Bekommt Hansa Rostock nun 3 Millionen Euro Strafe?

Fans sorgen für zwei Unterbrechungen bei Auswärtsspiel in Paderborn

Die Fans des F.C. Hansa Rostock im Ostseestadion. Foto: Fishing4/Marcel Krause

Paderborn – Wenn sie noch am vergangenen Sonntag die “Opfer“ waren, sind die Rostocker Anhänger am Freitagabend zu “Tätern“ geworden. Sie sorgten bei der 0:3 (0:1)-Auswärtsniederlage des F.C. Hansa für den nächsten Eklat in der 2. Bundesliga. Insgesamt wurde die Begegnung für knapp eine halbe Stunde unterbrochen. Die Mannschaften wurden von Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zweimal in die Kabine geschickt. Das Spiel stand kurz vor einem Abbruch.

Nach Fan-Boykott in die Kabinen

Sportlich war die Darbietung der Mecklenburger über die komplette Spielzeit unterdurchschnittlich. Mit acht Torschüssen war man vorne wieder einmal zu harmlos. Kaum war der Fan-Boykott beendet und die Anfeuerung begann, nahm das der Hansa-Anhang zum Anlass mit Raketen auf das Feld zu schießen. Nach zwei Minuten Beschuss, ging Haslberger zum ersten Mal in die Katakomben. Der “Spaß“ dauerte knapp zehn Minuten, dann wurde weitergespielt.

Pausenführung für SC Paderborn

Nach Wiederanpfiff gab es den ersten Warnschuss auf das Hansa-Gehäuse, als Klefisch (20.) den Ball von der Strafraumkante an die Latte ballerte. Kurz danach die Führung für die Hausherren durch Adriano Grimaldi (24.) nach einer Ecke. Kolke verhinderte bis zur Pause schlimmeres, denn die Ostwestfalen hatten weitere Möglichkeiten.

Polizei in der Schiri-Kabine

Das nahm nach dem Seitenwechsel eine Fortsetzung. Rostocks Torhüter Kolke parierte gegen Klaas (53.). Drei Minuten später wurde aus der Hansa-Kurve wieder gezündelt und erneut flogen Raketen auf den Rasen. Dieses Mal dauerte die “Pyro-Pause“ knapp 20 Minuten. Nach Informationen von “Sky“ soll die Polizei in der Schiri-Kabine eine Sicherheitsbesprechung abgehalten haben, ob es weitergeht.

Kolke fliegt vor Weihnachten vom Feld

Es ging weiter, doch schon bald ohne Rostocks Keeper Markus Kolke. Der flog in der 62. Minute wegen einer Notbremse mit glatt-Rot vom Platz. Der Video-Referee korrigierte eine Haslberger-Entscheidung (gelb und Elfer für Paderborn) und es gab Freistoß und den Platzverweis, weil das Foul an Ansah vor dem Strafraum passierte. Ohne “Koggen-Bank“ wurde es für die Gäste noch schwerer. Raphael Obermair (67.) markierte das 2:0 für den SCP und Kai Klefisch (75.) traf zum 3:0-Endstand. Zuvor scheiterte Klaas (71.) nochmal am Aluminium und in der Nachspielzeit traf Platte (94.) den Pfosten. Am Ende darf sich der F.C. Hansa Rostock mit diesem 0:3 sogar noch glücklich schätzen, weil die Paderborner aus 24 Torschüssen nur drei Buden machten.

David gegen Christian

Das Bruder-Duell zwischen David (28, Paderborn) und Christian (24, Rostock) Kinsombi entschied übrigens der Ältere für sein Team. Beide wurden in Halbzeit zwei ausgewechselt und durften früher zum “Familien-Treffen“.

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Hochgerechnet würde Hansa auf 3 Millionen Euro Strafe kommen

Für die Rostocker wird das Spektakel auf den Rängen wieder einmal eine deftige Strafe nach sich ziehen. Gerade erst verhängte der DFB-Kontrollausschuss die bisher höchste Einzelgeldstrafe aller Zeiten verhängt, die es im deutschen Fußball gab. Bundesligist 1. FC Köln wurde wegen der Pyro-Show vor dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) am 22. Oktober dieses Jahres zur Rekordstrafe in Höhe von 595.000 Euro verdonnert. Der Anpfiff verzögerte sich damals um sechs Minuten. Die Kölner wollen gegen das Urteil vorgehen. Im Fall von Hansa müsste so eine Strafe hochgerechnet bei fast 3 Millionen Euro liegen. Ganz zu schweigen von der Sanktion für Schalke 04 an der Ostsee am vergangenen Sonntag, wo noch Gewalt und Sachbeschädigung hinzukamen.

Vier Spiele Sperre

Die erste letzte Post vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) bekam der FCH erst kurz vor dem Paderborn-Spiel. Das Sportgericht sperrte Junior Brumado „wegen eines rohen Spiels gegen den Gegner“ für vier Meisterschaftsspiele. Der Rostocker wurde im Heimspiel gegen Schalke 04 in der 40. Minute von Schiedsrichter Nicolas Winter des Feldes verwiesen.

Hansa krankt an allen Ecken

Vorstandsboss Robert Marien ist also dieser Tage wieder einmal nicht um seinen Job zu beneiden. Das Problem mit den Fans ist nicht neu und er schafft es mit seinem Club nicht das in den Griff zu bekommen. Dazu die Trainersuche nach der Entlassung von Alois Schwartz. Stürmische Weihnachten an der Ostsee dürfen erwartet werden. Und man überwintert definitiv auf dem Abstiegsrelegationsplatz zur 3. Liga.

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