Comeback einer „echten Tradition“ – Budenzauber in Neustadt

Die BCG Altenkrempe richtet nach Jahren der Abstinenz wieder den Syrtaki-Cup aus

In Neustadt gab es lange Zeit keinen Hallenfußball mehr Foto: Lobeca/Felix Schlikis
Anzeige
OH-Aktuell

Neustadt – So langsam endet die Hallensaison, und die Mannschaften steigen wieder ins Training für die Rückrunde ein. Dennoch steht am Sonnabend in Neustadt in Holstein ein weiteres Hallenturnier an. Dieses ist ein ganz besonderes, denn der Syrtaki-Cup der BC Germania Altenkrempe kehrt nach sieben Jahren Abstinenz zurück. Man darf sich auf einen tollen, unterhaltsamen Nachmittag in der Gogenkrog-Halle freuen, der geprägt sein wird von Derbys, vielen Toren und einer Menge Spaß.

Comeback

„Der Taverna-Syrtaki-Cup ist eine echte Tradition in unserem Verein“, leitete Eike Marie Grell von der Turnierorganisation ein. Diese endete allerdings 2018 vorerst, denn sowohl Corona als auch die Abmeldung der Herrenmannschaft des BC Germania Altenkrempe verhinderten weitere Ausgaben. Nun kehrt das Turnier allerdings zurück, und die Vorfreude in der Region ist riesengroß. Acht Mannschaften kämpfen um den Titel in der Halle, wobei der Fokus bei der Auswahl des Teilnehmerfeldes ganz klar auf regionalen Dorfvereinen lag. Es gab nicht wenige Stimmen, die in der jüngeren Vergangenheit gesagt haben, dass ein solches Turnier in dieser Region fehle. Einst gab es noch den Reporter-Cup, der jährlich in der Gogenkroghalle ausgetragen wurde, oder eben den Syrtaki-Cup. Doch in den vergangenen Jahren fanden beide Turniere nicht mehr statt. Nun gibt es das Comeback: „Mit der Rückkehr einer Herrenmannschaft in unserem Verein und einer erfolgreichen Saison 2023/2024 sowie dem direkten Aufstieg in die Kreisklasse B kam der Wunsch auf, auch unser bekanntes Hallenturnier wieder aufleben zu lassen. Uns war direkt klar, dass wir dieses Turnier auch wieder unter altbekanntem Namen zurückbringen möchten. Die Familie Makeliaris ist Inhaber des Restaurants „Taverna Syrtaki“. Sie freuen sich über die Rückkehr des Turniers und zögerten nicht, bei der Zusage für das Sponsoring“, verriet Grell.

Volle Gogenkroghalle?

Das Teilnehmerfeld besteht ausschließlich aus Mannschaften der näheren Umgebung. Wie bereits in der Vergangenheit gehen nur Ostholsteiner Teams an den Start. Es sind allesamt keine unbekannten Teams in der Region, sodass auch viele Derbys warten. Eike Marie Grell sagte zur Auswahl der Teilnehmer: „Bei der Wahl der Mannschaften fiel die Entscheidung auf Vereine aus der Region. Unter den Gastmannschaften SC Cismar, TSV Neustadt, TSV Schönwalde und SV Schashagen-Pelzerhaken gibt es viele befreundete und bekannte Spieler. Mit dem SV Hansühn, Harmsdorfer SV und FC Riepsdorf ergänzen drei Mannschaften das Teilnehmerfeld, die mit starkem Teamgeist und Einsatzbereitschaft immer für spannende Spiele gut sind. Wir freuen uns sehr auf schöne Tore, spannende Spiele und eine gute Zeit unter Sportsfreunden.“ Die Voraussetzungen für einen hochinteressanten und umkämpften Nachmittag in der Gogenkroghalle sind gegeben. Doch eines fehlt natürlich noch: Der BC Germania und selbstverständlich auch alle anderen Teilnehmer freuen sich über eine volle Halle. Die Vergangenheit hat bewiesen, dass in Neustadt durchaus die Menschen für solch ein Turnier begeistert werden können. So waren oftmals über 400 Zuschauer bei den Turnieren in der Sporthalle am Gogenkrog. Nun schaut man mit Spannung auf den morgigen Samstag (18.01.). Der Eintritt kostet 3€, für unter 16-Jährige ist er frei. Die besten drei Mannschaften des Turniers bekommen ein Preisgeld, und der Turniersieger erhält einen Wanderpokal. Des Weiteren werden die Mannschaften den besten Spieler sowie Torhüter des Turniers küren. Aktionen neben dem Spiel mit dem runden Leder wird es in diesem Jahr jedoch nicht geben, wie die Turnierleitung verriet: „Die Hallenturniere im Herrenbereich sind nach der Corona-Pandemie aufgrund vieler verschiedener Faktoren in unserer Umgebung bei vielen Vereinen eingeschlafen. Für die Rückkehr des Turniers möchten wir in diesem Jahr den Sport in den Mittelpunkt stellen und verzichten daher in diesem Jahr auf Angebote und Aktionen neben dem Fußball.“

Eine gut gefüllte Gogenkrog-Halle im Hintergrund. Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Gruppe A

Kreisligist favorisiert

Ab 15 Uhr rollt der Ball. Gespielt wird zunächst die Vorrunde in zwei Vierergruppen. Dabei zeichnet sich vor allem Gruppe A als eine echte Hammergruppe ab. Top-Favorit in dieser ist sicherlich der SC Cismar. Als Kreisligist ist das Team aus Grömitz der ligahöchste Teilnehmer, und auch die individuelle Qualität spricht für sie. Einfach wird es allerdings für die Blau-Gelben nicht. Dahinter bewerben sich noch drei weitere Mannschaften um die beiden Plätze, die fürs Halbfinale qualifizieren würden. Dazu gehört auch der SV Hansühn. Als A-Klassist zählt man durchaus zum erweiterten Favoritenkreis, doch vor allem die Hallenkreismeisterschaft Ende des vergangenen Jahres verlief für das Team von Jonas Gehrt sehr erfolgreich. In der Gruppe A gab es drei Siege aus vier Spielen. Namhafte Gegner wie Verbandsligist Sereetz oder der Oberligist Oldenburg wurden hinter sich gelassen – beide sogar bezwungen –, sodass man sich beim Syrtaki-Cup nicht verstecken muss. Im Halbfinale platzte zwar gegen die SVG Pönitz der Titeltraum, dennoch kam ein starker dritter Platz heraus. Damit betrieb der SV Hansühn ordentlich Eigenwerbung in der Halle. Draußen dagegen lief es in der Hinserie eher durchwachsen. Vergangene Saison spielte Hansühn noch mit um den Aufstieg in die Kreisliga, doch nun ist das untere Tabellenmittelfeld die Realität. Dort stehen die Rot-Weißen auf dem neunten Platz, einen Zähler vor dem SV Schashagen-Pelzerhaken.

Geheimfavorit Altenkrempe?

Der SV Schashagen-Pelzerhaken geht ebenfalls in Gruppe A an den Start. Dort gelten sie zwar eher als vermeintlicher Underdog, dennoch ist auch ihnen eine Menge zuzutrauen. Man hat eine gute Truppe, denen man vor der Saison noch deutlich mehr zugetraut hatte als nur den zehnten Platz. Hallenerfahrung haben sie zudem ebenfalls, denn jahrelang gehörte SchaPe zum Teilnehmerfeld des beliebten Reporter-Cups. Komplettiert wird die Gruppe von keinem Geringeren als dem Gastgeber selbst. Der BC Germania Altenkrempe macht die Hammergruppe perfekt, denn sie sind zwar der klassentiefste Teilnehmer in der Gruppe, doch dadurch längst nicht der Underdog. Nach der Abmeldung des Herrenbereichs gab es erfolgreiche Jahre mit dem Aufstieg im vergangenen Jahr und einer bis dato zufriedenstellenden Saison in der Kreisklasse B. Dort steht der BCG nämlich auf dem zweiten Platz und darf sich ernsthafte Hoffnungen auf einen weiteren Aufstieg machen. Mit 55 erzielten Toren stellen sie die mit Abstand beste Offensive, woran sie am Samstag sicherlich auch gerne anknüpfen wollen. Dabei trägt mit 21 Saisontreffern vor allem Florian Blume einen großen Anteil an diesem starken Wert bei. Im Schnitt treffen die Germanen pro Spiel nämlich fünfmal. Mit diesem Wert steigst du am Ende höchstwahrscheinlich auf. Doch der Gastgeber ist auch eine Turniermannschaft, was die Vergangenheit bereits mehrfach gezeigt hat. So gab es beim Reporter-Cup oftmals gute Auftritte und auch beim Sommerturnier des TSV Dahme, das man letztlich gewann. Es spricht also auch einiges für Altenkrempe.

Die BCG Altenkrempe veranstaltet das Turnier. Foto: Niklas Runne

Der Spielplan der Gruppe A:

BCG Altenkrempe – SV Hansühn (15 Uhr)
SC Cismar – SV Schashagen-Pelzerhaken (15.15 Uhr)
SC Cismar – BCG Altenkrempe (16 Uhr)
SV Hansühn – SV Schashagen-Pelzerhaken (16.15 Uhr)
SV Schashagen-Pelzerhaken – FC Riepsdorf (17 Uhr)
SV Hansühn – SC Cismar (17.15 Uhr)

Gruppe B

Klarer Favorit aus der C-Klasse

In Gruppe B ist die Rollenverteilung deutlich klarer. Der TSV Neustadt spielt zwar in der Kreisklasse C und somit am klassentiefsten von allen Teilnehmern, doch dort dominieren sie. Alle zehn Spiele wurden gewonnen, dabei kamen 98 Treffer zustande, sodass ein Aufstieg mehr als wahrscheinlich ist. Zudem haben die Schwarz-Gelben auch in der Halle bewiesen, dass sie das Zeug haben, sich mit höherklassigen Teams zu messen. Beim Azadi-Cup gab es zwar ein relativ frühes Ausscheiden, doch dort erwischten die Ostholsteiner eine absolute Hammergruppe. Ganz anders sah es beim Tritte Hään-Turnier des VfB Lübeck aus, denn dort sicherten sich die Neustädter den Titel. In der Vorrunde war es ein dominanter Auftritt der Mannschaft von Volker Brand, wobei alle vier Gruppenspiele ohne einziges Gegentor gewonnen wurden. Im Halbfinale ging es dann gegen eine abwartend agierende und wenig Risiko gehende Mannschaft vom TuS Lübeck ins Neunmeterschießen, wo Torhüter Yannick Weidenthal als Elfer-Killer montierte und die Lübecker verzweifeln ließ. Im Finale wartete dann der SC Cismar, mit dem sie sich ein enges Duell lieferten. In beide Richtungen hätte diese Begegnung entschieden werden können, doch auch hier wurde ausgeschossen. Erneut hielt Weidenthal stark und die Schützen zeigten sich sicher, sodass Neustadt den Titel einfuhr. Dies soll aus ihrer Sicht erneut passieren, denn der TSV ist gemeinsam mit Cismar der klare Favorit beim anstehenden Turnier. Es gibt allerdings auch Mannschaften, die gerne überraschen wollen und dabei durchaus Argumente für sich haben. So zum Beispiel der FC Riepsdorf. Dieser steht auf dem sechsten Platz in der A-Klasse und schielt in Richtung Aufstiegsplätze. Vor allem die Offensive überzeugte in den ersten 13 Spielen, doch hinten gab es noch Luft nach oben. In der Halle schied der FCR knapp bei der Meisterschaft in Oldenburg aus. Das Torverhältnis machte letztlich den Unterschied gegen sie. Dennoch wurde sowohl Oberligist Oldenburg als auch Gruppensieger Hansühn geschlagen, sodass es ein zufriedenstellendes Turnier war. Nun soll es allerdings gerne auch ins Halbfinale gehen.

Der TSV Neustadt und TSV Schönwalde haben sich schon oftmals in der Halle begegnet. Hier trafen sie 2019 beim Reporter-Cup aufeinander. Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Wie schlägt sich der HSV? – Kann Schönwalde überzeugen?

Dem Harmsdorfer SV ist ebenfalls eine vielversprechende Rolle zuzutrauen. Als Aufsteiger in die Kreisklasse B ist man auf einem guten Weg und überragt mit einer starken Defensive. Sieben Gegentreffer kassierte der „kleine HSV“ erst in elf Spielen, und der Rückstand auf den zweiten Aufstiegsplatz beträgt nur zwei Spiele weniger. Vor allem im Endspurt des vergangenen Jahres legte das Team von Trainer Sven Thode eine richtig gute Serie hin. Sechs Partien gab es ohne Niederlage, und in den vergangenen zehn Spielen wurde nur eines verloren – dieses gegen Spitzenreiter TSV Dannau. Es läuft also ziemlich gut in Harmsdorf, doch im Vergleich zum TSV Neustadt und Riepsdorf hat man tendenziell eher die Rolle des Verfolgers. Nichtsdestotrotz ist auch ihnen einiges zuzutrauen, denn neben der starken Hintermannschaft mangelt es nicht an guten Kickern vorne. Dazu zählen vor allem die pfeilschnellen und quirligen Jan Oliver Bruhse sowie Jannes Thies. Beide könnten in der Halle nochmals mehr den Unterschied machen. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld vom TSV Schönwalde. In den vergangenen Jahren machte sich das Team vom Bungsberg insbesondere bei Hallenturnieren einen Namen, denn neben kämpferisch starken Auftritten auf der Platte sorgten die Fans für eine tolle Atmosphäre. Es hat sich nach dem Abstieg in die Verbandsliga allerdings einiges getan beim TSV, sodass man nur noch in der Kreisklasse B antritt und dort große Schwierigkeiten hat. Zwei Siege stehen neun Niederlagen gegenüber, was den letzten Tabellenplatz bedeutet. Es sieht nicht gut aus für die Rot-Weißen, die derzeit gegen den Abstieg in die C-Klasse kämpfen. Diesen Winter gab es in der Halle erst einen Auftritt. In Oldenburg endete das Turnier allerdings bereits nach der Vorrunde. Zwar gab es gegen die SG Grammdorf/Hansühn einen knappen 2:1-Erfolg, doch es folgten drei Klatschen und somit das Vorrundenaus. Am Samstag sind sie der Außenseiter in der Gruppe B.

Der Spielplan der Gruppe B:

Harmsdorfer SV – FC Riepsdorf (15.30 Uhr)
TSV Neustadt – TSV Schönwalde (15.45 Uhr)
TSV Neustadt – Hamsdorfer SV (16.30 Uhr)
FC Riepsdorf – TSV Schönwalde (16.45 Uhr)
TSV Schönwalde – Harmsdorfer SV (17.30 Uhr)
FC Riepsdorf – TSV Neustadt (17.45 Uhr)

Ablauf

Eine Partie wird zwölf Minuten dauern. Anschließend folgt die nächste. Dies gilt auch in der Finalrunde. In dieser werden planmäßig ab 18:10 Uhr zunächst die beiden Halbfinals und anschließend die Plätze sieben, fünf und drei ausgespielt. Ab 19:25 Uhr wartet dann voraussichtlich das große Finale. Man darf sich also auf knapp 4,5 Stunden Budenzauber freuen. Das lange Warten hat ein Ende, denn der Hallenfußball kehrt nach Neustadt zurück.

Der Spielplan der Finalrunde:

Halbfinale:

Anzeige

Gruppe A 2.Platz – Gruppe B 1.Platz (18.10 Uhr)
Gruppe A 1.Platz – Gruppe B 2.Platz (18.25 Uhr)

Spiel um Platz Sieben:

Gruppe A 4. Platz – Gruppe B 4. Platz (18.40 Uhr)

Spiel um Platz Fünf:

Gruppe A 3. Platz – Gruppe B 3. Platz (18.55 Uhr)

Spiel um Platz Drei:

Verlierer 1.HF – Verlierer 2.HF (19.10 Uhr)

Finale:

Gewinner 1.HF – Gewinner 2.HF (19.25 Uhr)

Schafft Hansa Rostock den direkten Wiederaufstieg?

View Results

Wird geladen ... Wird geladen ...
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein