Brutaler Tritt gegen den Kopf: Polizei- und Rettungswageneinsätze in der Kreisklasse

Zwei Spieler ins Krankenhaus

Archivfoto: Lobeca/Norbert Gettschat
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Lübeck – Am vergangenen Sonntag kam es in der Kreisklasse B zu einem Polizeieinsatz, zudem wurde der Rettungswagen gerufen. Während der Begegnung zwischen AKM Lübeck und ATSV Stockelsdorf II soll es zu unschönen Szenen gekommen sein. Ein AKM-Spieler soll nach einem Zweikampf einen am Boden liegenden Stockelsdorfer gegen den Kopf getreten haben. Der Rettungswagen wurde gerufen und der Spieler von Sanitätern daraufhin versorgt. Für den mutmaßlichen Täter war die Partie vorbei, er wurde vom Platz gestellt und verließ das Sportgelände, bevor die Polizei eintraf. Das Spiel wurde dennoch fortgesetzt. AKM gewann mit 2:1.

„Bitte seid für solche Situationen sensibilisiert und gebt Gewalt auf Sportplätzen keine Bühne“

Der ATSV Stockelsdorf äußerte sich wie folgt auf Nachfrage: „Am Sonntag kam es bei unserem Spiel gegen AKM Lübeck zu folgender Situation: In einem beidseitig fair geführten Spiel ist ein Spieler von AKM bereits anfangs durch ein sehr rüdes Foul mit offener Sohle und mehrere Rufe in Richtung des Schiedsrichters aufgefallen. Dass es ein paar Minuten später zu folgender Szene kommt, hätte wirklich keiner erahnen können. In der 25. Minute hat der besagte Spieler von AKM einen unserer Spieler gefoult. Beim Versuch aufzustehen, schubste der AKM-Spieler unseren Spieler wieder zu Boden, was nach Aussage des Schiedsrichters schon für eine Rote Karte gereicht hätte. Dann der Schock. Wie entsinnt holt der gegnerische Spieler aus und tritt unserem Spieler mit voller Kraft und voller Absicht gegen den Kopf. Einem Spieler der bereits am Boden liegt wohlgemerkt. Mit Stollenschuhen! An dieser Stelle ein Lob an die Reaktion beider Mannschaften und den Schiedsrichter, da alle ruhig geblieben sind. Oder eher so geschockt, dass keiner wusste, wie er reagieren soll. Es wurden sofort ein Krankenwagen und die Polizei gerufen und es wurde sich um unseren Spieler gekümmert, der Gott sei Dank keine schlimmeren Verletzungen, außer sichtbare Blessuren an Hals, Kopf und im Gesicht davontragen musste. Wir haben uns dann nach mehreren Minuten Pause entschieden das Spiel sportlich zu beenden, aber wurden in einem Spiel auf Augenhöhe trotz Überzahl nicht für unsere Bemühungen belohnt. Ich möchte nochmal betonen, dass die Aktion des Spielers absolut nicht zum Bild des AKM Lübeck passt und wie sie auf und neben dem Platz auftreten. Und ich kann meiner Mannschaft nur den allerhöchsten Respekt zollen wie erwachsen die Jungs mit der Situation umgegangen sind! Wir als Mannschaft und gesamter Verein ATSV Stockelsdorf distanzieren uns von jeglicher Form von Gewalt im Fußball, das hat in unserem geliebten Sport schlichtweg nichts verloren. Leider kommt es im Raum Lübeck immer wieder zu solchen Situationen. Bleibt bitte alle fair und geht respektvoll miteinander um. Wir spielen alle Fußball aus Spaß und Leidenschaft und da haben Gewalt und Beleidigungen rein gar nichts verloren. An alle Fußballbegeisterten unter uns: Bitte seid für solche Situationen sensibilisiert und gebt Gewalt auf Sportplätzen keine Bühne.“

AKM-Trainer entschuldigt sich

Cagdas Cebe, Trainer von AKM Lübeck, stellte sich der Geschichte und sagte klar: „Anspruch unseres Fußballvereins ist es ein sportliches mit- und füreinander zu fördern und aktiv einen eigenen Beitrag dafür zu leisten. Unsere Grundpfeiler sind auf Fairness, Sportlichkeit und Erbringung positiver Beiträge für Lübeck und unsere Gesellschaft ausgelegt. Wir fahren eine Nulltoleranz-Politik gegenüber unsportlichem Verhalten und Gewichten diese nicht nach kleinen oder groben Vergehen. Diese Message ist denke ich nach dem Vorfall gestern auch bei unseren Gästen vom ATSV II klar angekommen. Zum eigentlichen Vorfall kann ich persönlich leider nichts zu sagen. Von dem was mir erzählt wurde nur definitiv soviel, dass sowas mit Sicherheit nicht auf den Sportplatz gehört. Ich möchte mich nochmals beim ATSV II, den Zuschauern und allen Fußballfreunden für den Vorfall entschuldigen. Ich bedanke mich auch zugleich bei allen Spielern und beim Trainer des ATSV II, dass wir am Ende trotzdem den Tag sportlich und gemeinsam mit einem fairen Miteinander zu Ende bringen konnten. Wir haben uns einvernehmlich von dem Spieler getrennt.“ Der Verein und der Spieler, der zugetreten haben soll, haben sich am Mittwoch einvernehmlich getrennt.

Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung

Polizeipressesprecherin Claudia Struck sagte zu HL-SPORTS: „Bisherigen Erkenntnissen zufolge kam es bereits in der 13. Minute zu einer ersten verbalen Auseinandersetzung zwischen den Lübeckern, in der der spätere Verletzte bedroht worden sei. In Minute 15 habe der 29-Jährige seinen Gegner zunächst gefoult und anschließend gegen den Kopf getreten. Hierdurch wurde der Stockelsdorfer Spieler leicht verletzt und durch eine RTW-Besatzung medizinisch erstversorgt. Der 29-Jährige erhielt eine Rote Karte und verließ das Stadion, noch bevor die Polizei eintraf. Die Beamten des 1. Reviers ermitteln nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung sowie der Bedrohung. Die Ermittlungen dauern an.“

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Spielabbruch wegen Verletzung

Nur rund eine Stunde wurde in der gleichen Staffel das Spiel zwischen TuS Lübeck und Türkischer SV II abgebrochen, da sich ein Gästespieler schwer verletzte und mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurde.

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