Lübeck – Der SC Victoria Hamburg verzichtet auf einen möglichen Aufstieg in die Regionalliga Nord der Herren. In einem Schreiben an die NFV-Geschäftsstelle am späten Montagabend erklärte der Zweitplatzierte der Oberliga Hamburg aus „rein wirtschaftlichen Gründen“ nicht an den Aufstiegsspielen zur Regionalliga Nord teilnehmen und somit auf einen möglichen Aufstieg verzichten zu wollen.
Wie der 1. Vorsitzende Helmuth Korte in dem Brief mitteilte, bedankt sich der Verein „für das in ihn gesetzte Vertrauen“ und für die ohne Auflagen erteilte Zulassung für die kommende Spielzeit. Der SC Victoria war einer der 19 Vereine, dem die Zulassung ohne weitere Auflagen im technisch-organisatorischen sowie wirtschaftlichen Bereich erteilt wurde.
Als Konsequenz aus dem Verzicht des Hamburger Oberligisten, wird die Aufstiegsrunde nur noch aus den Meistern der Oberligen Bremen (Bremer SV) und Schleswig-Holstein (noch offen) sowie dem Zweitplatzierten der Oberliga Niedersachsen (VfV Hildesheim) als Dreierrunde ausgespielt.
Sonntag, 31. Mai, 14 Uhr:
Bremer SV – VfV Hildesheim
Mittwoch, 03. Juni, 19.30 Uhr:
VfV Hildesheim – SHFV-Vertreter oder SHFV-Vertreter – Bremer SV
Samstag, 6. Juni, 15 Uhr:
SHFV-Vertreter – Bremer SV oder VfV Hildesheim – SHFV-Vertreter
Ein mögliches Entscheidungsspiel ist für Dienstag, 09. Juni um 19.30 Uhr terminiert.
Aufsteiger aus der Aufstiegsrunde sind die beiden Mannschaften, die nach Durchführung aller drei Spiele die meisten Punkte gewonnen haben. Im Falle einer 3er-Runde bestreitet der Verlierer des ersten Spiels das zweite Spiel; endet das erste Spiel unentschieden, finden die anderen Spiele gemäß Auslosung statt.
Natürlich gibt es sie an diesem Spieltag, die Partien ohne die ganz große Bedeutung. Aber streng genommen geht es dabei nur um drei Spiele. Die weiteren sechs Duelle haben dagegen einen vorentscheidenden Charakter, entweder im Meisterschaftsrennen oder im Abstiegskampf.
Hannover 96 II – FC Eintracht Norderstedt (Sa., 13 Uhr)
Sechs Punkte und das deutlich bessere Torverhältnis – zwar wird der Gastgeber rechnerisch noch vom Abstieg bedroht. Doch die Gefahr ist sehr theoretisch, und deshalb dürfen sich die Niedersachsen durchaus mit anderen Perspektiven beschäftigen. Gleich zwei Teams (Oldenburg, Braunschweig II) liegen nur einen Punkt vor 96 II. Mit einem Heimsieg könnte der Tabellenzwölfte also eine Menge Boden gut machen. Für seinen Gegner gilt dies allerdings auch: Der Achte musste das erste Tabellendrittel noch nicht abschreiben, er wäre mit einem Erfolg wieder dran an der erweiterten Spitzengruppe.
VfB Lübeck – Hamburger SV II (Sa., 14 Uhr)
Nach der 0:2-Niederlage gegen Havelse geriet der HSV II im Meisterschaftsrennen etwas ins Hintertreffen. Nun fehlen wieder drei Punkte auf Spitzenreiter Werder Bremen II. Als abgeschlagen würde Rodolfo Cardoso sein Team aber nicht beschreiben. „Wir werden in Lübeck mit Wut im Bauch antreten. Wir haben uns sehr über die Heimniederlage gegen den TSV Havelse geärgert und wollen unsere letzte Chance nun wahrnehmen," sagt der Trainer vor dem Derby. Der Gastgeber kann sich derweil durchaus zurücklehnen: Ohne Zweifel wird der VfB die Saison mit einem sehr ordentlichen Ergebnis abschließen. Noch kämpft der Aufsteiger als Tabellensiebter ja auch um das obere Drittel der Liga.
TSV Havelse – SV Meppen (So., 14 Uhr)
Wenn Titel- und Abstiegsrennen sich nicht auf der Zielgeraden befänden, würde in Havelse wohl das Spiel des Wochenendes ausgetragen. Der gastgebende Vierte möchte seinen Platz verteidigen (das Spitzentrio ist der Konkurrenz enteilt), und der Sechste aus Meppen will weiter nach oben klettern. Während der SVM die Pflichtaufgabe gegen die FT Braunschweig zuletzt mit einem1:0-Erfolg löste, griff der TSV Havelse beim 2:0-Auswärtssieg gegen den HSV II sogar in den Meisterschaftskampf ein.
Goslarer SC – VfR Neumünster (So., 14 Uhr)
Für den GSC wird es schon eng: Angesichts eines Rückstandes von zwei Punkten auf den ersten Nichtabstiegsplatz sollte sich der 16. keinen Punktverlust erlauben. Aber was soll der VfR erst sagen? Der Gast liegt zwei Punkte hinter Goslar, muss also noch vier Zähler aufholen. Damit steht fest: Am 33. Spieltag steht der Vorletzte vor seiner letzten Chance auf den Klassenerhalt. Bei einer Niederlage wäre der Gang in die Oberliga besiegelt. Die aktuelle Form sorgt womöglich für ein bisschen Hoffnung in Neumünster: Während der VfR zu einem 1:1 im Derby gegen Lübeck kam, verlor der GSC zuletzt mit 0:3 in Hannover.
ETSV Weiche Flensburg – BSV „Schwarz-Weiß“ Rehden (So., 14 Uhr)
Um ganz sicher zu sein, benötigt der Gast wohl noch einen Zähler. Immerhin fünf Punkte und ein deutlich besseres Torverhältnis konnte der BSV zuletzt zwischen sich und die Abstiegszone bringen. Doch auch der Gastgeber muss etwas tun, um seinen Platz fünf zu behaupten. Es geht schließlich eng zu auf den beliebten Rängen hinter dem Spitzentrio – gerade fünf Zähler trennen Platz vier und Platz acht.
SV Werder Bremen II – FT Braunschweig (So., 15 Uhr)
Seit vier Spielen hat das Braunschweiger Schlusslicht nicht mehr getroffen. Aber eng ging es meistens zu, und deshalb sind die Bremer gewarnt. „Nur weil Braunschweig Letzter ist, dürfen wir die Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen,“ sagt Alexander Nouri. Dem Trainer ist natürlich bewusst, dass sein Team mit dem Pflichtsieg einen weiteren Schritt in Richtung Titel machen würde. Also fordert Nouri: „Wir brauchen wieder diese Lockerheit auf dem Platz. Einfach diese totale Überzeugung, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen.“
VfB Oldenburg – FC St. Pauli II (So., 15 Uhr)
Ein „Platzierungsspiel“ zwischen dem Tabellenelften und dem Neunten aus Hamburg. Beide Teams können sich nun sogar noch Hoffnungen auf das erste Drittel machen – nachdem sie zwischenzeitlich in Abstiegsgefahr geraten waren. Sie haben also erfolgreiche Wochen hinter sich: Während der VfB seit sieben Spielen unbesiegt ist (4-3-0), kassierten die Hamburger lediglich eine Pleite in diesen Partien (2-4-1).
Lüneburger SK Hansa – BV Cloppenburg (So., 15 Uhr)
Neben dem Goslarer SC (16.) und dem VfR Neumünster (17.) zählt der LSK (15.) zu den derzeit am stärksten gefährdeten Teams. Doch der Gastgeber hat es in der Hand, und er hat offenbar auch die nötige Form. Zuletzt kamen die Lüneburger zu einem respektablen 2:2 in Bremen, seit fünf Partien (2-3-0) sind sie nun unbesiegt. Der BV Cloppenburg verlor zuletzt zwar mit 0:3 gegen den VfL Wolfsburg II, hatte zuvor aber auch fünf Spiele ohne Niederlage absolviert (4-1-0). Dieser Serie ist es auch zu verdanken, dass der BVC (14.) nun mit einem Vorsprung von zwei Punkten zum „Abstiegsfinale“ nach Lüneburg reist. Die Form des Gastes stimmt also auch, und deshalb steht nur Folgendes fest: Gewinnt der BVC in Lüneburg, ist er gerettet, siegt der Gastgeber, so unternimmt er vermutlich einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
VfL Wolfsburg II – Eintracht Braunschweig II (So., 15.30 Uhr)
Mit einem 3:0 in Cloppenburg meldete sich der VfL im Titelrennen zurück. Trotz der vorangegangenen Niederlage gegen Spitzenreiter Werder Bremen liegen die Niedersachsen nur einen Zähler zurück. „Wir haben die Vorgaben richtig gut umgesetzt. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Nach der Niederlage gegen Bremen haben wir eine richtig gute Reaktion gezeigt“, gab sich Thomas Brdaric sehr zufrieden. Im Derby steht seine Mannschaft nun aber erneut vor einer schweren Aufgabe. Der Nachbar aus Braunschweig (10.) hat zwar seit sechs Partien nicht mehr gewonnen, dürfte das Duell mit dem VfL aber trotzdem sehr ernst nehmen.