Foto: Niklas Runne

Um 18 Uhr ging es in den letzten Spieltag der Gruppe D. Frankreich traf auf die bereits ausgeschiedenen Polen. Nach nur einem erzielten Tor, dieses durch ein Eigentor, sollte die Offensive besser funktionieren. Dazu kehrte Kylian Mbappé zurück in die erste Elf. Dennoch taten sie sich schwer und kamen nicht über ein Remis hinaus. Im Parallelspiel sahen die Zuschauer eine höchst unterhaltsame Partie zwischen Österreich und der Niederlande. Auf zwei Führungen antwortete „Oranje“, doch nach dem 3:2 der Rangnick-Elf fanden sie keine Antwort mehr. So sicherte sich Österreich den Gruppensieg, während die Franzosen nur zweiter und die Niederlande dritter wurden. Aus Deutscher-Sicht schaute man ganz gespannt in die Gruppe C. Der Gruppenzweite sollte unser Gegner im Achtelfinale werden, doch alle vier Teams hätten diese Platzierung noch erreichen können. Dänemark hatte die Nase minimal vorn. Zu den Partien gibt es nicht viel zu sagen. Dänemark und Serbien blieben torlos, wie auch England gegen Slowenien. Somit sollte es nun interessant werden. Slowenien und Dänemark hatten beide drei Punkte, das direkte Duell endete 1:1-Remis und die erzielten Treffer waren ebenfalls gleich. Somit entschied die Fairplay-Wertung. Eine Gelbe Karte, die Dänemark weniger sah, entschied letztlich, dass die Skandinavier Zweiter werden. Somit treffen wir im Achtelfinale auf unser nördliches Nachbarland.

Zwei Elfmeter

Polen schied als erstes Team bei dieser Europameisterschaft aus. In der „Hammergruppe“ verpassten sie die Überraschung. Sowohl gegen die Niederlande (1:2), als auch Österreich (1:3) gab es zwei Pleiten, doch die Leistungen waren besser, als die Ergebnisse wohl aussagten. Dass man sich nicht belohnte, liegt auch am Fehlen ihres Hoffnungsträgers. Robert Lewandowski verpasste das erste Spiel komplett und kam gegen Österreich zu seinen ersten Minuten im Turnier. Nun trafen sie in Dortmund zum Abschluss auf Frankreich. Die „Équipe Tricolore“ holte aus den ersten beiden Spielen in der Gruppe D vier Punkte. Anders als bei den „Bialo-Czerwoni“ waren die Ergebnisse deutlich besser als ihre Auftritte. Nach vorne waren sie enttäuschend und hinten hatten sie durchaus Glück. Zweimal blieben sie ohne Gegentor, doch ein eigenes Tor erzielten sie ebenfalls nicht. Der Siegtreffer gegen Österreich kam durch ein Eigentor zustande. Gegen Polen sollte der Gruppensieg klargemacht werden, doch sie hatten durchaus Probleme. Polen machte die Räume sehr eng, sodass Frankreich trotz Überlegenheit und viel Ballbesitz, lange auf die erste klare Chance warten musste. Auf der anderen Seite kam Polen zu Möglichkeiten. In der Schlussphase der ersten Hälfte näherte sich der Europameister von 2000 immer mehr an. Vor allem Rückkehrer Kyllian Mbappe sorgte für Torgefahr, doch Torhüter Skorupski verhinderte den Führungstreffer. Zur Pause sahen die Zuschauer in Dortmund also noch keine Tore. Nach dem Seitenwechsel waren es erneut gute Möglichkeiten der Franzosen, doch Skorupski wirkte unüberwindbar. Knapp zehn Minuten nach der Pause, brachte der bisher überzeugende Jakub Kiwior, Dembele zu Fall, sodass es den Strafstoß für den Favoriten gab. Mbappe übernahm und traf zur verdienten Führung. Es war das erste selbst geschossene Tor im Turnier für den Weltmeister von 2018. Doch Polen zeigte eine gute Reaktion. Sie hatten Chancen auf den Ausgleich. Die beste dann per Elfmeter. Lewandowski trat an und scheiterte, doch Maignan bewegte sich zu früh von der Linie. Also ein zweiter Versuch und diesmal passte er. Polen glich aus und ein Sieg wäre durchaus möglich gewesen, doch es blieb beim 1:1. Es bleibt ein Rätsel, wie Frankreich mit diesem Kader so wenig überzeugen kann. Sie beenden die Gruppenphase auf dem zweiten Platz und werden somit auf den zweiten der Gruppe E treffen. Dies wäre, Stand jetzt, Belgien.

Die dritte Antwort blieb aus

Das Parallelspiel bestritten die Niederlande und Österreich. Im Vergleich zur „Elftal“ und Frankreich, hat die Mannschaft von Ralf Rangnick mit drei Punkten, einen weniger. Theoretisch waren sie bereits vor Anpfiff als Dritter weiter, es sei denn, sie hätten zum Abschluss der Gruppenphase eine deutliche Niederlage hinnehmen müssen. Doch verstecken wollten sie sich nicht. Direkt in den ersten Minuten übte Österreich Druck aufs Oranje-Tor aus. Das Team von Ronald Koeman kam kaum aus der eigenen Hälfte raus und nach wenigen Momenten zappelte die Kugel im Netz. Von links kommt der Ball rein und dann grätscht ihn BVB-Angreifer Donyell Malen ins eigene Tor. Mal wieder war es ein Eigentor, wie so oft bisher bei diesem Turnier. Österreich machte es mit ihrem gewohnt hohen Pressing gut und ließ den Gegner kaum ihr Spiel machen. Dennoch bekam die Elftal zwei gute Möglichkeiten, doch sowohl Reijnders als auch Malen verpassten den Ausgleich. In einem munteren Spiel ging Österreich dennoch mit einer Führung in die Pause, doch die Chancen auf den Ausgleich waren da. Dieser fiel dann nur wenige Momente nach dem Wiederanpfiff. Cody Gakpo (47.) kam viel zu einfach zum Schuss und glich aus. Anschließend wurden die Niederländer etwas aktiver, doch der Treffer fiel auf der anderen Seite. Eine Hereingabe von Grillitsch, köpfte Romano Schmid (59.) ein. Somit führte Österreich erneut. Die folgenden Minuten besaßen nur wenig Spielfluss, doch eine Viertelstunde vor dem Ende glich Memphis Depay (75.) aus. Der Treffer wurde zunächst weggepfiffen, doch ein Handspiel, wie es der Unparteiische gesehen haben wollte, gab es nicht. So fand der Treffer doch noch seine Geltung. Doch nur fünf Minuten später ging Österreich zum dritten Mal in Führung. Marcel Sabitzer (80.) traf aus spitzem Winkel. Das Team von Ronald Koeman bewies bei diesem Turnier bereits mehrfach Moral. Im ersten Spiel gegen Polen gewannen sie trotz 0:1-Rückstand und auch an diesem Tag antworteten sie. Doch statt einer schnellen Reaktion, kassierten sie das vierte Gegentor. Baumgartner nutzte einen Torwartfehler, doch aus Sicht der Niederländer war es glücklicherweise eine Abseitsposition. Sie liefen an, doch bis auf eine Weghorst-Chance ließ die Mannschaft von Ralf Rangnick nichts mehr zu. Österreich wurde somit Gruppensieger und trifft auf den zweiten der Gruppe F. Höchstwahrscheinlich wird dies die Türkei sein. Die Elftal dagegen bekommt es, als Gruppendritter wahrscheinlich, mit einem Brocken zu tun. Für Österreich kann es durchaus weit gehen. Mit dem hohen Anlaufen können sie womöglich jedem Gegner Probleme bereiten.

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Viele Fehler

In der Gruppe C schauten die Fans der Deutschen-Nationalmannschaft ganz genau hin. Der Gruppenzweite würde nämlich auf den Gastgeber treffen. Vor Anpfiff wäre es Dänemark gewesen, doch alle vier Teams könnten diesen Platz noch erreichen. Die besten Karten auf den Gruppensieg hatte England. Mit vier Punkten aus zwei Spielen sind sie die einzige Mannschaft der Gruppe, die in den ersten beiden Spielen, einen Sieg einfahren konnte. Der Gegner der „Three Lions“ verpasste diesen gegen Serbien zuletzt nur minimal, denn sie kassierten in der 96. Minute den Ausgleichstreffer. Ansonsten wäre das Weiterkommen Sloweniens bereits perfekt gewesen. Mit England wartete auf die „Zmajceki zum Abschluss der Vorrunde der vermeintlich stärkste Gegner, doch das Team von Gareth Southgate enttäuschte bislang. Ein Spektakel war im Duell der beiden nicht zu erwarten. Beide Teams reagierten bisher eher, statt agierten. Beide legen den Fokus auf eine kompakte Hintermannschaft. Vor allem für England hagelte es dafür heftige Kritik. Es ist ein Rätsel, warum diese mit zahlreichen Weltklasse-Spielern gespickte Mannschaft so auftritt. Nach zwei schwachen Auftritten war es gegen Slowenien nicht wirklich besser. Viele Fehler, kaum Zug zum Tor und vor allem keine Gefahr gegen einen kompakten Gegner prägten den ersten Durchgang. Chancen waren auf beiden Seiten an einer Hand abzuzählen. Es war harte Kost. Nach der Pause sahen die Zuschauer in Köln eine sehr spielbestimmende Mannschaft aus England. Im Zeitraum zwischen Wiederanpfiff und der 60. Minute hatten sie fast 90% Ballbesitz. Slowenien war nun defensiv gefordert. Das Team von Gareth Southgate näherte sich an, doch der Treffer fiel nicht. Somit ist England Gruppensieger und trifft auf einen der besten Gruppendritten. Das Team von Matjaz Kek gelingt historisches und steht erstmals in der Verbandsgeschichte im Achtelfinale.

Zähe Angelegenheit

Die Wahrscheinlichkeit, dass unser Gegner aus der Partie Dänemark gegen Serbien ermittelt werden sollte, war ziemlich hoch. Die besten Chancen hatten die Dänen, auch wenn die tabellarische Situation unglaublich eng war. Serbien hat mit einem Punkt die wenigsten und brauchte für ein Weiterkommen unbedingt einen Sieg. Doch Trainer Dragan Stojkovic überraschte. Sowohl Dušan Tadić, als auch Dušan Vlahović wurden auf die Bank verbannt. Dies sorgte für Rätsel und entschärft die zunehmende Kritik am Coach nicht wirklich. Das Fehlen der Offensivstars machte sich auch bemerkbar. Im ersten Durchgang blieb „Orlovi“ ohne Torschuss. Die Dänen waren besser und hatten auch Möglichkeiten, doch die beste Chance vereitelte Keeper Rajkovic. Nach dem Seitenwechsel zappelte der Ball plötzlich im Netz. Es war mal wieder ein Eigentor, diesmal von Dänemarks Andersen, doch es war Abseits. So ließ das erste Tor weiter auf sich warten. Serbien spielte nach vorne, denn sie mussten gewinnen. Doch nur selten wurden sie so richtig gefährlich. Eine ziemlich zähe Angelegenheit endete torlos und somit schied Serbien aus. Dänemark heißt der Gegner unserer Mannschaft am kommenden Sonnabend um 21 Uhr.

In diesem Sinne eine schöne Euro2024 mit Bismarck Bräu!

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