Düsseldorf – Das Positive aus Sicht von Holstein Kiel zuerst: Das Werner-Team hat nicht 0:3 verloren. Dennoch gab es nach dem Schlusspfiff enttäuschte Gesichter bei den Gästen, denn Fortuna Düsseldorf schaffte im Heimspiel des 4. Spieltages in der 2. Bundesliga gegen die „Störche“ ein 2:2 (1:1)-Unentschieden – und zwar mit dem Ausgleich kurz vor Schluss.
Die 1. Halbzeit: Kiels Defensive besser
Auch wenn die Fortuna die ersten Momente der Partie hatte und entschlossen war nach zwei Niederlagen in Folge wieder auf Sieg zu spielen, wurden die Hausherren nach fünf Minuten in Schockstarre versetzt. Nach einer Bergh-Flanke wuchtete Mühling die Kugel per Kopf ins Düsseldorfer Netz. Nach einer Viertelstunde lenkte Kiels Schlussmann Gelios eine abgefälschte Flanke von Zimmermann gerade noch über seinen Kasten. Die Norddeutschen hatten durch Porath (20.) die Chance auf das 2:0, doch sein Volleyschuss flog drüber. Und noch einmal hatte Holstein eine große Möglichkeit, doch Kastenmeier parierte einen Schuss von Mühling (39.). Die Strafe folgte als Klaus mit einer Flanke Narey (40.) bediente, der aus 13 Metern perfekt zum 1:1-Ausgleich traf.
Nach der Pause: Holstein verpasst ersten Dreier
Nach dem Seitenwechsel war das Bild identisch. Düsseldorf machte Druck und Kiel traf. Skrzybski (65.) versenkte eine Flanke von Reese zur erneuten Gästeführung. Die Hausherren waren bemüht die Wende einzuleiten, doch erst in der Schlussviertelstunde wurden sie gefährlicher. Wieder war es Narey (74.), der Gelios prüfte. Die letzten Minuten versuchten es die 95er mit der Brechstange und waren damit erfolgreich. Peterson (kam in der 81. Minute für Narey) und besorgte den erneuten Ausgleich. Eine Ecke landete in der 87. Minute erst bei Klarer und dann bei ihm – Kopfball und 2:2. Die Nachspielzeit hatte es noch einmal in sich. Düsseldorf hatte noch mal eine Halbchance, die Gelios wegfaustete und auf der anderen Seite ballerte Skrzybski (96.) an den Pfosten. Ende!
Das Fazit: „Pech-Störche“ treffen wenigstens wieder
Nach drei Spielen ohne eigene Tore und Punkte darf Holstein Kiel sich nun darüber freuen den Bann wenigstens so halb gebrochen zu haben. Der Punkt ist für beide Clubs eine gerechte Sache und doch müssen sich „Störche“ ärgern, denn am Ende hätte es ein Sieg sein können. Ein Zähler aus vier Spielen ist dennoch zu wenig für den Relegationsteilnehmer aus dem Sommer. Wenigstens hat die Werner-Elf mindestens bis mindestens Sonntagnachmittag die Rote Laterne an Aufsteiger FC Ingolstadt (noch keinen Zähler) abgegeben.
Die Stimmen nach dem Spiel
Ole Werner (Kiel): „Es war ein mitreißendes Fußballspiel. Es hat richtig Spaß gemacht. Unterm Strich fällt das Fazit mit einem lachenden und einem weinenden Auge gemischt aus. Wir haben eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt, nicht nur auf dem Platz, sondern auch drumherum. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und zusammengestanden. Phasenweise haben wir es versäumt mutiger zu spielen, was in der zweiten Halbzeit in Phasen besser war. Das weinende Auge deshalb, weil sehr viele Torchancen für uns da waren und wir auch höher als 1:0 führen hätten können. Es war ein Schritt in die richtige Richtung.“
Christian Preußer (Düsseldorf): „Wenn man zwei Mal in Rückstand gerät und trotzdem einen Punkt holt, ist das erst einmal etwas Positives. Wir hatten viel Ballbesitz und Spielkontrolle, aber heute haben wir auch den ein oder anderen Abwehrfehler gemacht, über den wir noch sprechen müssen. Gerade bei Flanken haben wir zu schlecht verteidigt. Darüber hinaus hatte Kiel einige Kontermöglichkeiten – was klar ist, weil sie in Führung lagen und sich zurückgezogen haben. Auf und neben dem Feld hat man heute die tolle Atmosphäre auf den Rängen gut wahrgenommen. Dass die Fans uns trotz des frühen Rückstands so super unterstützt haben, hat uns dabei geholfen, ins Spiel zurückzukommen.“
Der 4. Spieltag (20.-22.8.2021)
Düsseldorf – Kiel 2:2
Hannover – Heidenheim 1:0
Karlsruhe – Bremen (Sa., 13.30 Uhr)
Paderborn – St. Pauli
Regensburg – Schalke
Rostock – Dresden (20.30 Uhr)
Hamburg – Darmstadt (So., 13.30 Uhr)
Aue – Sandhausen
Ingolstadt – Nürnberg