HSV-Coach Dieter Hecking war mit der Leistung seiner Mannschaft an seiner alten Wirkungsstätte alles andere als zufrieden.
Foto: Fishing4/Marcel Krause

Hamburg – Blamabel und peinlich. Der Hamburger SV kam in der Kritik nach dem 2:5-Desaster im letzten Testspiel vor dem Zweitligastart in einer Woche beim VfB Lübeck ganz schön unter die Räder. Eines ist klar: Der Regionalligist hat ein perfektes Spiel abgeliefert und dem HSV genau in den richtigen Momenten seine Schwächen aufgezeigt. So kann man den Aufstieg der Rothosen vergessen.

Hamburgs Cheftrainer stellte sich nach der Pleite und sagte: „Das war nicht ansatzweise das, was wir uns vor dem Spiel erwartet haben. Schon die ersten 15 bis 20 Minuten haben wir nicht so gut ausgesehen. Danach hatten wir eine Phase, wo es in Ordnung war, wo du mit ein bisschen Glück das 2:1 machen kannst. Das war okay. In der zweiten Halbzeit war dann klar, wenn du zehn neue Leute bringst, dass das nicht passieren kann, wie es abgelaufen ist.“

HSV-Neuzugang Louis Schaub (kam in der Winterpause zur Leihe vom 1. FC Köln), hier im Kopfballduell mit Lübecks Sven Mende, steuerte bis auf die Vorlage zum 1:1 nicht viel zum Spiel bei. Foto: Fishing4/Marcel Krause

2:5 gegen eine Halbprofi-Mannschaft: Keine Ideen

Zur Pause stand es 1:1-Unentschieden. Nicht schön für die Profis, aber noch verschmerzbar. Nach einer Woche Trainingslager war die Lust auf die Begegnung irgendwo zwischen Volkspark und Lohmühle anscheinend verloren gegangen. Hecking tauschte zur Pause einmal durch, ließ die „zweite Garde“ ran. Jeremy Dudziak, David Kinsombi und Nachwuchsspieler Anssi Suhonen waren dabei noch diejenigen, die etwas versuchten. Der finnische U19-Nationalspieler war dabei noch der aktivste von allen in der Mannschaft. „Zu fünf Gegentoren darf man nichts zu sagen. Das erklärt sich von selbst. 2:5 bei einem Regionalligisten zu verlieren ist sicherlich alles andere als in Ordnung.“

Anssi Suhonen stach mit einer engagierten Leistung in der zweiten Halbzeit aus der schwachen Gesamt-Mannschaftsleistung heraus. Foto: Fishing4/Marcel Krause

Kritik und Lob

Suhonen, der im Trainingslager in Portugal schon sein Können unter Beweis stellte, bekam ein Lob vom 56-Jährigen, andere nicht: „Zu so einem Spiel musst du einfach die nötige Einstellung mitbringen. Der VfB Lübeck hat das sehr ansehnlich gemacht. Ich weiß, was solche Spiele bewirken können. Letztlich kann ich sehen, welche Mannschaft wir auf den Platz gestellt haben und es ist bezeichnend, wenn in der zweiten Hälfte unser kleiner Suhonen unser bester Mann ist, dann sagt das alles aus über die anderen.“

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„Der eine oder andere wird jetzt ins Grübeln kommen“

Langsam kam Hecking aus sich heraus und machte klar: „Ich habe immer gesagt, dass wir noch viel zu tun bekommen und der eine oder andere, der sich gegen Nürnberg schon in der Mannschaft gesehen hat, wird jetzt sicherlich ins Grübeln kommen.“

Adrian Fein (2. von rechts), erwischte einen gebrauchten Tag und wurde später von seinem Trainer kritisiert. Auch David Kinsombi, Jeremy Dudziak, und Ewerton konnten ihre Enttäuschung nicht verbergen. Foto: Fishing4/Marcel Krause

Fein bekommt Schelte

„Der VfB hat sich gut verkauft, auch wenn sie wissen, wie schwer es ist in der 4. Liga aufzusteigen. Wenn ihnen das den nötigen Schwung geben sollte, dann haben wir wenigstens etwas bewirkt“, wünscht er dem Regionalligisten alles Gute. Dabei wurde er freundlich und herzlich an seiner alten Wirkungsstätte aufgenommen, wie er bei HL-SPORTS sagte. Dennoch hat er sich seine Rückkehr anders vorstellte. Die Gegentreffer aus seiner Sicht: „Erste Tor unkonzentriert, zweite Tor muss Adrian Fein den Ball wegnehmen, dritte Tor Zuteilung gehen wir nicht zum Kopfball hoch, vierte Tore Jonas David meine ich, fünfte Tor Adrian Fein, Punkt! Da habe ich alle genannt, die mit drinnen hängen. Es ist die Kunst es gegen Basel gutzumachen und gegen einen Viertligisten es genauso gutzumachen. Und da ist man halt einen Meter weg und der Gegner ist dann hochmotiviert. Normalerweise löst man so etwas, aber das geht nicht, wenn der eine oder andere nicht auf dem Platz war. “

Ab Freitagvormittag um 10 Uhr wird das Ganze nun aufgearbeitet. Die Medizinbälle lässt er allerdings im Schrank… Bis Nürnberg hat der HSV noch eine Woche Zeit. Bis dahin muss sich die Einstellung ändern!

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