Hamburg – Darauf haben die Fans lange gewartet. Ab sofort dürfen die beiden Hamburger Zweitligisten HSV und FC St. Pauli wieder die volle Zuschauerkapazität zu den Heimspielen in ihren Stadien nutzen. Der Hamburger Senat gab grünes Licht. Einzige Voraussetzung ist die 2G-Regel – heißt: Corona-geimpft oder -genesen. Das gilt aber nicht im ganzen Norden.
Bei St. Pauli ist man schon dabei
Am Millerntor stellt das kein Problem dar, denn die Kiezkicker haben schon im vergangenen Heimspiel gegen FC Ingolstadt 04 dieses Kriterium erfüllt. Präsident Oke Göttlich sagte dazu: „Der FC St. Pauli ist froh, dass das Stadion wieder gefüllt werden kann. Es ist ein tolles Zeichen, dass auch das größte 2G-Event, was am vergangenen Wochenende am Millerntor stattfinden konnte, in die Entscheidung des Senats mit eingeflossen ist. Andererseits werden wir bei der Öffnung trotzdem mit Augenmaß handeln, denn wir wollen uns nicht nur die organisatorischen, sondern auch die psychologischen und auch gesundheitlichen Themen für die Gesellschaft genau anschauen.“
Volksparkstadion gegen Nürnberg noch mit Begrenzung
Beim Stadtnachbarn Hamburger SV ist man ebenfalls erfreut über die Entscheidung der Politik. Der Club teilte folgendes mit: „Für das HSV-Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag hat diese Entscheidung noch keine Auswirkung. Da der Vorverkauf für das Heimduell gegen die Franken bereits in der vergangenen Woche begonnen hatte und schon mehr als 16.500 Tickets verkauft wurden, bleibt es für dieses Spiel noch bei der 3G-Regelung und bei Zuschauern, die im Schachbrettmuster sitzen werden. Unter 2G würde der HSV bis zu 57.000 Zuschauer ins Volksparkstadion einlassen dürfen, zudem würden Abstands- und Maskenpflicht entfallen. Ob der Ausschank von Alkohol schon ab diesem Wochenende wieder erlaubt sein wird oder erst im Oktober, wird derzeit besprochen.“
Holstein kann aus dem Vollen schöpfen
In Kiel ist man völlig befreit von etwaigen Begrenzungen. Holstein Kiel könnte die volle Auslastung in Anspruch nehmen, tat dieses zum Heimspiel gegen Hannover 96 am vergangenen Wochenende allerdings noch nicht und ließ nur 12.000 Fans ins Stadion. KSV-Präsident Steffen Schneekloth: „Ich danke dem Land und der Stadt für die konstruktiven Gespräche und die schnelle und pragmatische Unterstützung beim Finden einer für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung unter weiterhin schwierigen pandemischen Bedingungen. Gerade bei uns im Land bietet sich jetzt aber die Chance, einen weiteren Schritt zu einer neuen Normalität zu gehen und den Menschen die Möglichkeit zu geben, am Wochenende wieder Spitzensport im Stadion live zu erleben. Ich möchte in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf die Erkenntnisse der DFL seit Saisonstart verweisen, die belegen, dass die bisherigen Spiele in den Ligen und Pokalpartien keine Infektionstreiber waren. Das bestärkt uns in unserer Entscheidung, grundsätzlich an dem 3G-Prinzip festzuhalten. Dieses hat gezeigt, dass wir in diesen Zeiten ein sicheres Umfeld für Zuschauer und Spieler schaffen können. Auch die Politik teilt diese Ansicht und hat den 3G-Standard in ihrer neuen Landesverordnung verankert.“
Hansa-Boss ist sauer
Dagegen sieht es in Rostock noch ganz anders aus. Hier gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet). Beim F.C. Hansa ist man verärgert. Statt 29.000 Fans dürfen nach wie vor nur 14.500 Zuschauer ins Ostseestadion. Rostocks Vorstandsvorsitzender Robert Marien meinte im „NDR“: „Wenn natürlich in allen Bundesländern um einen herum, Vereine ganz deutlich bessere Möglichkeiten haben, ihre Gelder zu erwirtschaften, dann muss ich das zumindest prüfen lassen. Das heißt nicht, dass ich das möchte. Da kann jeder ins GmbH-Gesetz oder sonst wo gucken – die Schadenminderungspflicht ist da. Ich muss bestimmte Sachen prüfen. Wenn ich keine Antwort bekomme, die argumentativ dagegenhalten kann, dann muss natürlich auch das geprüft werden.“ Der Verein möchte anscheinend rechtliche Schritte prüfen. Die Stadt sei wohl bemüht eine Lösung zu finden. In der Landesregierung ist das Thema allerdings noch nicht angekommen.
VfB Lübeck erhöht Kapazität zum Stadtderby
Beim VfB Lübeck ist man, wie schon in Kiel, frei in der Entscheidung wie viele Zuschauer reindürfen. „Im Stadion herrscht keine generelle Maskenpflicht mehr. Nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt sieht unser Hygienekonzept aber weiterhin das Tragen der Mund-Nase-Bedeckung an den Einlasskontrollen und an den Kiosken vor. Auch auf den Toiletten muss weiterhin Maske getragen werden. Empfohlen wird die Maske immer dann, wenn der Abstand zu fremden Personen nicht eingehalten werden kann. Wir empfehlen zudem auch weiterhin eine Kontaktdatenerfassung via Luca-App. Für die Innenräume (VIP-Bereich) besteht Nachweispflicht nach der „3G“-Regel“, teilte der Regionalligist noch vor kurzem mit. Aktuell ist man auf der Lohmühle allerdings noch bei 3.810 Zuschauer. Der Verein entschied selbst so, wird die Kapazität auf Nachfrage von HL-SPORTS zum Stadtderby gegen den 1. FC Phönix erhöhen. Der Vorverkauf für die Begegnung am 1. Oktober läuft schon sehr gut.