Ärger, Ärger und nochmal Ärger: Hansa Rostock verliert – Fan-Randale rund um Schalke-Heimspiel

Großeinsatz für Polizei in Warnemünde – Terodde trifft doppelt

John Verhoek (Hansa Rostock) kann es nicht fassen. Foto: Fishing4/Marcel Krause

Rostock – Das Hochrisikospiel in der 2. Bundesliga zwischen F.C. Hansa Rostock und FC Schalke 04 endete am Sonnabend 0:2 (0:1). Doppeltorschütze war Terodde. Ärgerlich für die Mecklenburger, die vor allem im ersten Durchgang klar die bessere Mannschaft waren.

Ausschreitungen vor dem Spiel

Schon am Mittag warf das Top-Spiel des 8. Spieltags seine Schatten voraus. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun. In Warnemünde lieferten sich etwa 200 Anhänger beider Vereine Auseinandersetzungen. Für viele S04-Fans war der Fußball-Tag schon dort zu Ende, denn sie erhielten Platzverweise für das gesamte Stadtgebiet. Sie wurden in Bussen wieder Richtung Heimat geschickt. Ein Teil der Flaniermeile „Am Strom“ in Warnemünde wurde sogar von der Polizei gesperrt. Weiter ging es im Stadtteil Dierkow, wo sich Schalker und Rostocker verabredet haben sollen. Auch hier war die Polizei vor Ort und stoppte mehrere verdächtige Personen in verschiedenen Fahrzeugen. Im Stadion selbst gab es keine weiteren Vorkommnisse, bis auf einige Pyro-Aktionen.

Die 1. Halbzeit: Hansa spielt, Terodde trifft

Wie ist das oft im Fußball. Die einen machen das Spiel und die anderen schießen die Tore. Ganz besonders ist das, wenn Terodde auf dem Spielberichtsbogen zu finden ist. Die Tormaschine der 2. Liga machte im Ostseestadion aus einer Chance den einzigen Treffer der ersten Hälfte. Die Gastgeber waren klar die bessere Mannschaft, waren sogar einmal erfolgreich. Nur der Schiri-Assistent hatte etwas dagegen. Bahn (15.) stand im Abseits. Zuvor scheiterte Omladic an Keeper Fraisl und den Abpraller haute Verhoek (11.) über die Kiste. Das Tor war leer – unglaublich! Mit der einzigen Schalker Chance klingelte es kurz vor der Pause durch Terodde (42.) per Kopfball.

Nach der Pause: 10. Tor im 8. Spiel

Im zweiten Durchgang war es dann ein Spiel auf Augenhöhe und dennoch schaffte Hansa kein Tor, durfte allerdings mit ansehen, wie Terodde (49.) seinen zehnten Saisontreffer markierte. Ihm fehlt nun nur noch ein Treffer bis zum Schatzschneider-Rekord (153) in der 2. Liga. Aufregung gab es noch einmal in der 72. Minute. Meißner zog aus der zweiten Reihe ab, Schalkes Ouwejan sprang hoch und bekam das Leder an die Seite. Schiri Aarnik zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt – Handspiel. Die Gäste protestierten und der VAR schritt ein. Aarnik schaute sich die Szene am Monitor noch einmal an und nahm seine Entscheidung zurück. Mehr passierte nicht.

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Tor zum 2:0 für Schalke 04 durch Simon Terodde (Mitte hinten). Rostocks Damian Roßbach (links) kann nicht mehr retten. Foto: Fishing4/Marcel Krause

Das Fazit: Hansa ist einfach nicht abgezockt genug

Die Verhoek-Szene aus der ersten Hälfte war vermutlich der Knackpunkt des Spiels. Hansa hatte alles im Griff, doch das mit dem Tore schießen klappt einfach zu selten. Schalke hatte einen Terodde, der einfach nicht zu bremsen ist. Dumm gelaufen!

Die Stimmen nach dem Spiel

Dimitrios Grammozis (Schalke): „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis – das ist top. Nicht so gut gefallen hat mir hingegen die erste Halbzeit. Da waren wir nicht gut drin, Hansa hatte mehr vom Spiel. Martin Fraisl hat uns in einer Eins-gegen-eins-Situation gegen Nik Omladic super gerettet. Das 1:0 von Simon Terodde kurz vor der Pause war dann so etwas wie der Dosenöffner für uns. In der Halbzeit haben wir dann noch einmal klar angesprochen, dass wir mehr zeigen und den Kampf annehmen müssen. Und dass wir selbst versuchen müssen, das Spiel zu kontrollieren. Das ist uns dann im zweiten Durchgang viel besser gelungen. Simon Terodde hat heute wieder gezeigt, dass er ein überragender Stürmer ist. Ich möchte aber auch die anderen Jungs loben. Memo Aydin hätte auch selbst abschließen können. Natürlich wünsche ich mir auch mal einen anderen Torschützen, andersherum wehren wir uns aber nicht dagegen, wenn Simon immer am besten steht und dann erfolgreich abschließt. Auf der Position des Torhüters haben wir uns für Martin Fraisl entschieden – und nicht gegen Ralf Fährmann. Ich finde, er hat seine Aufgabe stark erledigt und der Mannschaft Stabilität gegeben.“

Jens Härtel (Rostock): „Wir haben 40 Minuten lang ein klasse Spiel gezeigt, hatten dabei die besseren Chancen und haben den Gegner beherrscht. Leider haben wir uns dafür nicht belohnt. Schalke hat dann nahezu aus dem Nichts das 1:0 erzielt. Unmittelbar nach der Pause hat unser Gegner dann den ersten Fehler direkt bestraft. Danach haben wir alles versucht, uns aber nicht belohnt für ein richtig gutes Heimspiel. Den Elfmeter hätte man in der 73. Minute auch geben können. Es hat schon Spiele gegeben, in denen solch eine Aktion einen Strafstoß nach sich zieht. Andersherum hätten wir den Ball aber auch direkt reinschießen können. Mit einem Anschlusstreffer wäre es noch einmal spannend geworden in der Schlussphase.“

Der 8. Spieltag (24.-26.9.)

Heidenheim – Darmstadt 2:1
Regensburg – Aue 3:2
Karlsruhe – St. Pauli 1:3
Paderborn – Kiel 1:2
Ingolstadt – Düsseldorf 1:2
Rostock – Schalke 0:2
Hamburg – Nürnberg (So., 13.30 Uhr)
Hannover – Sandhausen
Dresden – Bremen

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