Auch wegen Corona: Verein kündigt Geschäftsstellenleiter

Philipp Unversucht (Anker Wismar)
Foto: Lobeca/Knothe

Wismar – Philipp Unversucht muss sich zum Sommer einen neuen Job suchen. Der Kapitän des Verbandsligisten FC Anker Wismar ist derzeit noch Geschäftsstellenleiter des Vereins. Diese Position wird auch aufgrund der Corona-Pandemie gestrichen. Das gaben die Nordwestmecklenburger bekannt.

„Tiefgreifende Einschnitte“

„Die aktuell schweren Zeiten bereiten uns allen tiefgreifende Einschnitte und fordern damit verbundene Entscheidungen, um die Weichen für eine bestmögliche Zeit nach der Pandemie zu stellen“, heißt es in einer Mitteilung des Präsidiums der Rot-Weißen.

Geschäftsstelle soll umstrukturiert werden

„Um den transparenten und ehrlichen Umgang untereinander weiter zu pflegen, haben wir Philipp die Situation erläutert und unsere Lage geschildert. Bewusst haben wir diesen frühen Schritt gewählt, um möglichst viel Zeit für die Umstrukturierung in der Geschäftsstelle zu gewinnen und Philipp in die Lage zu versetzen, seine noch junge Karriere im aktiven Fußballgeschäft außerhalb des Platzes weiterzuentwickeln“, so Gerd Allmendinger, Präsident des Vereins.

Verein mit finanziellen Schwierigekeiten

Der Club teilte auf seiner Internetseite mit: Seit November ruht – wie bei allen Vereinen – der Spielbetrieb und schon deshalb ist ein Defizit in der finanziellen Struktur die logische Folge – allerdings ist diese Situation nicht allein der Pandemie geschuldet: „Wir befinden uns seit längerer Zeit in finanziell schwierigem Fahrwasser. Wir alle haben in den letzten Monaten und Jahren immer wieder versucht die Situation zu lösen und konnten temporär auch Erfolge erzielen“, heißt es weiter. Die Leitung der Geschäftsstelle wird nunmehr zum Sommer aufgegeben. „Doch aufgrund der seit nun mehr fast einem Jahr andauernden Corona-Pandemie hat sich die Situation nicht verbessert, sondern eher verschärft“, resümiert Allmendinger.

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Im Jubiläumsjahr kommt die Kündigung

„Es fällt uns allen nicht leicht diesen Schritt zu gehen. Um im kommenden Jahr jedoch mit einem möglichst soliden finanziellen Fundament und somit einer gesicherten Zukunft in das 25-jährige Vereinsjubiläum gehen zu können, mussten wir so entscheiden. An dieser Stelle möchten wir uns bei Philipp Unversucht für seine großen Dienste um den Verein bedanken. Diese Entscheidung, das sein besonders hervorgehoben, ist eine reine wirtschaftliche Entscheidung“, heißt es in der Mitteilung des FC Anker Wismar. Unversucht (oder auch “Unne” genannt) ist bereits seit acht Jahren Leiter der Geschäftsstelle und zudem Inhaber der DFB-Fußball-A-Lizenz.

„Härteste Entscheidung“

Für Präsident Allmendinger ist es in seiner bislang kurzen Amtszeit „eine der härtesten Entscheidungen“. Dementsprechend zeigt sich seine Gemütslage: „Wir haben Philipp unsere Unterstützung für die kommende Zeit zugesichert und stehen weiter an seiner Seite, wenn es um die Planung seiner Zukunft geht. Gern möchten wir ihn in unserer Ankerfamilie behalten. Dafür gibt es verschiedene Optionen, die aber außerhalb der aktuellen hauptamtlichen Beschäftigung liegen.“

Unversucht: „Der Stachel sitzt tief“

Beim Radiosender „Wismar FM“ sagte Unversucht: „Das ist natürlich ein harter Schlag für mich gewesen und der Stachel sitzt tief. Ich nehme die Situation aber sportlich. Ich habe dem FC Anker in den vergangenen Jahren auch viel zu verdanken.“

Appell an Mitglieder

Allmendinger richtet auch an die Mitglieder, Fans und Förderer des Vereins seine Botschaft. „Lassen Sie und weiterhin gemeinsam für diesen Verein und damit für die Kinder und Jugendlichen unserer schönen Hansestadt Wismar arbeiten.“

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