Frankfurt – Warten auf die Meldung. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat am vergangenen Montag eine Mitteilung veröffentlicht, wie es um die ersten Corona-Tests in der Bundesliga und 2. Bundesliga bestellt ist. Dabei wurden seit Donnerstag 1.724 Proben von Spielern und weiterem Mannschaftspersonal wie Trainerstab und Physio-Therapeuten entnommen und von fünf Fachlabor-Verbünden im gesamten Bundesgebiet untersucht.

Zehn Covid-19-Fälle

Der Verband vermeldete darauf: Zehn Infektionsfälle konnten identifiziert und den Gesundheitsämtern gemeldet werden. Die entsprechenden Maßnahmen, zum Beispiel die Isolation der betroffenen Personen inklusive Umfelddiagnostik, wurden durch die jeweiligen Clubs nach den Vorgaben der örtlichen Gesundheitsbehörden unmittelbar vorgenommen.

Die individuelle Einhaltung allgemeiner Hygiene-Regeln im Alltag liegt als Grundvoraussetzung in der Verantwortung jedes Einzelnen. Hinzu kommt die konsequente Umsetzung des Konzeptes der „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ in den Clubs, um Infektionen effektiver zu vermeiden. Engmaschige Testungen sollen bestmöglich verhindern, dass zuvor infizierte Personen am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen und dadurch andere potenziell infizieren könnten. Übergeordnetes Ziel ist es, auf Basis detaillierter Abstands- und Hygiene-Maßnahmen und permanenten Monitorings maximale Vorsorge zu gewährleisten.

Eine zweite Testwelle wird in dieser Woche durchgeführt – auch hier kann es zu vereinzelten positiven Testergebnissen kommen, zumal eine der Aufgaben dieses zweiten Durchgangs darin besteht, die Wahrscheinlichkeit nie gänzlich auszuschließender „falsch negativer“ Befunde zu senken. Die DFL wird auch nach dieser zweiten Testwelle über die Ergebnisse informieren.

In Abstimmung mit dem Bundesarbeitsministerium wurden neben den aktuell stattfindenden zwei Testwellen vor dem Start des Mannschaftstrainings weitere Punkte wie ein verpflichtendes Trainingslager unter Quarantäne-Bedingungen vor einer möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs sowie freiwillige Testungen der Familien von Spielern vor einer möglichen Saison-Fortsetzung in das Konzept integriert. Bei einem Start ins Mannschaftstraining, der die Genehmigung der örtlichen Behörden erfordert, sind fortan pro Woche zwei Tests in regelmäßigen Abständen vorgesehen.

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Die in den vergangenen Tagen erfolgten Tests haben ihren Zweck erfüllt, für zusätzliche Sicherheit zu sorgen und so die Spieler bestmöglich vor Ansteckung im Mannschaftstraining oder Spielbetrieb zu schützen. Es wird in den kommenden Wochen und Monaten weiter darum gehen, die beschlossenen Maßnahmen auch im Club-Alltag sowie im privaten Umfeld konsequent umzusetzen. Im Fall von positiven Test-Ergebnissen liegt die Entscheidung über zu treffende Maßnahmen bei den örtlichen Gesundheitsbehörden.

DFL empfiehlt Vereinen keine Veröffentlichung

Schon am Sonntagabend „nordete“ die DFL-Spitze um Direktor Ansgar Schwenken die 36 Proficlubs ein und verpasste ihnen einen „Maulkorb“. Er sprach dabei die Empfehlung aus, die Ergebnisse der Corona-Tests nicht an Medien zu kommunizieren und stattdessen auf die Verbands-Mitteilung zu verweisen. Der 1. FC Köln hatte zuvor drei positive Testergebnisse bekanntgegeben und auch der VfB Stuttgart gab einen „unklaren Befund“ eines Spielers in der Öffentlichkeit preis. Im Norden hatten der Hamburger SV und Holstein Kiel keine positiven Testergebnisse. Der FC St. Pauli gab keine Info dazu heraus.

https://youtu.be/kHMFjbp0ixU

Video aus Hertha-Kabine sorgt für richtig Ärger

Richtig pikant stieß ein Video von Hertha BSC-Stürmern Salomon Kalou auf, das über die Sozialen Kanäle ausgespielt wurde. In knapp zehn Minuten zeigt es, wie der Alltag bei den Berlinern aussieht und gewährt einen Blick in die Kabine. Von Abstandsregeln ist dort keine Spur. Bei Twitter reagierte die DFL: „Die Bilder von Salomon Kalou aus der Kabine von Hertha BSC sind absolut inakzeptabel. Hierfür kann es keine Toleranz geben – auch mit Blick auf Spieler und Clubs, die sich an die Vorgaben halten, weil sie die Ernsthaftigkeit der Situation erfasst haben.“ Noch am Montagabend wurde der Ivorer von der Hertha-Spitze suspendiert.

Mittwoch ist der Tag der Entscheidung

Am Mittwoch entscheidet die Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel über die erhofften Geisterspiele in den ersten beiden Profiligen. Das Kalou-Video und die zehn positiven Testergebnisse dürften dazu sicherlich einen faden Beigeschmack geben. Dennoch hoffen die Vereine auf die Fortsetzung des Spielbetriebs in zwei Wochen. Sollte die Saison nicht zu Ende gespielt werden, wird es für ein Drittel der Clubs finanziell mehr als eng. 13 Vereine müssten dann möglicherweise Insolvenz anmelden.

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