Timmendorfer Strand – Der Sand an der Ostsee ist in diesem Frühling schon fast viel zu heiß für die Protagonisten des NTSV Strand 08. Man hofft nur noch darauf, dass der SH-Liga-Meister TSV Schilksee in die Regionalliga aufsteigt oder man selbst irgendwie beim SV Eichede am kommenden Samstag um 15 Uhr einen Auswärtssieg landet. Dann ist es auch egal, wie der FC Dornbreite beim Heider SV spielt. Unmöglich ist nichts, aber das sind wahrscheinlich zu viele Komponenten, die in der Strand-Arena auf einmal eintreten müssen. Ist man realistisch, wird der sich selbst aufgegebene FC Dornbreite an der Nordsee gegen die hochmotivierten HSV-Kicker die nächste Niederlage abholen. Und dass Oliver Zapel, Trainer des SVE auch nur einen Punkt verschenkt, ist im letzten Heimspiel beim Abschied von den Fans nicht zu erwarten. Gastgeschenke für die Ostholsteiner wird es nicht geben.
Fragen über Fragen, die wie ein Guss über dem Strand-Himmel aufgehen: Bleibt Frank Salamon als Manager und Trainer bei einem Abstieg in die Verbandsliga? Was ist mit seinem BS Sport-Geschäftspartner Daniel Safadi, der ebenfalls als Trainer für den (Noch)-SH-Ligisten tätig ist? Wie wird die 2. Herren reagieren, die sich das Ziel Verbandsliga-Aufstieg als Ziel gesetzt hat und dieses Ziel vermutlich am letzten Spieltag erreichen würde? Spielt die namenhafte Mannschaft von Reserve-Trainer Axel Junker noch ein Jahr in der Kreisliga, weil sie nicht aufsteigen darf, sollte die 1. Herren absteigen? Wie werden die Spieler beider Teams reagieren? Die einen würden absteigen und die anderen nicht aufsteigen.
Die Gerüchteküche brodelt wie noch nie. Ein Rücktritt Salomons ist demnach nicht ausgeschlossen. „Wir werden uns nach der Saison zusammensetzen und überlegen, was alles schief gelaufen ist und ob und wie man es besser machen kann. Zu meiner Person werde ich aktuell keinen Kommentar abgeben“, sagte der Strand-Manager gegenüber HL-SPORTS. Dass die gutbetuchte Truppe sich komplett für die Verbandsliga hergibt, ist vermutlich ausgeschlossen. Salomon dazu: „Wir haben ja in den vergangenen Wochen gesehen, was Zusagen im Fußball für einen Bestand haben. Es wird sich zeigen.“ Andere Clubs graben bereits an den Kickern. Dass das Reserve-Team sich den Weg noch einmal aus der Kreisliga bahnt, wäre ebenfalls bei den Haaren herbeigezogen. Auch diesen Spielern dürften Angebote vorliegen, die sie überdenken. Bei einem tatsächlichen Abstieg könnte das Duo Axel Junker und Bastian Zeh mit ihrer Kreisliga-„Meister“-Mannschaft den Platz des Vereinsaushängeschildes übernehmen.
Sicher wurden in Timmendorf Fehler gemacht, doch die Folgen wären weitreichend bis in die Kreisliga zu spüren (HL-SPORTS berichtete). Bei den ganzen negativen Nachrichten darf man nicht vergessen, dass der Umbruch beim NTSV zu einem Abbruch führen würde. „Wir haben versucht, mit jungen Spielern die Abgänge zu kompensieren. Vielleicht geht die Rechnung nicht auf“, gesteht Salomon ein. Einer der Knackpunkte war sicherlich seine lange Abwesenheit durch Krankheit (HL-SPORTS berichtete), wozu er sagte: „Es ist mir vieles in dieser Zeit bewusst geworden, und wenn ich zwischen Krankenhaus und Abstieg hätte wählen können, dann hätte ich den Abstieg in Kauf genommen.“
Beim SVE blickt man noch auf Rang 2. Die Stormarner können bei einem eigenen Sieg oder Unentschieden (wenn Holstein II nicht in Eutin punktet) noch die Vizemeisterschaft erreichen. Trainer Oliver Zapel sagte: „Am Samstag werden viele Augen auf unser Spiel gegen Strand gerichtet sein. Ein emotionaler Tag! Wir wollen einen letzten Angriff auf Platz 2 starten, werden nur noch einmal in gewohnter Formation auflaufen. Für Motivation ist also ausreichend gesorgt.“
