Hamburg – Donnerlittchen, das passt ja: Am Sonnabend minutenlang sogar Tabellenletzter, am Sonntagnachmittag mit dem 2:1-Sieg beim FSV Mainz 05 der Sprung auf den 14. Tabellenplatz – was gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt wäre. Der HSV feierte den zweiten Sieg in Folge! Bereits am Freitag (20.30 Uhr) besteht in der Imtech-Arena die Riesenchance auf einen Befreiungsschlag – geht es doch gegen den SC Freiburg, der nur um einen Punkt schwächer in der Tabelle notiert ist. Abstiegskampf pur!
In Mainz ging der HSV durch ein Eigentor von Julian Baumgartlinger (37.) in Führung. Nach dem Ausgleich von Yunus Malli (76.) traf Gojko Kacar (87.) nach einem Eckball zum entscheidenden 2:1.
Und nach dem Abpfiff schien es, als wolle Trainer Bruno Labbadia gar nicht mehr mit seinen Freudensprüngen aufhören. Mehr als 4000 HSV-Fans feierten den Super-Sieg im Abstiegskampf.
Für Zoltan Stieber hatte Labbadia den ehemaligen Mainzer Nicolai Müller nominiert, der jedoch nach 39 Minuten verletzt vom Feld humpelte. Für ihn kam Marcell Jansen, der damit zu seinem 150. Bundesliga-Einsatz für den HSV kam.
Der zweite Jubilar des HSV, Rafael van der Vaart (ebenfalls 150. Bundesliga-Spiel für die Rothosen, HL-SPORTS berichtete), prallte in der 30. Minute mit Elkin Sotos zusammen. Dabei erlitt der Mainzer eine schwere Knieverletzung.
Ganz stark am Sonntagnachmittag: Torwart René Adler, der mit drei Glanzparaden die Hamburger im Spiel hielt.
Bruno Labbadia: „Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht, auch wenn wir in der ersten Halbzeit einige gute Chancen nicht gut zu Ende gespielt und uns nach der Pause zu weit hinten reindrängen lassen haben. Aber am Ende war es ein Sieg des Willens. Beim Siegtreffer hat die gesamte Bank den Ball mit reingeschrien, dieses Glück muss man sich auch erarbeiten. Heute werden wir uns freuen, aber ab morgen geht alle Konzentration schon auf das Spiel gegen Freiburg. Für Gojko freut es mich ungemein. Er hat keine einfache Zeit gehabt, sich aber nie aufgegeben."
Heiko Westermann, dessen Flanke von Baumgartlinger zum Eigentor abgefälscht wurde: „Es ist nur wichtig, dass wir drei Punkte eingefahren haben und darüber sind wir sehr happy. Aber am Freitag haben wir gegen den SC Freiburg schon das nächste Endspiel und dann wird die Hütte wieder brennen. Wir sind noch lange nicht durch und haben noch zwei Spiele gegen direkte Konkurrenten vor der Brust."
Gojko Kacar: „Ich wollte bei der Ecke schon den ersten Ball haben, habe ihn aber nicht richtig getroffen, beim zweiten Versuch dagegen schon besser. Ich bin unglaublich froh, dass es das Siegtor war. Das ist wie in einem Traum, so ein Tor zu schießen. Ich habe immer daran geglaubt, dass ich meine Chance bekommen werde – und heute habe ich sie genutzt."
Der Mainzer Trainer Martin Schmidt: "Nach der Verletzung von Elkin Soto waren wir geschockt und haben uns in die Halbzeit gerettet. Wir wollten danach das Spiel für ihn drehen, das hat am Ende nicht geklappt. Wir müssen dieses Spiel nun aufarbeiten.“
So spielten sie:
1. FSV Mainz 05: Karius – Brosinski, Bungert, Bell, Bengtsson – Geis, Baumgartlinger (82. Allagui) – Jairo, Soto (33. Malli), Koo (71. De Blasis) – Okazaki
Hamburger SV: Adler – Westermann, Djourou, Rajkovic, Ostrzolek – Kacar, van der Vaart – Müller (39. Jansen), Ilicevic (77. Stieber), Olic (83. Rudnevs) – Lasogga
Tore: 0:1 Baumgartlinger (37., ET), 1:1 Malli (76.), 1:2 Kacar (87.)
Zuschauer: 34000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Gelbe Karten: Bungert (46.), Baumgartlinger (53.), De Blasis (80.), Allagui (90.) / Olic (50.), Kacar (81.)
Rote Karte: Brosinski (89.) / –