Lübeck – Tagestourismus hin, Tagestourismus her…. In Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und inzwischen einigen anderen Bundesländern darf wieder ganz normal trainiert und gespielt werden. Sogar die Punktspielrunde der kommenden Saison steht teilweise schon bevor. Nur in Schleswig-Holstein und wiederum anderen Teilen der Republik ist alles anders. Hier gibt es die Landesverordnung noch nicht her, dass Sportlerinnen und Sportler ihrem Mannschaftssport im vollen Umfang nachgehen können. Bis zum 9. August ist das mindestens noch so.
Wenchel hofft auf ein baldiges Ende der Einschränkungen
„Ich habe Unverständnis für die Unverhältnismäßigkeit der Beschränkungen in Bezug auf den Amateursport im Gegensatz zum öffentlichen Leben! Warum dürfen sich 500 Menschen im Freien treffen? Im Gegensatz dazu müssen wir in Zehnergruppen auf die Koppel und uns irgendwelche Übungen ausdenken, damit die Jungs und Mädels nicht denken, dass sie beim Tennis sind… sorry, aber da sollte man dringend über Anpassungen nachdenken! Das ist meine persönliche Meinung zur Ist-Situation und soll absolut nicht zur Hetze dienen! Ich hoffe das es bald ein Ende hat“, ärgert sich der Eichholzer Trainer Sebastian Wenchel.
Phönix weicht aus
Seit knapp einer Woche ist er mit seiner Mannschaft wieder im Training – mit Abstand und mit Hygienemaßnahmen. Doch nicht nur Wenchel ist genervt. Die Voraussetzung sind dabei für die meisten Clubs gleich. Sie dürfen keinen Kontakt bei ihrer Freizeittätigkeit haben. Einen Steinwurf von der Hansestadt entfernt ist das schon wieder ganz anders. Im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur der Trainingsbetrieb wieder ganz normal am Laufen, sondern gespielt werden darf ebenso. Einige „West“-Teams machen sich daher auf den Weg über die Landesgrenze und spielen dort zumindest gegen Teams aus dem „Osten“. Beispielsweise ist der 1. FC Phönix Lübeck in der Vorwoche zu Gast bei Anker Wismar gewesen. Der Regionalliga-Aufsteiger muss sich auf eine schwere Saison einstellen und hat dabei einen Nachteil zu den Vertretern aus Niedersachsen oder dem Nordrivalen Weiche Flensburg – der bestreitet die Vorbereitung in Dänemark.
Oberliga-Staffelsieger mit ganz klarem Nachteil
Die Amateurclubs sind dabei zum Großteil also gekniffen und wer in der Nähe der Grenzen wohnt kann ausweichen. Das ist für den SV Todesfelde ebenfalls schwer. Der Oberliga-Staffelsieger der vergangenen Spielzeit steht noch im Landespokalfinale und muss gegen den VfB Lübeck antreten. Am 22. August soll es soweit sein und Malente der Austragungsort. Auch hier gibt es einen klaren sportlichen Nachteil für die Segeberger. Sie dürfen, wie zum Beispiel der Eichholzer SV, nur in kleinen Gruppen trainieren. Testspiele? Fehlanzeige – bis zum 9. August. Doch was passiert danach? Wird die Verordnung in Schleswig-Holstein nicht gelockert und an die Nachbarländer angepasst, könnte das Endspiel um den Einzug in den DFB-Pokal sogar kippen. Von beidem kann aktuell nicht ausgegangen werden, denn die Infektionszahlen von COVID-19 sind in den vergangenen Wochen nicht dramatisch gestiegen. Diskutiert wurde auch, ob die Todesfelder einen negativen Corona-Test vorweisen müssen. Wird gelockert, dann vermutlich nicht. Bleibt die Verordnung mit der Abstandsregel bestehen, dann stünde wohl die Partie vollends auf der Kippe. Die Entscheidung obliegt dann dem Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV). Die Lübecker sind im DFB-Programm und müssen einmal die Woche testen. Wie sich das in diesem speziellen Pokalspiel verhält ist offen. Weder in Lübeck noch in Todesfelde hat man darauf Einfluss. Ohne Frage: Einen sportlichen Nachteil hat der SVT auf jeden Fall. Die Grün-Weißen befinden sich bereits seit einiger Zeit im Training – ohne Abstand und mit wöchentlichen Tests.