Hamburg – Das Stadion in Stuttgart ist ausverkauft. 60.000 Zuschauer voller Hoffnung! Das 2:0 gegen Mainz hat neue Kräfte beim VfB Stuttgart frei gesetzt – und doch: Das Team von Trainer Huub Stevens geht als Tabellenletzter in den vorletzten Spieltag der Saison gegen den Hamburger SV. Mit einer Niederlage gegen die Rothosen könnte für die Stuttgarter schon alles vorbei sein, vorausgesetzt, zwei andere Kellerkinder gewinnen.
Doch die fatale Lage im Abstiegskampf lässt auch eine andere Rechnung zu: als einziger Klub hat es der VfB Stuttgart in den beiden noch ausstehenden Spielen mit unmittelbaren Konkurrenten zu tun – erst der HSV, dann geht es nach Paderborn. Und von dort kommen noch ganz andere Töne: ein Appell an den FC Bayern München am Sonnabend in Freiburg – bitte schön – sportliche Fairness walten zu lassen. Für die Bayern geht es ja um nichts mehr, Freiburg wiederum muss vor dem Abstiegs-Finale in Hannover zu Hause unbedingt noch punkten.
Der HSV wiederum fährt gestärkt nach Stuttgart. Drei Spiele ohne Niederlage, wenn auch mit viel Glück gedreht. Dazu mit Bruno Labbadia ein exzellenter Motivator – was kann da noch schief gehen? Im Prinzip alles!
Eine Niederlage in Stuttgart – fast schon der GAU. Denn am letzten Spiel kommt Schalke in die Imtech-Arena, neu aufgestellt nach dem 0:2 von Köln und den Suspendierungen von Kevin-Prince Boateng und Sidney Sam. Zudem wurde Marco Höger bis zum Sonnabend vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert. Jetzt haben die Schalker noch zwei Punkte Vorsprung im Kampf um die Europa League-Plätze. Wenn sie sich am Sonnabend gegen Paderborn eine Blöße geben, dann spielen sie in Hamburg um alles – und haben vorher noch den HSV-Kontrahenten Paderborn stark gemacht, der dann am letzten Spieltag gegen Stuttgart alles aus eigener Kraft regeln könnte…
Genug der Rechnerei – heute trainieren die Rothosen zweimal, morgen einmal – am Donnerstag und Freitag steht nicht-öffentliches Training an. Und am Sonnabend brennt die Mercedes Benz-Arena – so hat es Stuttgarts Martin Harnik jedenfalls versprochen.
