Am Spieltag der Auswärtssiege: Vorentscheidung im Titelrennen? – Debakel in Pönitz und Westerrade

Eutin und Dobersdorf erhöhen Druck auf Tensfeld

Der 21. Spieltag bot einiges. Sowohl im Aufstiegskampf, als auch Tabellenkeller gab es echte Ausrufezeichen. Foto: Niklas Runne
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Pönitz – Am 21. Spieltag in der Kreisliga Ost gab es einige Ausrufezeichen. Im Titelrennen ließ der Verfolger federn, sodass der Vorsprung des TSV Gremersdorf gewachsen ist. Im Keller mussten zwei Mannschaften heftige Klatschen hinnehmen. Dies ausgerechnet gehen direkte Konkurrenten.

TuS Tensfeld – SG Kühren 0:1 (0:0)

Eine interessante Partie wurde am Sonnabend am Bahndamm erwartet. Der heimische TuS Tensfeld empfing die SG Kühren, und diese Begegnung sollte vor allem zwei Fragen beantworten, die sich im Vorfeld stellten: Wie würde der Tabellenzweite auf die 0:4-Pleite in Eutin reagieren? Doch bei den Gästen, die mit sieben von möglichen neun Punkten ins Jahr gestartet waren, sollte sich zeigen, ob es auch auf fremdem Platz den erhofften Ertrag geben würde. Schließlich waren die besagten drei Partien allesamt zu Hause. Mit Tensfeld wartete ein echter Brocken, doch mit Blick auf die jüngsten Begegnungen brauchte man sich nicht verstecken. Der Kampf und Einsatz stimmten definitiv, und nun kam auch noch deutlich mehr Torgefahr und Qualität in der Offensive hinzu. Im Hinspiel sprach das Resultat mit 4:0 für die Segeberger eine klare Sprache, doch der Auftritt der SG war bei weitem nicht so schwach, wie das Endergebnis vermuten ließ. Sie überraschten den Gegner sogar, denn statt einer erwartet tiefstehenden Mannschaft bot das Team aus dem Kreis Plön plötzlich Angriffspressing. Unter anderem ein frühes Tor spielte der Gastmannschaft dabei enorm in die Karten. Nun war es das Wiedersehen, und die Karten waren neu gemischt. Der Außenseiter reiste mit deutlich mehr Selbstbewusstsein an und wollte überraschen. Personell fehlte auf Seiten der Heimmannschaft Luka-Noel Pietzsch. Der beste Torschütze des TuS hatte sich eine Gelb-Rote Karte in Eutin eingehandelt. Für ihn startete Nico Bohnensack, der im Winter von der FSG Wardersee kam. Die Offensive tat sich in der Vorwoche bereits sehr schwer gegen eine stabile Eutiner Defensive, nun wartete erneut eine kompakte Hintermannschaft. Bei den Segebergern fehlte neben dem gesperrten Pietzsch und weiterhin Brötzmann nun auch Kapitän Kolja Bröker. Tensfeld näherte sich in der Anfangsphase an. Von rechts kam der Ball in die Mitte, wo ein Verteidiger in letzter Not rettete. Die erste Großchance resultierte aus einem Doppelpass, anschließend war der Torhüter bereits geschlagen, doch der Abschluss ging ein gutes Stück vorbei. Es war eine hundertprozentige Chance, die ungenutzt blieb. Kühren stand im ersten Durchgang kompakt. Nach einigen Abschlüssen, die allerdings nicht richtig gefährlich wurden, scheiterten erst Mischker und kurz darauf Urbanski am Torhüter der Gäste. Insgesamt war es jedoch kein guter Auftritt der Heimmannschaft.

Wind macht den Unterschied

Trainer Alkos Levens sagte gegenüber HL-SPORTS: „Der Wind hat den Unterschied gemacht. Wir haben in der ersten Halbzeit mit Wind gespielt und hatten große Schwierigkeiten, die tiefstehenden SGK zu bespielen. Die Chancen, um in Führung zu gehen, waren zwar da, wurden aber leider fahrlässig vergeben. In der zweiten Halbzeit war es dann andersrum. Mit dem starken Wind im Rücken spielte Kühren bis zum 1:0 hohes Pressing und schnürte uns in der eigenen Hälfte ein. Das war zwar nicht unbedingt zwingend, jedoch sprangen für Kühren einige Standards dabei heraus. Eine davon wurde dann verwandelt, weil wir mal wieder nicht energisch verteidigt haben.“ Kühren kam zu guten Gelegenheiten, so auch vor der Führung. Tensfeld rückte raus, sodass Kolbe zum Abschluss kam, doch er fand an einem stark reagierenden Keeper seinen Meister. Die anschließende Ecke brachte dann Özal Berk (66.) im Tor unter. Der TuS hatte nun Druck, doch tat sich schwer. Der Ausgleich fiel nicht mehr, sodass es eine dicke Überraschung in der „Kuhle“ gab. Levens sagte: „Danach waren wir zwar bemüht, den Ausgleich zu erzielen, jedoch nicht zwingend genug. Wir waren von zwei schwachen Mannschaften über 90 Minuten sicherlich das etwas bessere Team, jedoch gehen die Punkte nach Kühren. Ich bin extrem von unserem Auftritt enttäuscht. Auch ohne die vier Stammkräfte Kolja Bröker, Torge Brötzmann, Luka Pietzsch und Ole Urbanski – letzterer musste in der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt raus – müssen wir viel besser ‚Fußball‘ spielen. Mit solchen Leistungen wird es schwer, den zweiten Tabellenplatz zu halten. Das Beste an diesem Tag war die Leistung des jungen Schiedsrichtergespanns. Eine absolute souveräne Partie. Auch die rote Karte in der Nachspielzeit ist nach Sichtung des Videomaterials vertretbar. Marco Huth will den Freistoß schnell ausführen, und ein Kührener Spieler spitzelt in dem Moment den Ball mit der Hacke absichtlich weg, um die schnelle Ausführung zu verhindern. Anstatt dann den Ball zu treffen, trifft Marco die Hacke des Kühreners.“ Tensfeld musste einen weiteren Rückschlag hinnehmen und liegt nun bei einem Spiel weniger 13 Punkte hinter Gremersdorf. Am kommenden Wochenende geht es zur FT Preetz, die SG Kühren empfängt den TSV Lütjenburg.

Bei Alkos Levens (l.) herrschte Unzufriedenheit. Foto: Niklas Runne

SG Bösdorf/Malente – SG Dobersdorf/P’hagen

Ein Duell zweier Tabellennachbarn stieg am Sonnabend im Ernst-Rüdiger-Sportzentrum in Malente. Die SG Bösdorf/Malente forderte die SG Dobersdorf/P’hagen zu einem direkten Duell heraus. Schließlich trennten beide Mannschaften im Vorfeld nur ein Punkt. Doch diese Partie war auch das Treffen der beiden Überraschungsmannschaften der Liga. So beendeten beide die vergangene Spielzeit noch in der unteren Tabellenhälfte, nun sieht es ganz anders aus. Dabei sind mit Blick auf beide Truppen durchaus Parallelen zu erkennen. An Erfahrung mangelt es in beiden Reihen keineswegs. Es wird viel Erfahrung mitgebracht und dementsprechend auch Cleverness und Abgezocktheit. Nichtsdestotrotz haben sich beide vor allem, was das spielerische Element angeht, enorm weiterentwickelt. Somit wurde eine gute Mischung aus starkem Kampf und Mentalität, aber auch aus Fußball geschaffen. Dies sind sicherlich für beide entscheidende Faktoren, dass sie dort stehen. Dabei wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Beide mussten das ein oder andere Mal auf Leistungsträger verzichten. So fehlte zum Beispiel Kjell Gonda bei Dobersdorf für einige Spiele. Auf der anderen Seite war es neben dem Top-Transfer aus dem Sommer, Lucas Paulauskas, der sich gleich mehrfach schwer verletzte, auch Thore Meyer oder Niels Matzanke, die eine Handvoll Spiele verpassten. Dies ist allerdings Meckern auf hohem Niveau, denn beide sind sicherlich zufrieden.

Thore Meyer sollte für Gefahr sorgen. Foto: Niklas Runne

Dobersdorf krönt gute Phase

Im Hinspiel der beiden Teams gab es am Ende einen klaren 3:0-Auswärtserfolg für Bösdorf/Malente. Zwei sehr frühe sowie ein spätes Tor machten den Unterschied. Der Mann des Tages war dabei wie so oft: Leo Korn. Der Offensivmann spielt eine überragende Saison und kann den Unterschied machen. Sein Fehlen ist allerdings genauso schmerzhaft, was jüngst bemerkbar war. Bei der SpVgg Putlos gab es eine 1:2-Niederlage. Dabei musste Korn im ersten Durchgang verletzt ausgewechselt werden. Er brach sich die Hand und wird voraussichtlich bis Saisonende ausfallen. Die Hoffnung lag also auf Thore Meyer. Auf der Gegenseite startete Kjell Gonda in der Spitze. Die erste Hälfte war geprägt von einer Menge Zweikämpfen im Mittelfeld. Auf lange Bälle verzichteten beide, was vor allem dem Wind geschuldet war. Bösdorf hatte durchaus Probleme, ins Spiel zu kommen. Nach vorne ging wenig. Die erste klare Torchance datierte erst in der 36. Minute. Dort forderte Jose Goetting Jesko Saggau zu einer ersten Parade heraus. Es war die beste Phase der Gäste, die im Gegenzug erneut zu einem Torabschluss kamen. Nach einem Fehler von Nils Matzanke schaltete Dobersdorf schnell in die Spitze um. Tjark-Morten Bossmann (44.) traf zur Gästeführung. Dies ging aufgrund der etwas gefährlicheren Offensivaktionen durchaus in Ordnung. Ansonsten war es im ersten Durchgang ein eher typisches 0:0-Spiel.

Es war ein sehr umkämpftes Spiel.

Nicht zwingend genug

Zur Pause kam Bent Zessin für den gelb-rot-gefährdeten Niklas Böhme ins Spiel. Es wurde offensiver beim Team von Ismet Nac, und nun boten sich auch Chancen. So scheiterte Meyer am Gästekeeper. Der Ausgleich fiel jedoch nicht mehr, sodass Dobersdorf einen wichtigen Dreier einfuhr. Somit ist das Träumen um den zweiten Platz weiterhin erlaubt. Bösdorf musste die zweite Niederlage in Serie hinnehmen. Die Offensive war ohne Korn eindeutig nicht zwingend genug, was bereits in Putlos auffiel Am kommenden Wochenende wartet mit dem ASV Dersau eine defensivstarke Mannschaft. Dobersdorf empfängt den SC Cismar.

TSV Lütjenburg – Eutin 08 II 0:3 (0:1)

Eutin 08 II setzte in der Vorwoche ein ganz dickes Ausrufezeichen. Gegen den Tabellenzweiten und Aufstiegsaspiranten Tensfeld gab es einen 4:0-Sieg, bei dem im Nachhinein sogar der Gegner eine Menge Lob für die 08er fand. Doch auf diesem Erfolg durfte sich nicht ausgeruht werden, sodass Trainer Jasper Frahm auch direkt angekündigt hat, den Blick auf den nächsten Gegner zu richten. Dieser hat es nämlich ebenfalls in sich, auch wenn die aktuelle Tabellenposition dies nicht unbedingt wiederlegt. Der TSV Lütjenburg wartete, und somit eine Mannschaft, die in den vergangenen Jahren nur um eine Fußspitze den Aufstieg in die Verbandsliga verpasst hat. In diesem Jahr ist dies kein Thema, stattdessen musste eher ein Absturz in den Tabellenkeller verhindert werden – und das mit Erfolg. Die Winterpause an der Kieler Straße war sicherlich keine einfache. Nicht ein einziges Testspiel sowie vier Abgänge mussten kompensiert werden. Dies stellte vor allem durch die ohnehin dünne Personaldecke aus der Hinserie eine gewisse Gefahr dar. Doch dieser Gefahr wurde mit drei ungeschlagenen Spielen getrotzt. Die beiden Remis zum Auftakt ließen sich noch schwer einordnen, die beiden Punkte wurden mit dem 5:1-Sieg auf Fehmarn jedoch vergoldet. Nun sollte gegen Eutin das vierte ungeschlagene Spiel folgen, doch an die Rosenstädter erinnerten sie sich nicht gerne zurück. Im Hinspiel war es eine 1:4-Pleite am Waldeck, sodass es nun eine Wiedergutmachung geben sollte. Überraschend auf der Bank saß dabei Jakob Tetzlaff, der Stürmer und Torjäger des TSV. Auf der Gegenseite gab es Unterstützung in Form von Ben Tchou Tchoui und Max Golovcanski. Zudem war der zukünftige Co-Trainer Lennard Jakubenko wieder mit von der Partie.

Holpriger Beginn

In der Anfangsviertelstunde waren die Gastgeber etwas besser im Spiel. Eutin-Trainer Jasper Frahm sagte zu HL-SPORTS: „Ich würde sagen, die erste Halbzeit war ein bisschen holprig. Da hatte Lütjenburg durchaus mehr Spielanteile, aber wir haben gut gestanden. Nach einer Viertelstunde haben wir dann das Zepter in die Hand genommen, hatten dann mehr Spielanteile und Kontrolle im Spiel und sind dann zu einem super Zeitpunkt in Führung gegangen.“ Über die rechte Seite in Person von Ben Tchou Tchoui und Finn Schöning ging es nach vorne. Dann kam der Pass in die Tiefe, sodass Jorge Bruckmann (42.) leichtes Spiel allein vor dem Torhüter hatte. Nach dem Dreierpack gegen Tensfeld jubelte er erneut. Sein Trainer sagte: „Damit bestätigt er seine gute Form im Moment.“

Jorge Bruckmann ebnete den Weg zum Auswärtssieg. Foto:Niklas Runne

Souveräne Eutiner

„Wir haben zwei, drei Sachen angepasst, weil wir daran anknüpfen wollen. Wir haben es nicht ganz hinbekommen, auch in der zweiten Hälfte war es so, dass Lütjenburg in der ersten Viertelstunde etwas spielbestimmender war, wir dennoch sehr diszipliniert waren. Ich muss sagen, wir haben über 90 Minuten keine Torchance aus dem Spiel heraus zugelassen“, sagte der Übungsleiter der Gäste. Wenn Lütjenburg gefährlich wurde, dann nach Standardsituationen. Dabei spielte vor allem der Wind eine Rolle. Die Tore fielen allerdings auf der anderen Seite. Auf der linken Seite war Jorge Bruckmann nur durch ein Foul zu stoppen, sodass der Unparteiische auf Elfmeter entschied. Jakubenko (80.) übernahm die Verantwortung und traf sicher zum 2:0. Kurz vor Schluss fiel sogar noch das dritte Tor an diesem Tag. Eine starke Einzelaktion des eingewechselten Dustin Uchneytz, das Auge für Max Pfaff und eine anschließende scharfe Hereingabe – Ben Tchou Tchoui (94.) musste aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken. Folgerichtig gewannen die Rosenstädter mit 3:0 und bleiben oben dran. Derzeit grüßen sie vom dritten Tabellenplatz, und der zweite Platz ist nicht mehr weit weg. Doch Frahm warnt vor dem nächsten Gegner: „Insgesamt ein sehr zufriedenstellender Auftritt von uns. Wir haben erneut drei Punkte eingefahren und zu null gespielt, allerdings muss man sagen, das ist nur eine Momentaufnahme. Wir spielen nächstes Wochenende gegen Wardersee, da muss man sagen, vielleicht sogar das schwerste Heimspiel, das man haben kann, für unsere Situation. Von daher sind wir dort gewarnt, dass sie um jeden Punkt fighten werden, und dort werden wir alles raushauen müssen, um auch dort zu Hause zu bestehen. Da müssen wir uns in der kommenden Woche darauf vorbereiten und hoffen, dann die Serie ausbauen zu können.“ Lütjenburg fährt zu der erfolgreichsten Mannschaft in diesem Kalenderjahr. Die SG Kühren wartet.

ASV Dersau – TSV Gremersdorf 0:1 (0:1)

Zwei Favoriten auf den Aufstieg trafen sich am Sonnabend in Dersau. Der ASV Dersau galt vor der Saison als einer der Topfavoriten auf den Aufstieg, doch wurde dieser Rolle nur bedingt gerecht. Sie deuteten in dieser Saison mehrfach ihre Qualitäten an, gehören aktuell jedoch eher zum erweiterten Verfolgerkreis. Dabei haben sie noch einige Nachholspiele in der Hinterhand. Würde man diese gewinnen, wäre zumindest der zweite Platz gar nicht mal so weit entfernt. Zuletzt stand jedoch der 21. Spieltag an. Der TSV Gremersdorf war zu Gast und somit der Tabellenführer. Es sollte eine ganz harte Aufgabe für die Heimmannschaft werden, auch wenn der Herbstmeister in der Vorwoche enttäuschte. Gremersdorf nahm sich vor, ein anderes Gesicht zu zeigen, und kündigte zudem eine konzentrierte Defensivleistung an. Die Arbeit gegen den Ball ist die große Stärke des ASV. Der Grundstein des Spiels der Mannschaft von Trainer Heiko Böttcher ist eine kompakte Defensive. Aus dieser heraus sollen schnelle Umschaltmomente kreiert werden. Davor war der Spitzenreiter gewarnt. Trainer Christian Ippig verriet HL-SPORTS: „Wir haben die richtige Reaktion auf das Spiel gegen Lensahn gezeigt. Von Anfang an besser im Spiel, gutes Pressing und gegen die defensiv eingestellten Dersauer schon nach wenigen Minuten einige Chancen.“ So kam die frühe Führung durch Dustin Gabbey (8.) nicht unbedingt aus dem Nichts. Der Start lief für die Gäste nach Plan, denn im Hinspiel dauerte es noch 76 Minuten, um den Gegner zu knacken. Offensiv setzten die „Keiler“ Akzente durch Kontersituationen. Diese verteidigte der Gegner gut weg, dennoch wurde Torhüter Fabian Mandt gefordert. Insgesamt hatten die Ostholsteiner ein klares Übergewicht. Wie zu erwarten war, hatte der TSV mehr Spielanteile und Annäherungen. Bitter für die Mannschaft vom Bankendorfer Weg war die Verletzung von Lennart Petersen. Der Mittelfeldspieler knickte um und musste ausgewechselt werden. Noch vor der Pause verpassten die Gäste die Führung auszubauen und für die vermeintliche Vorentscheidung zu sorgen. Dazu hätte sicherlich ein Elfmeter geholfen, der ihnen nach einem vermeintlichen Foul an Marvin Zeigner verwehrt blieb.

Dustin Gabbey machte den Unterschied. Foto: Niklas Runne

Zwei Verletzungen trüben

Nach der Pause wurden die Platzherren aktiver, mutiger und logischerweise auch offensiver. Dies bot dem TSV allerdings auch die ein oder andere Konterchance. Artem Winter und Gabbey verpassten, diese zu verwerten. Winter stand auch in einer weiteren Aktion im Fokus, als die Pfeife des Schiedsrichters erneut bei einem potenziellen Strafstoß stumm blieb. Auf der anderen Seite ließ Dersau eine Riesenchance noch ungenutzt. So gewann Gremersdorf mit 1:0 und sicherte sich einen wichtigen Dreier. Ein weiterer Wehrmutstropfen neben der Petersen-Verletzung ist die weitere Auswechslung von Luca Zielinski. Bei beiden wird gehofft, dass sie am kommenden Wochenende zurückkehren. Der siegreiche Trainer Ippig zog ein Fazit nach Abpfiff: „Ein verdienter Sieg dank einer stabilen Defensive.“ Der Vorsprung ist somit auf 13 Punkte gewachsen, bei einem Spiel weniger. Am kommenden Wochenende ist Dersau bei der SG Bösdorf/Malente zu Gast. Gremersdorf gastiert beim TSV Klausdorf II.

SVG Pönitz II – FT Preetz 2:8 (1:3)

Ein echtes Kellerduell stieg am späten Sonnabendnachmittag im Sportpark Pönitz. Die SVG Pönitz II empfing die FT Preetz, eine Mannschaft, die zuletzt gut in Form war. Durch eine starke Form im Jahresendspurt verschaffte sich die Truppe um Florian Manstein etwas Luft im Abstiegskampf. Zum Auftakt gab es allerdings einen Dämpfer gegen Bösdorf/Malente. Dort ging man mit 1:4 unter und war plötzlich wieder voll mittendrin im Tabellenkeller. Die Reaktion folgte allerdings, als man den SC Cismar mit 3:2 bezwang. Davon hat Pönitz jedoch nicht profitiert. Die Zweitvertretung musste einen herben Dämpfer nach zwei starken Spielen hinnehmen. Bei der SG Kühren wurde eine frühe 2:0-Führung komplett aus der Hand gegeben. 2:4 hieß es am Ende. Unerklärlich für Trainer Marco Schultz, doch es kam noch bitterer. Sowohl Youri Oelfke als auch Kapitän Willem Stendorf handelten sich ihre fünfte Gelbe Karte ein und mussten im Duell gegen Preetz zuschauen. Somit war Schultz zur Umstellung gefordert, wobei er dankbare Hilfe bekam. Gleich fünf Spieler aus dem Kader der Ersten waren mit dabei. In der Abwehr halfen Chris Dutschke und Patrick Staege. Im Mittelfeld agierte Youngster Luca Wagner, und auf dem Flügel sollte Miroslav Valo der Mannschaft mehr Torgefahr einhauchen. Auf der Bank saß zudem noch Stürmer Nic Rosert.

Luca Wagner hier am Ball. Foto: Niklas Runne

Pönitz legt gut los

Das Spiel ging allerdings mit Verspätung los. Die Akkus der Fahnen von den beiden Schiedsrichterassistenten waren leer. Also ertönte der Anpfiff erst um 17:10 Uhr. In den ersten Minuten machten die Ostholsteiner direkt Druck. Sie kamen nach vorne und belohnten sich. Ein Freistoß von Pelz fand den Kopf von Jona Mirbach-Unke (3.), der einköpfte. Erneut die frühe Führung der SVG, und tatsächlich boten sich weitere Chancen. Wagner zog knapp am Tor vorbei, und auch Mirbach-Unke scheiterte. Auf der Gegenseite kam Preetz zu ersten Chancen, wobei Manstein nur das Außennetz traf. Nichtsdestotrotz hätte die Heimmannschaft hier durchaus bereits mit 2:0 führen können. Dem war allerdings nicht so, denn stattdessen kam die Mannschaft aus dem Kreis Plön. Es ging über die rechte Außenbahn, und in der Mitte schob der quirlige Melvin Abdulai (25.) ein. Dort sah die Abwehr nicht gut aus, und vier Minuten später jubelten erneut die rotgekleideten Gäste. Ein katastrophaler Abwehrfehler bot Florian Manstein (29.) die Chance im Eins-gegen-Eins. Ein erfahrener Stürmer wie der Spielertrainer ließ sich diese Chance nicht entgehen. Nun zerfiel die SVG auf unerklärliche Weise. In den ersten 25 Minuten waren sie nicht unbedingt die schwächere Mannschaft, eher sogar die aktivere, doch innerhalb weniger Minuten ließ das Kartenhaus zusammenfallen. Abdulai war auf der linken Seite nicht zu fassen, und Manstein (31.) traf wuchtig zum 3:1. Ein ganz bitterer Auftritt der Platzherren, bei denen es unruhiger auf dem Feld wurde. Dies hatte zur Folge, dass keine 60 Sekunden nach dem dritten Tor das vierte Gegentor folgte. Ein desaströser Abwehrfehler sorgte für leichtes Spiel für Manstein (32.). Es war nicht zu fassen, wie die Heimmannschaft diese so wichtige Partie innerhalb von sieben Minuten komplett herschenkte. Doch aufgegeben hatte sich diese noch nicht, trotz weiterer Rückschläge. Hendrik Koep musste verletzt ausgewechselt werden, Rosert kam, und kurz darauf lag der Ball im Tor. Eine Ecke von der rechten Seite landete nach einem Kopfball von Mirbach-Unke im Tor. Jubel bei der SVG, die nun wieder da war. Doch nur kurz, denn der Schiedsrichterassistent hatte etwas gesehen. Das vermeintliche 2:4 wurde aberkannt, und es blieb beim 1:4 zur Pause. Großer Frust und Ärger bei den Verantwortlichen der Heimmannschaft machten sich bemerkbar.

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Florian Manstein im Duell gegen Kjelt Kienitz. Foto: Niklas Runne

Pönitz enttäuscht

Im zweiten Durchgang nahm sich Pönitz einiges vor. Das Wunder sollte gelingen, doch ein ganz entscheidender Faktor spielte ihnen dabei alles andere als in die Karten. Der starke Wind machte ihr Spiel mit langen Bällen sehr schwer. Nach etwas ruhigeren ersten zehn Minuten im zweiten Durchgang sorgte Preetz für die endgültige Vorentscheidung. Manstein (57.) schnürte den Viererpack. Eines war schon zu diesem Zeitpunkt klar: Es sollte ein ganz bitterer Nachmittag für Pönitz werden. Dietrich Roo (60.) machte das halbe Dutzend voll, und Mirco Breiholz (65.) legte noch ein weiteres Tor drauf. Der eingewechselte Joshua Schmidt (70.) betrieb zwar noch Ergebniskosmetik, allerdings gehörte Breiholz (88.) das letzte Wort. 2:8 hieß es am Ende an der Lindenstraße. Es war eine Offenbarung des abstiegsbedrohten Heimteams. Die Defensive war viel zu löchrig und bekam die logische Klatsche. Am kommenden Wochenende muss es deutlich besser laufen. Die Defensive ist das große Problem, denn im neuen Jahr wurden bereits 17 Gegentore in vier Spielen gefressen. Nun geht es zur SpVgg Putlos.

Frust bei SVG-Trainer Marco Schultz. Foto: Niklas Runne

SC Cismar – SpVgg Putlos 1:2 (0:0)

Nach zwei Niederlagen zum Start ins neue Pflichtspieljahr sollte das erste Heimspiel für den SC Cismar erfolgreich enden. Die SpVgg Putlos war zu Gast, und somit kam es zu einem Derby. Im Hinspiel war es sehr umkämpft, wobei wenig Spielfluss zustande kam. Den Unterschied machte damals ein Foulelfmeter in der ersten Hälfte, der für eine Menge Ärger aus Sicht der Grömitzer sorgte. Nun, im Rückspiel, wollten beide Mannschaften ein verbessertes Gesicht im Vergleich zur Vorwoche zeigen. Während der SCC auf die 2:3-Pleite in Preetz reagieren wollte, zeigte sich Putlos-Trainer Benjamin Berger trotz eines Sieges gegen Bösdorf/Malente vor allem mit der zweiten Hälfte unzufrieden. In der Startelf der Gäste fand sich am vergangenen Sonntag mit Philipp Pries ein neuer Torhüter wieder, der den ausgefallenen Nico Fischer vertrat. Auf der Gegenseite setzte der SCC auf einige Veränderungen. Paul Schröder, Bennet Kern und Jamie Birkner nahmen allesamt zunächst auf der Bank Platz.

Schlag auf Schlag nach der Pause

Zur Anfangsphase sagte Gästecoach Berger zu HL-SPORTS: „Wir kommen gut ins Spiel, spielen in den ersten 25 Minuten, glaube ich, unser bestes Saisonspiel, verfallen dann aber wieder in Lethargie, wenig Bälle gespielt, viele Klärungsaktionen, und wir haben den roten Faden dann nicht mehr gefunden.“ Es war eine nicht wirklich ansehnliche Partie im ersten Durchgang, die torlos endete. „Wir haben klar die Fehler angesprochen, wollten besser rauskommen, tun dies auch und kriegen dann das 1:0“, sagte der Chefcoach der SpVgg. Bei einer Standardsituation fehlte den Gästen die Zuordnung, sodass Linus Munzel (53.) zur Grömitzer Führung traf. Diese hielt allerdings nicht lange, denn nach einer schönen Kombination spielte Darwin Krasch den Ball über das Mittelfeld raus zu Buchardt, der Prokoph sah. Dieser steckte für Marten Ruge (54.) durch, und der traf. Alles wieder auf Null. Doch nur zwei Zeigerumdrehungen später eroberte Zielinski in einer Pressingsituation den Ball, und erneut war es Ruge (56.), der traf. Putlos war auf Kurs, und nun stand dem SCC eine ganz harte Aufgabe bevor. Dieser haderte vor allem mit dem Schiedsrichter, der eine sehr unglückliche Figur machte. Wenig sprach nach der Gästeführung für einen Erfolg der Platzherren. Der Coach der Gäste sagte: „Danach war es von uns wieder defensiv eine atemberaubend gute Leistung. Wir haben uns in jeden Ball geschmissen. Cismar hatte noch zwei, drei Einschussmöglichkeiten, da hat sich jeder in den Ball reingeworfen. Das war schon gut in der zweiten Halbzeit.“ Jetzt wartet auf Putlos das nächste Heimspiel gegen die SVG Pönitz II, bei dem sie ihre Heimstärke weiter ausbauen wollen. Für den SCC geht es am kommenden Wochenende zur SG Dobersdorf/Pönitz. Dort wartet eine schwere Aufgabe gegen den Tabellenvierten. Jahresübergreifend wurden die vergangenen vier Ligaspiele allesamt verloren – diese Serie soll nun enden.

Marten Ruge traf doppelt. Foto: Niklas Runne

FSG Wardersee – SG Insel Fehmarn 1:6 (0:3)

Ein echtes Kellerduell stieg in Westerrade, als die FSG Wardersee die SG Insel Fehmarn empfing. Beide Teams hatten ihre ersten beiden Spiele des neuen Jahres verloren, und das mit teils katastrophalen Defensivleistungen. In diesem direkten Duell wollten beide Mannschaften endlich den Hebel umlegen und ihre Abwehrprobleme abstellen. Die Heimmannschaft musste auf einige Spieler verzichten, konnte aber immerhin auf die Rückkehr von Björn Witt in die Startelf setzen. Doch die Gäste von der Insel waren von Beginn an wach und gingen in Führung: Einen schnell ausgeführten Eckball von Morten Blendermann (12.) verwandelte dieser selbst ins Tor. Wenig später, in der 26. Spielminute, kam Jacob im Strafraum zu Fall, und Fabian Plöger verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0 für Fehmarn. Die Abwehr der FSG offenbarte erneut Schwächen, und es wurde noch schlimmer: In der 40. Minute erzielte Tjelk Jacob (40.) nach einem weiteren Fehler in der Abwehr das 3:0 für Fehmarn. Die Halbzeitansprache von Fehmarns Co-Trainer Fynn Severin war eindeutig: „Die Halbzeitansprache war ganz klar, dass wir konzentriert bleiben wollten, weil Wardersee für die geht es auch um sehr viel und bestimmt nochmal Druck machen wollte.“ Die zweite Hälfte begann jedoch mit einem weiteren Nackenschlag für die FSG: Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff traf Sven Ove Westphal aus der Distanz zum 4:0. Die Partie war praktisch entschieden, und für Wardersee wurde es ein bitterer Nachmittag. Jannes Markmann (52.) traf zum fünften. Der FSG gelang noch ein kleiner Hoffnungsschimmer: In der 62. Minute erzielte der eingewechselte Mats Hoger den Ehrentreffer nach einem Fehler im Aufbauspiel der Gäste. Doch sieben Minuten später setzte Westphal (69.) mit seinem zweiten Tor den Schlusspunkt zum 6:1.

Morten Blendermann eröffnete den Torrrausch. Foto: Niklas Runne

Zufriedenheit

Nach Abpfiff äußerte sich Severin zufrieden: „Wir müssen noch zwei, drei Tore mehr schießen. Zwei Situationen hat unser Torwart nochmal gehalten, ansonsten war es ein hochverdienter Auswärtssieg für uns. Ganz wichtige drei Punkte, daran wollen wir jetzt drauf aufbauen und dann nächste Woche gegen Lensahn gerne auch punkten. Dennis Petersen und Magnus Mackeprang haben aus einer sehr geschlossenen Mannschaftsleistung herausgeragt.“ Für Wardersee wird es nun immer schwieriger. Die Mannschaft steckt tief im Tabellenkeller, und diese Niederlage war eine bittere Enttäuschung in der Defensive. Der Blick richtet sich nun auf das kommende Spiel gegen Eutin 08 II, wo ein echter Brocken wartet.

TSV Lensahn – TSV Klausdorf II 1:2 (0:1)

Für den TSV Lensahn stand ein ganz besonderes Spiel an: Das erste Heimspiel im neuen Jahr, das zudem von der neuen Tribüne aus verfolgt werden konnte. Die Fans machten es sich dort gemütlich, nachdem die Mannschaft in den beiden vergangenen Auswärtsspielen positiv auf sich aufmerksam gemacht hatte. Doch dieses Mal musste man ohne den Kapitän Jonas Müller und Lasse Weber-Klüver auskommen. Dafür kehrte Winterneuzugang Daniel Safadi in die Startelf zurück, während Thorben Ratje stürmte und sein Bruder Finn-Ole zunächst auf der Bank saß. Der TSV Klausdorf II, der mit vier Punkten aus zwei Spielen in das Jahnstadion kam, war ein ernstzunehmender Gegner. Vor allem Dennis Kahlert, der zuletzt überragte, wurde von der Lensahner Abwehr besonders im Auge behalten. Auch Klausdorf hatte im Tor umstellen müssen, und Jesper Grohmann hütete den Kasten.

Kahlert nicht zu stoppen

Das Spiel begann relativ ruhig. Trotz mehr Spielanteilen für die Gäste, gab es eher wenige Chancen. Nach 23 Minuten war es Kahlert, der die Gäste in Führung brachte. Ein Freistoß aus 20 Metern fand den Weg ins Tor, wobei der Torhüter nicht unbedingt eine gute Figur machte. Lensahn musste also einem Rückstand hinterherlaufen. Sie kamen durch Turbo Ratje und Eric Prieß zu Chancen, doch der Ausgleich blieb aus. Zur Pause gab es personelle Veränderungen: Finn-Ole Ratje kam für Safadi, um mehr Offensive zu bringen. Doch trotz der Bemühungen blieb der ersehnte Ausgleich aus. In der 83. Minute sorgte Kahlert dann für die Vorentscheidung, als er zum 2:0 nach einem Konter traf.Kurz vor Schluss gab es noch Hoffnung für Lensahn: In der 89. Minute verwandelte Eric Prieß einen Elfmeter zum 1:2, doch der Anschlusstreffer kam zu spät, um noch für eine Wende zu sorgen. Für den TSV Lensahn war es eine weitere Niederlage, die den Druck auf die Mannschaft erhöht. Der Abstand zur sicheren Zone wächst, und das kommende Auswärtsspiel auf Fehmarn wird ein echtes „Must-win“ für die Mannschaft. Trainer Heiko Müller sagte nach der Niederlage: „Die Bemühungen und der Wille waren da. Doch scheiterten wir einmal mehr an der eigenen Effizienz. Nächste Woche bei der SG Insel Fehmarn hoffen wir auf die nächste Chance.“Für Klausdorf II steht ein schwieriges Spiel gegen Tabellenführer Gremersdorf auf dem Plan.

Lensahn-Trainer Heiko Müller. Foto: Niklas Runne

Der 21. Spieltag im Überblick

SG Bösdorf/Malente – SG Dobersdorf/P’hagen 0:1
TuS Tensfeld – SG Kühren 0:1
TSV Lütjenburg – Eutin 08 II 0:3
ASV Dersau – TSV Gremersdorf 0:1
SVG Pönitz II – FT Preetz 2:8
FSG Wardersee – SG Insel Fehmarn 1:6
TSV Lensahn – TSV Klausdorf II 1:2
SC Cismar – SpVgg Putlos 1:2

Die Tabelle

1.TSV Gremersdorf2170 : 1953
2.TuS Tensfeld2058 : 3040
3.Eutin 08 II – U232158 : 3637
4.SG Dobersdorf/​P’hagen1852 : 3035
5.SG Bösdorf /​ Malente2038 : 3233
6.TSV Klausdorf II – U232144 : 5333
7.SpVgg Putlos1725 : 2829
8.ASV Dersau1633 : 2627
9.SC Cismar2136 : 4324
10.TSV Lütjenburg1834 : 4124
11.FT Preetz1845 : 4322
12.SG Insel Fehmarn2140 : 5619
13.SG Kühren1724 : 3518
14.FSG Wardersee1830 : 6317
15.SVG Pönitz II2137 : 6716
16.TSV Lensahn1826 : 4810

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