Kiel – Die kommende Saison in der 2. Bundesliga wird weiterhin mit Holstein Kiel bestückt. Sie „Störche“ gewannen am Freitagabend bei Werder Bremen mit 3:2 (1:2) nach einem doppelten Rückstand. Damit haben die Schleswig-Holsteiner ausgerechnet bei Ole Werner den Klassenerhalt geschafft und ihrem Ex-Trainer die letzten Haare im Aufstiegskampf geklaut. Das Team von der Weser büßte wichtige Punkte ein und könnte am Sonnabend von Darmstadt 98 auf Platz drei durchgereicht werden. Vor dem 32. Spieltag war der SVW noch Tabellenführer.
Die 1. Halbzeit: Bremen trifft dreimal
Zwei Minuten waren gespielt und schon lag Werder mit 1:0 vorne. Niclas Füllkrug bedankte sich bei Kiels Thesker, der am Ball vorbeischlug. Der Bremer hatte keine Probleme das Leder im Netz unterzubringen. Der vermeintliche Ausgleich in der neunten Minute von Holstein wurde wegen Abseits nicht gegeben. Die Grün-Weißen legten nach einer vergebenen Chance durch Füllkrug (21.) nach. Doch die Szene schaute sich Schiedsrichter Willenborg in der Video-Area noch einmal an und entschied auf Strafstoß. Lorenz gab dem Spielgerät eine entscheidende Richtungsänderung mit der Hand. Marvin Ducksch (23.) verwandelte zum 2:0 ins rechte Eck. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs war Niclas Füllkrug schuld am Kieler Anschlusstreffer. Wriedt schoss im Strafraum und der Bremer lenkte den Ball ins eigene Netz.
Nach der Pause: Bremen erzielt noch ein Tor und verliert
Die zweite Hälfte hatte es in sich. Chancen auf beiden Seiten, doch Treffer landeten nur noch die „Störche“. Dabei hatte Werder genügend Möglichkeiten, die Begegnung vorzeitig zu entscheiden und half wieder entscheidend beim 2:2 mit. Ein weiteres Eigentor: dieses Mal sprang die Kugel vom Bein des Anthony Jung (71.) ins Bremer Gehäuse. Das Unmögliche passierte in der 85. Minute, als Pavlenka erst gegen Arslan pariert, doch gegen den Nachschuss von Julian Korb nichts mehr machen konnte. 3:2 für Kiel und das wars dann auch.
Das Fazit: Da fragt man sich, wie das geht…
Werder war klar überlegen, hat Chancen ohne Ende (19:10 Schüsse, 62 Prozent Ballbesitz) und schießt im eigenen Stadion (42.100 Zuschauer und damit ausverkauft) vier Tore, verliert am Ende aber dann doch mit 2:3. Für Kiel war es wie gemalt. Zu Gast beim „geliebten“ Ex-Trainer und dem dabei gehörig in die Aufstiegssuppe gespuckt. Nach dem Spiel feierte nur ein Team und das kam aus dem echten Norden – nicht nur den vierten Auswärtssieg, sondern den Klassenerhalt in der 2. Liga. Glückwunsch.
Die Stimmen nach der Partie
Marcel Rapp (Kiel): „Ich bin sehr glücklich über die Spielleistung und den damit verbundenen Klassenerhalt. Wir haben ordentlich angefangen, haben dann zwei Rückschläge gekriegt und wussten gar nicht, warum wir auf einmal 0:2 hinten liegen. Die Mannschaft hat nicht aufgegeben und Moral bewiesen. Dann machen wir zum guten Zeitpunkt den Anschlusstreffer und wollten so weitermachen. In der zweiten Halbzeit mit den zwei Toren und der guten Verteidigung haben wir nicht unverdient gewonnen.“
Ole Werner (Bremen): „Wir sind sehr enttäuscht darüber, wie wir uns das haben nehmen lassen. Das Spiel lief für uns, wir haben gut ins Spiel gefunden. Dann hatten wir im Endeffekt zwar hier und da Probleme, Zugriff zu finden, trotzdem aber auch gute Passagen im eigenen Ballbesitz. Wir hätten mit 2:0 in die Halbzeit gehen müssen, dann wäre das Spiel am Ende in unsere Richtung gelaufen. Aber das haben wir nicht geschafft und in der 2. Halbzeit ist es dann, obwohl wir gute Möglichkeiten hatten, komplett gekippt. Ich glaube es gab Situationen, in denen wir keinen Zugriff hatten, wo wir auch mit hohem Risiko hinten verteidigt haben. Die spielentscheidenden Situationen sind aber andere Dinge, zum Beispiel die Entstehung des Eckballs vor dem 2:1 und wie wir das versucht haben, zu klären. Wir haben es aber in der zweiten Halbzeit für meine Begriffe deutlich besser gemacht und insgesamt auch, mit Ausnahme der Chance von Wriedt gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit, nicht allzu viele klare Torchancen zugelassen. Wir haben insgesamt auch nach vorne gespielt, und Situationen herausgespielt, wir hatten durchaus die Möglichkeiten, das Spiel in unsere Richtung zu drehen. Wir haben aber auch nachlässig verteidigt und vorne einige Chancen liegengelassen.“
Der 32. Spieltag (29./30.4.)
Bremen – Kiel 2:3
Heidenheim – Düsseldorf 1:3
St. Pauli – Nürnberg 1:1
Hannover – Karlsruhe 2:0
Sandhausen – Schalke 1:2
Dresden – Regensburg (Sa., 13.30 Uhr)
Rostock – Paderborn
Ingolstadt – Hamburg
Darmstadt – Aue (20.30 Uhr)
Die Tabelle
1. | FC Schalke 04 | 32 | 67 : 41 | 59 |
2. | SV Werder Bremen | 32 | 60 : 43 | 57 |
3. | SV Darmstadt 98 | 31 | 61 : 44 | 54 |
4. | FC St. Pauli | 32 | 57 : 43 | 54 |
5. | Hamburger SV | 31 | 58 : 32 | 51 |
6. | 1. FC Nürnberg | 32 | 48 : 44 | 51 |
7. | SC Paderborn 07 | 31 | 54 : 41 | 47 |
8. | 1. FC Heidenheim 1846 | 32 | 39 : 45 | 46 |
9. | Holstein Kiel | 32 | 42 : 51 | 42 |
10. | Fortuna Düsseldorf | 32 | 43 : 39 | 41 |
11. | Karlsruher SC | 32 | 52 : 51 | 40 |
12. | SSV Jahn Regensburg | 31 | 49 : 46 | 39 |
13. | F.C. Hansa Rostock | 31 | 39 : 49 | 39 |
14. | Hannover 96 | 32 | 31 : 45 | 39 |
15. | SV Sandhausen | 32 | 39 : 51 | 38 |
16. | SG Dynamo Dresden | 31 | 30 : 42 | 30 |
17. | FC Erzgebirge Aue | 31 | 31 : 63 | 23 |
18. | FC Ingolstadt 04 | 31 | 28 : 58 | 20 |
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