Fabian Nürnberger (1. FC Nürnberg) im Duell gegen Louis Schaub (HSV). Foto: Lobeca/Gettschat

Hamburg – Nachdem viele Regional-, Landesverbände und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ihre Punktspiele abwärts der 3. Liga absagten, hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am Freitagnachmittag die Begegnungen des 26. Spieltags ebenfalls ausgesetzt.

DFL beugt sich Dynamik von Corona

So heißt es in einer Mitteilung des Verbandes, der für die Bundesliga und die 2. Liga zuständig ist: Angesichts der Dynamik des heutigen Tages mit neuen Corona-Infektionen und entsprechenden Verdachtsfällen in direktem Zusammenhang mit der Bundesliga und 2. Bundesliga hat das Präsidium der DFL Deutsche Fußball Liga kurzfristig beschlossen, den ursprünglich heute beginnenden 26. Spieltag in beiden Ligen zu verlegen. Darüber hinaus empfiehlt das Gremium, wie geplant, der am kommenden Montag tagenden Mitgliederversammlung der Proficlubs, die Aussetzung des Spielbetriebs bis zum 2. April – also inklusive der Länderspiel-Pause – fortzusetzen.

Zwei Bundesliga-Teams unter Quarantäne

Hintergrund ist unter anderem, dass sich im Lauf des Tages der Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus im Umfeld mehrerer Clubs und von deren Mannschaften ergeben haben und weitere Infektionen nicht auszuschließen sind. Zuvor wurde in der 2. Bundesliga nach der Profimannschaft von Hannover 96 auch für die gesamte Mannschaft des 1. FC Nürnberg durch die örtliche Gesundheitsbehörde häusliche Quarantäne verordnet.

Angst um Existenzen

Unverändert soll in der Länderspiel-Pause zwischen allen Clubs unter Berücksichtigung der dann vorliegenden Erkenntnisse, zum Beispiel auch hinsichtlich des internationalen Spielkalenders, über das weitere Vorgehen befunden werden. Ziel ist es weiterhin, die Saison bis zum Sommer zu Ende zu spielen – aus sportlichen Gesichtspunkten, aber insbesondere auch weil eine vorzeitige Beendigung der Saison für einige Clubs existenzbedrohende Konsequenzen haben könnte.

Anzeige

Alle in einem Boot

Schon am Montag hatte das DFL-Präsidium erklärt, dass falls es zur Verschiebung von Spielen kommen sollte, dies nach Ansicht des DFL-Präsidiums nur in Bezug auf ganze Spieltage en bloc erfolgen solle. Dies war auf Basis der aktuellen Informationslage nicht mehr gewährleistet.

HSV erfährt zwei Stunden vor Anpfiff von Absage

Am Freitagabend um 18.30 Uhr hätte der Hamburger SV bei Greuther Fürth gespielt. Die Absage ereilte die Clubs knapp zwei Stunden vor Anpfiff. Der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann sagt dazu: „Wir haben volles Verständnis für die Entscheidung der DFL, diesen Spieltag abzusagen und vorzuschlagen, den weiteren Spielbetrieb vorerst auszusetzen. Das Wohl der Gesellschaft steht über allem. Wir hoffen im Sinne der gesamten Bevölkerung, dass wir als Fußball mit dieser Maßnahme unseren Teil zur Eindämmung des Virus‘ beitragen können. Wir haben diesbezüglich volles Vertrauen in die Verantwortungsträger der Bundesrepublik und rufen als HSV zur maximalen Solidarität untereinander auf. Gleichzeitig unterstützen wir aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht die Zielsetzung der DFL, die Saison zu Ende spielen zu wollen. Auch diesbezüglich haben wir eine gesellschaftliche Verantwortung zu tragen, der wir weiterhin gerecht werden wollen.“

Nürnberger positiv

Zuvor wurde die Mannschaft des 1. FC Nürnberg, der am kommenden Sonntag beim FC St. Pauli spielen sollte, unter Quarantäne gestellt. Fabian Nürnberger, Kicker der Franken, wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Das bedeutet nun 14 Tage abwarten.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -