Kiel – Der Super-Gau für Holstein Kiel ist am späten Freitagabend eingetreten. Der Zweitligist beantragte bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) die Absetzung des Heimspiels am heutigen Sonnabend (10.4.) gegen Jahn Regensburg.
Nicht ausreichend Spieler zur Verfügung
Die „Störche“ müssen in Teilquarantäne: 14 Spieler und Teile des Trainerteams wurden vom Gesundheitsamt als Kontaktperson von Ioannis Gelios ermittelt. Sie alle hatten mit dem an COVID-19-erkraknkten Torhüter in einem von zwei Mannschaftsbussen gesessen. Der Verein teilte mit, dass „von den Spielern eingehaltene Abstände und getragene FFP2-Masken zu keiner anderen Bewertung des Sachverhaltes geführt haben“. Weil die Kieler mit Stefan Thesker, Mikkel Kirkeskov und Janni Serra noch drei Langzeitverletzte haben, stehen ihnen nicht die vorgeschriebenen 16 spielberechtigten Akteure zur Verfügung.
„Die Entscheidung stellt uns vor große Herausforderungen“
Wie lange die Quarantäne andauert und wann Holstein wieder antreten kann, ist nicht bekannt. Kiels Geschäftsführer Sport, Uwe Stöver, äußerte sich auf der Vereinshomepage nur so: „Diese Nachricht des Gesundheitsamtes zur Teilquarantäne hat uns überrascht und ist natürlich extrem bitter. Die Entscheidung stellt uns für den restlichen Saisonverlauf vor große Herausforderungen. Dennoch tragen wir diese selbstverständlich mit, so dass uns nichts anderes übrigbleibt als auch diese Situation zu akzeptieren und anzunehmen.“
Schon das zweite Mal Corona-Befall in der Landeshauptstadt
Für die Schleswig-Holsteiner ist es bereits das zweite Mal in kurzer Zeit, dass sie aufgrund von Corona-Fällen und häuslicher Quarantäne nicht am Spielbetrieb teilnehmen können. Erst vor zwei Wochen durften sie wieder trainieren. Zwei Spiele mussten in dieser Zeit abgesagt werden. Nach dem Re-Start verloren die „Störche“ gegen Bochum und Heidenheim. Ein möglicher Aufstieg in die Bundesliga ist stark gefährdet. Trainer Ole Werner sagte erst in dieser Woche: „Ich würde mich mal gerne wieder vernünftig auf ein Spiel vorbereiten können.“
Horror-Programm für KSV und Termin-Wahnsinn droht
Somit hat Werner mit seinem Team folgende Spiele bis zum 23. Mai zu absolvieren: Hannover (14.4.), Nürnberg (17.4.), Sandhausen (21.4.), Osnabrück (26.4.), Dortmund (Pokal-Halbfinale am 1.5.), St. Pauli (7.5.), Karlsruhe (16.5.), Darmstadt (23.5.). Hinzu kommt die nun abgesagte Begegnung gegen Regensburg. Neun Einsätze in sechs Wochen. Und hinzukommt: Was passiert, wenn die Teil-Quarantäne 14 Tage andauert? Dann könnte man vielleicht erst am 21.4. wieder ins Training einsteigen können. Nachzuholen wären dann innerhalb von vier Wochen vier Spiele. Ein Termin-Chaos ist auf jeden Fall vorprogrammiert.