach „Ruhe finden“ und „sich intensiv mit den Spielern unterhalten.“

„Ich brauche jede Minute, die ich mit der Mannschaft haben kann“, erklärt der 49-Jährige. Er wirkt etwas ungeduldig, als könne er es nicht erwarten, endlich wieder in der Coaching-Zone eines Bundesliga-Spiels zu stehen. „Ich habe einen Plan“, verrät er – und der Beobachter wird das Gefühl nicht los, dass diesen Mann schon seit Wochen nichts anderes bewegte als der HSV. Wie muss es ihn gequält haben, diese Talfahrt mitzuerleben. Aber jetzt, jetzt endlich darf er ran: „Ich fühle ja mit, ich weiß, was in den Spielern vorgeht.“

Labbadia spricht von Leidenschaft und Kampf, vom Glauben der Spieler an sich selbst und ergänzt: „Ich sehe tausend Sachen, die man machen kann. Wir wissen genau, was wir zu tun haben. Die Mannschaft ist willig, aber sie braucht klare Vorgaben und Halt. Und das geben wir ihr. Wir werden uns auf die Basics konzentrieren, die wir brauchen, um die Klasse zu halten. Da haben mein Trainerteam und ich ganz klare Vorstellungen.“ Und wir hören eine weitere Botschaft des neuen Trainers: „Ein Störenfried hat hier nichts mehr zu suchen.“

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Heute steht die letzte Trainingseinheit an, ehe am Sonnabend die Ruhe vor dem Sturm am Sonntag im Weserstadion angesagt ist.

Werder-Trainer Viktor Skripnik zeigt sich indessen unbeeindruckt vom Trainer-Wechsel beim HSV. Dem Sport-Informationsdienst sagte Skripnik: „Es lässt sich schwer sagen, ob der Wechsel ein Vorteil oder Nachteil ist. Es ist unsere Pflicht und Aufgabe, die drei Punkte hier zu behalten."

 

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