Bruno-Plache-Stadion des 1. FC Lokomotive Leipzig. Foto: Jens Upahl

Leipzig – Der nächste Verein klopft an die Tür der 3. Liga. Am heutigen Mittwoch (24.6.) um 17 Uhr treffen die beiden Regionalligisten aus Nordost und West im ersten Relegationsspiel aufeinander – natürlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Corona-Zeiten. Der 1. FC Lokomotive Leipzig empfängt den SC Verl. Der MDR übertragt die Begegnung live. Beide Clubs unterliegen dem DFB-Hygienekonzept. Alle Spieler und Verantwortlichen wurden und werden getestet. Die bisherigen Tests brachten alle negative Ergebnisse.

Lok-Defensive muss man erst einmal knacken

Die Leipziger wurden in der Regionalliga Nordost Staffelsieger. Am Ende hatten sie 2,14 Punkte in der Quotientenrechnung und somit einen Vorsprung gegen VSG Altglienicke von 0,1. In 22 Saisonspielen siegten die Sachsen 13 Mal, trennten sich achtmal Unentschieden von ihren Gegnern und verloren nur einmal. Mit 43 geschossenen Toren gehörte das Team von Coach Wolfgang Wolf nur zur sechstbesten Offensive im Osten. Matthias Steinborn war der beste Goalgetter mit neun Saisonbuden. Dafür stand die Abwehr, denn man kassierte nur 24 Gegentore. Nur Viktoria Berlin war mit 17 kassierten Treffern besser.

"SpiO"-Talk mit Lok Leipzigs Cheftrainer Wolfgang Wolf

Der Countdown läuft: Lok Leipzig steht vor den wichtigsten beiden Partien der jüngeren Vereinshistorie. Einen Tag vor dem Aufstiegshinspiel gegen den SC Verl stand Cheftainer Wolfgang Wolf im "SpiO"-Talk Rede und Antwort.

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Posted by Sport im Osten on Wednesday, June 24, 2020

Auf und Abs in Probstheida

Der Verein durchlitt eine Berg- und Talfahrt in fast 130 Geschichte. 1893 wurde der Verein als VfB Leipzig gegründet, holte 1903, 1906 und 1913 die Deutsche Meisterschaft. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Verein aufgelöst und fand in der SG Probstheida einen Neuanfang. Bis 1963 gab es mehrere Umbenennungen, bis man 1966 als 1. FC Lokomotive Leipzig einen Neustart hinlegte. Der „Lok“ blieb es in der DDR vergönnt einen Meistertitel zu feiern. Dreimal wurde Leipzig Vizemeister, gewann dafür viermal den FDGB-Pokal. Den größten Erfolg feierten die Leipziger mit dem Erreichen des Endspiels im Europapokal der Pokalsieger 1987. Nach der Wende entschloss man sich wieder als VfB Leipzig zu spielen. Mit dem aktuellen HSV-Coach Dieter Hecking schafften die Leipziger 1993 den Aufstieg in die Bundesliga. Nach einem Jahr ging es allerdings wieder abwärts und hielt sich noch vier Saison in der 2. Liga. Nach dem nächsten Abstieg in die Regionalliga, zwei Jahre danach, musste der VfB 2004 sich auflösen – Insolvenz.

Größter Erfolg der „Neuzeit“

Der 1. FC Lokomotive Leipzig wurde als Nachfolgeverein gegründet, musste allerdings in der 3. Kreisklasse (11. Liga) starten. Eine Fusion mit dem SSV 52 Torgau verhalf der „Lok“ nach dem ersten Meistertitel zum Überspringen bis in die Bezirksklasse. Von dort ging es geradewegs über die Bezirksklasse, Bezirksliga, Landesliga in die Oberliga zurück. Zwischen 2011 und 2016 ging es zwischen der Ober- und der Regionalliga hin und her. Seit 2017 spielten die Leipziger durchgehend dort und platzierten sich stets in den Top 10. In diesem Jahr war man bis zum Abbruch im März auf Rang zwei und wurde nur, weil man ein Spiel weniger hatte, durch die Wertung Staffelsieger. Die Sachsen stehen nun vor dem größten Erfolg der Neuzeit. Dafür wollen sie sich gegen den SC Verl eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeiten.

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Posted by 1. FC Lokomotive Leipzig on Tuesday, June 23, 2020

Rückspiel auf der Kippe

Die zweite Partie zwischen den beiden soll am kommenden Dienstag (30. Juni) um 16 Uhr angepfiffen werden. Jedoch darf des SC Verl nicht zuhause spielen. Der Club liegt im Kreis Gütersloh, der sich nach den Corona-Fällen in der Fleischindustrie, im Lockdown befindet. Die Behörden untersagten das Spiel bereits. Die Verler suchen nach einem Ausweichstadion. Präsident Raimund Bertels ist „angespannt“, wie er selbst sagt. Die wahrscheinlichste Lösung ist ein Umzug nach Paderborn. Im Stadion des Bundesliga-Absteigers würde der SCV auch seine Heimspiele in der 3. Liga austragen. Dann wenn auch der VfB Lübeck kommt.

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