Ratekau – Die Saison 2012/2013 ist nun endlich vorbei für die Fußballfrauen der SG Ratekau-Strand 08 bleibt nun Zeit sich zu erholen und die Saison auch Revue passieren zu lassen.
Die erste große Herausforderung bestand schon während der Vorbereitung. Dies sollte die erste Saison einer Spielgemeinschaft zwischen dem SH-Ligisten TSV Ratekau und den Kreisligisten NTSV Strand 08 werden. Beide Mannschaften beendeten die vorherige Saison als Meister in ihren Klassen. Nur knapp verpasste dabei die Mannschaft des NTSV den Aufstieg in die Verbandsliga, aber das sollte der Zusammenlegung nicht im Wege stehen. Beide Mannschaften ergänzten sich von Anfang an sehr gut. Die erfahrenen Spielerinnen des TSV tauschten sich immer rege mit den enthusiastischen „jungen Wilden“ vom NTSV aus.
Die erste Runde im Landespokal sollte dann die Einleitung in die neue Spielzeit sein und es wurde gleich ein Zeichen gesetzt. Mit 5:0 siegte die SG gegen die Ligakonkurrenz aus Neuenbrook/Rethwisch. Das Zusammenspiel lief schon sehr gut auf dem Platz und die Mannschaft zeigte bereits in diesem ersten Spiel, dass sie diese Saison Großes vorhaben. So wie dieses Pokalspiel sollten auch die ersten Punktspiele laufen. Mannschaftliche Geschlossenenheit und spielerisches Können brachten die ersten Siege in der Liga.
Den Einstand gab es auf heimischen Platz gegen den Aufsteiger Kieler MTV mit 4:0. Danach ging es auswärts gegen die Zweite des FFC Oldesloe. Alexandra Renitz blieb das Spiel in sehr guter Erinnerung „Ich wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt und es stand nur 1:0 für uns. War ziemlich nervös, weil die Mannschaft so gut zusammen gespielt hatte und ich nun auch eine gute Leistung zeigen wollte. Habe dann das 2:0 geschossen und war sehr happy. Es ist für mich auch mein schönstes Tor in meiner ganzen Laufbahn“, sagte sie gegenüber HL-Sports. Enden sollte es dann noch mit 3:0 für die Frauen aus Ratekau. Nur wegen der besseren Tordifferenz eroberte sich der SV Henstedt-Ulzburg an diesem zweiten Spieltag den ersten Tabellenplatz, der ihnen bis zum Ende nicht mehr zu nehmen sein sollte.
Im dritten Saisonspiel gegen den zweiten Aufsteiger MTV Leck machte sich die Mannschaft das Leben schwerer als es hätte sein müssen. Es endete zwar glücklich mit 2:0, aber das zuvor gute Kurzpassspiel über die Außen wurde hier sehr vermisst.
Der nächste größere Brocken wartete dann auswärts in Ahrensburg auf die SG. In der Saison zuvor war dies der Fleck auf der sonst weißen Weste des Titelverteidigers. Aber auch hier brachte die SG wieder ihr geschlossener Wille zum Sieg mit 1:2. Einziger Wehmutstropfen war das Gegentor für Torfrau Angela Koldewey. „Ich hätte gern die Null stehen gelassen.“ konstatierte sie nach dem Spiel.
Im nächsten Heimspiel war der nächste große Gegner zu Gast in der Rosenstraße. Die Zweite von Holstein Kiel sollte hier aber keine Punkte entführen können und wurde regelrecht vorgeführt. Spielführerin Alina Renitz und Ratekaus Goalgetterin Nicole Körner blieb das Spiel lange in Erinnerung. Torfrau Angela Koldewey verletzte sich noch unglücklich beim Aufwärmen und die Torfrau der zweiten Mannschaft Sari Johannsen sprang ein. Bereits in der ersten Halbzeit waren es jeweils dreimal Körner und Jegorenko, die gegen Holstein einnetzten. In der zweiten Halbzeit erhöhte Stefanie Lumma noch mal auf 7:0. Das war der höchste und bisweilen schönste Sieg für die SH-Liga Frauen.
Am Tag der deutschen Einheit ging es dann nach Rieseby zur zweiten Runde des Landespokals. Beim Verbandsligisten folgte ebenfalls noch ein ungefährdeter 7:0 Sieg und der Einzug ins Pokalhalbfinale gegen Henstedt-Ulzburg.
Fünf Tage später sollte die SG das erste Mal Federn lassen im Kampf um die Meisterschaft. Bei widriger Witterung ging ins zu TuRa Meldorf, die der SG mit 2:0 die erste Schlappe der Saison zufügten. Mit dieser Niederlage im Hinterkopf ging es dann zum Spitzenreiter SV Henstedt-Ulzburg. Hier holte die SG wieder alles raus, wofür sie steht. Teamgeist und der Wille zu kämpfen sorgte nach einem Rückstand noch für ein grandioses Unentschieden in der letzten Minute. Sonja Jaacks, Ex-Henstedterin, schoss die letzte Ecke des Spiel auf die perfekt stehende Körner. Das war das ultimative Zeichen, dass die SG-Frauen die Meisterschaft lange nicht hergeben wollten. Das zeichnete sich auch in den nachfolgenden Spielen ab. Auswärts gegen den Kieler MTV und Ratzeburger SV wurden fleißig Punkte gesammelt. Auch zu Hause gegen TuRa Meldorf wurde die Hinspielpleite mit 2:1 wieder wettgemacht. Der Führungstreffer wurde dank des energischen Nachsetzens von Sophie Bär per Kopf erzielt. Zwei weitere Siege wurden Auswärts gegen Neumünster mit 5:0 und zu Hause gegen Rot-Schwarz Kiel mit 2:0 eingefahren.
Das letzte Spiel im Jahr 2012 sollte das Landespokalhalbfinale gegen die Ligakonkurrenz des SV Henstedt-Ulzburg sein. Und es war für Ratekaus Urgestein Carmen Schubert, das beeindruckenste der gesamten Saison. „Trotz der Niederlage nach Verlängerung war hier ein spannendes Spiel auf hohem Niveau mit einer super Leistung der gesamten Mannschaft zu erleben.“ befand sie rückblickend.
Dann kam die Winterpause und die sollte die SG länger und kälter erwischen als erwartet. Ganze vier Monate war dank der Witterung und Platzsperren keine geregelte Vorbereitung möglich und das sollte sich im ersten Rückrundenspiel gegen Neuenbrook/Rethwisch auch bemerkbar machen. Konditionell und spielerisch war die SG weit von Ihrer Hinrundenform entfernt und musste mit 3:1 wieder nach Hause fahren. Im Rückspiel gegen Rot-Schwarz Kiel wurden dann wieder wichtige drei Punkte eingefahren und man gewann auswärts mit 0:2.
Eine Woche später begann der englische Marathon bis zum erlösenden Ende der Saison. Auswärts gegen Holstein lief es nicht so gut wie einst im Hinspiel und man verlor wieder unglücklich mit 2:1. Das Nachholspiel im Kreispokalviertelfinal gegen den FC Riepsdorf wurde ungefährdet mit 3:0 gewonnen. Am darauf folgenden Sonntag war Hagen Ahrensburg zu Gast und das Spiel endet mit einem leistungsgerechten 2:2. Das 1:0 besorgte Carmen Schubert nach einer maßgeschneiderten Ecke von Kapitänin Alina Renitz. „Das Tor war für mich persönlich das schönste diese Saison.“ gestand Schubert, die eigentlich etwas kürzer treten wollte diese Saison.
Weiter ging es im Kreispokalhalbfinal gegen die BSG Eutin, die ebenso ungefährdet und mit der allseits bekannten mannschaftlichen Geschlossenheit mit 0:5 besiegt wurde.
Danach folgte das mit Spannung erwartete Rückspiel gegen den Ligaprimus SV Henstedt-Ulzburg. Aber es kam alles anders. Die SG wurde völlig überrannt von den sichtlich besser trainierten Henstedterinnen. Die höchste Niederlage der Saison mit 8:0 entschied gleichzeitig die Meisterschaft vorzeitig. „Henstedt hat verdient gewonnen und ich hoffe, sie steigen auf.“ befand Alina Renitz anerkennend. Durch die vielen Spiele in kurzer Zeit gab es nun auch schon eine relativ lange Verletztenliste und so ging es wieder mal an einem Feiertag quer durch Schleswig-Holstein nach Leck. Mit einem Kader von gerademal zwölf Frauen wurde auch wieder durch die geschlossene Mannschaftsleistung ein Sieg mit 1:3 eingefahren. Das sollte auch das letzte Auswärtsspiel der Saison gewesen sein. Die Damen des Ratzeburger SV wurden als nächstes zu Hause begrüßt und auch wieder ein Sieg mit 3:0 eingefahren.
Das letzte große Highlight der Saison war dann das Kreispokalfinale gegen den Verbandsligisten TSV Gremersdorf. Man war als Titelverteidiger angetreten mit dem festen Willen auch dieses Mal den Pott wieder mit nach Hause nehmen zu können. Allerdings erwischte ein frühes Tor die Ratekauerinnen kalt und man fand nicht zur gewohnten Leistung zurück. So endet die Partie mit 1:3 und einem neuen Kreispokalsieger.
Die letzten beiden Partien an der Rosenstraße wurden dann noch gewonnen. Erst gegen Olympia Neumünster mit 3:2 und dann noch das Nachholspiel gegen die Zweite des FFC Oldesloe, wobei gerade Letzteres nicht sonderlich gut anfing. Zur Halbzeit hatte Oldesloe geführt und den Ratekauerinnen war sichtlich anzusehen, dass der Spielbetrieb-Marathon seine Spuren hinterlassen hatte. Alle Spielerinnen warfen noch einmal alles in die Waagschale, um das Ding noch mal zu drehen. Und so war es wieder einmal Nicole Körner, die hier gleich dreimal traf. „Das 1:1 war mein schönstes Tor diese Saison.“ sagte Körner rückblickend und erhielt Zustimmung aus dem Kader. „Das war noch mal ein letzter Weckruf an die komplette Mannschaft und danach wurde noch ein letztes Mal füreinander gefightet.“ Stimmen auch die Renitz-Schwester überein.
So endet die Saison mit einem hervorragenden zweiten Platz in der SH-Liga. Das Ziel wieder oben mitzuspielen wurde zu aller Zufriedenheit erreicht und die Frauen gehen nun in die ersehnte Sommerpause.
Kapitänin Alina Renitz stellt in ihrem Saisonfazit auch einen Vorteil der Gründung der SG mit raus. „Mit Sina Schöning hatten wir in der Rückrunde eine große Hilfe im Tor. Obwohl sie eigentlich aus dem Feld kommt, hat sie sich sofort bereit erklärt auszuhelfen.“ Trainer Mews befand die Gründung einer Spielgemeinschaft ebenfalls als gute Entscheidung. „Man konnte immer wieder in beiden Mannschaften aushelfen.“ Sein persönliches Highlight war dann zu aller Überraschung sogar ein Spiel der Zweiten Mannschaft, die mit nur zehn Leuten nach Schönwalde fuhren und leider verloren. „Hier hat man ganz deutlich gesehen, dass die mannschaftliche Geschlossenheit und der Teamgeist wirklich von allen Spielerinnen der SG mitgetragen werden. Das war ein guter Kampf, wenn er auch verloren ging.“
Die komplette Mannschaft erholt sich nun auf der Abschlussfahrt nach Dänemark und wird dort noch mal ein bisschen die Saison Revue passieren lassen. Am Mittwoch, den 29.05.2013, wird es noch mal ein Abschluss(Schnupper-)training geben. Von der Torfrau bis zur Stürmerin können sich alle Interessierten noch mal von der Mannschaft ein eigenes Bild machen.
Ratekauerinnen in der SH-Liga-Torschützenliste 2012/ 2013:
2. Nicole Körner (25 Tore)
11. Josefine Jegorenko (9)
15. Alexandra Renitz (5)
16. Stefanie Lumma (4)
16. Anna-Lena Papenfuß (4)
17. Alina Renitz (3)
18. Carmen Schubert (2)
18. Sophie Bär (2)
19. Magdalena Kranz (1)
19. Julia Gramkow (1)
19. Michelle Osting (1)
19. k.A. (2)