Amateure können es nicht lassen: zwei Testspiele abgebrochen

Schläge und Beleidigungen in Lübeck

Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Lübeck – Es ist wieder passiert – und gleich zweimal in der Hansestadt. Schiedsrichter brachen zwei Testspiele ab. Der mutmaßliche Grund: Gewalt und Beleidigungen auf dem Platz.

Lange war es ruhig auf den Sportplätzen, doch nun scheinen sich einige Amateurkicker wieder einmal nicht unter Kontrolle zu haben. Die Begegnungen TSV Siems II gegen TuS Lübeck II und SC Rapid III gegen AKM wurden vorzeitig beendet.

Abbruch in Siems

Ziemlich heftig soll es in Siems abgegangen sein. Nach Zeugeninformationen sollen sich zwei Spieler einer jeden Mannschaft schon die ganze Zeit „nicht grün“ gewesen sein. Da ergab rund zehn Minuten vor Schluss ein Wort das andere und der Siemser Spieler soll den TuS-Kicker geschlagen, Zuschauer danach ebenfalls mitgemischt haben. Der Schiri brach die Partie ab.

Vereinsvertreter beider Clubs äußerten sich dazu bei HL-SPORTS. Arcangelo La Ferrera (Vorsitzender und Fußball-Chef beim TSV) sagte: „Zu den tatsächlichen Vorkommnissen, die zum Abbruch des Spiels zwischen TSV Siems II und TuS Lübeck II führten, kann ich noch nichts Konkretes sagen. An der Aufarbeitung der Vorkommnisse arbeiten wir noch, es gab am Dienstag Gespräche mit den Trainern unserer 2. Herren. Als nächstes folgen Gespräche mit der Mannschaft, außerdem haben wir bereits am Montag Kontakt zu den Verantwortlichen vom TuS Lübeck aufgenommen und wollen uns noch in dieser Woche mit den betroffenen Trainern und den Verantwortlichen der Fußballabteilungen zusammensetzen.“ TuS-Coach Andre Guhlke, der nicht dabei war, ließ sich von seiner Mannschaft folgendes berichten: „Das sind Dinge, die wir alle nicht brauchen. Maximal unglücklich ist aus meiner Sicht, dass wohl Zuschauer auf das Feld laufen. Das ist etwas, was natürlich nicht geht. Mir wurde es so erklärt, dass in der ersten Halbzeit gegenseitig beleidigt wurde. Der Schiri hatte da wohl schon einen Abbruch angekündigt. In der 80. Minute gerieten die beiden Spieler wieder aneinander und dabei soll der Siemser Spieler meinem Spieler an die Schläfe verpasst. Dann ging es wohl rasend schnell und das darf allen Beteiligten nicht passieren. Es gehören auch immer beide Seiten dazu. Ein Spieler von mir hat dann noch von einem Zuschauer einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen. So wurde es mir aus meiner Mannschaft erzählt. Wir haben die Vorkommnisse am Dienstag beim Training aufgearbeitet.“ Trotz dieser unnötigen Szenen haben beide Vereine vereinbart sich am Freitag zusammenzusetzen und gemeinsam über die Dinge zu sprechen und Lösungen finden.

Anzeige
Anzeige
  1. Bekommt der HSV noch die Kurve und schafft den Aufstieg?

    • Nein, Tim Walter verpasst die Plätze 1 bis 3 (63%, 287 Votes)
    • Ja, Schonlau & Co., packen das (29%, 132 Votes)
    • Ich weiß es nicht (8%, 36 Votes)

    Total Voters: 455

    Wird geladen ... Wird geladen ...

Abbruch am Kasernenbrink

Den zweiten Spielabbruch gab es bei der Partie SC Rapid III gegen AKM. Die Gäste verließen den Platz fünf Minuten vor dem regulären Ende. Gewalt war nicht im Spiel. Nach Aussage von Gäste-Trainer Mazlum Yoksul wurden seine „Spieler leider übelst beleidigt und es war ein sehr unfaires Spiel“. Yoksul weiter: „Der Schiri wurde mehrmals drauf aufmerksam gemacht hat nichts getan. Ich als Trainer habe dann das Spiel abgebrochen und wir sind geschlossen in die Kabine gegangen. Wir wollen als AKM Lübeck keine Gewalt und keine Beleidigungen. Sowas gibt es nicht und ich als Trainer dulde sowas überhaupt nicht!“ Der Club vom Koggenweg informierte den Kreisfußballverband (KFV) und gab eine schriftliche Stellungnahme ab. Der SCR wollte sich zu den Vorfällen auf Nachfrage von HL-SPORTS nicht äußern. Dafür liegt HL-SPORTS der Schiedsrichterbericht vor. Darin signalisiert der Unparteiische, dass er nicht wüsste, warum AKM das Spielfeld verlassen habe. Er hätte nichts mitbekommen. Yoksul sieht das sicherlich anders. Der AKM-Trainer machte den Schiedsrichter nach eigener Aussage auf die Vorkommnisse aufmerksam. Der Schiedsrichter soll geantwortet haben: „Was soll ich machen? Ich kann nicht jedem eine rote Karte verteilen.“ Die Sache wird nun vermutlich vom Kreisgericht landen.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -