Das Aus von Pieckenhagen kommt nicht überraschend – wie geht es jetzt beim F.C. Hansa Rostock weiter?

Ein Kommentar von Chefredakteur Roland Kenzo

Martin Pieckenhagen ist nicht mehr beim F.C. Hansa Rostock. Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Ein, zwei, drei… Trainer kommen und gehen und beim F.C. Hansa Rostock waren es in dieser Saison sehr viele. 13 Übungsleiter hatten in den vergangenen zehn Jahren das Kommando auf der „Kogge“. Jedes Jahr also mindestens einer, seit dem Sommer des vergangenen Jahres waren es gleich drei – Besserung ist nicht in Sicht. Da darf dann auch mal ein Sportvorstand seinen Hut nehmen. In diesem Fall Martin Pieckenhagen.

Drei Trainer in einer Saison verschlissen

Im Januar 2019 kam der 51-Jährige zurück an die Ostsee, wo er schon selbst als Torwart selbst international im UI-Cup für den Verein auflief. Doch die vergangenen Monate haben Spuren bei dem gebürtigen Berliner hinterlassen. Das Verhältnis mit Chefcoach Jens Härtel litt, der gehen musste. Patrick Glöckner kam im November, doch die Verstärkungen blieben aus.

Wende mit Schwartz bisher Fehlanzeige

Der letzte Ausweg sollte Alois Schwartz sein, doch nach einem desaströsen Auftritt beim 0:3 in Magdeburg sowie einer spielerisch schwachen 2:3-Pleite am vergangenen Sonntag gegen Kiel, war klar zu erkennen: die Mannschaft ist nicht zweitligareif. Namen wie Rick van Drongelen, Lukas Hinterseer, Kai Pröger oder andere brachten es bisher nicht. Im Winter die Sturmprobleme mit einem weiteren Neuzugang zu beheben war für Pieckenhagen anscheinend nicht machbar oder er wollte das Unheil nicht kommen sehen.

War der Aufsichtsrat blind?

Die Entscheidung des Aufsichtsrates den Sportvorstand nun zu entlassen war vermutlich die letzte Notbremse vor dem Abstieg. Fraglich, ob man damit nicht zu spät war. Der Hansa-Zug, mit seiner großen und treuen Fangemeinde, rast aktuell ungebremst Richtung 3. Liga. Die Frage ist nur: wieso hat Pieckenhagen das nicht erkannt? Oder: warum hat das Kontrollgremium naiv zugeschaut?

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Vier von sieben auswärts

Es folgen sieben Endspiele um den Klassenerhalt: Paderborn (A), Fürth (H), Kaiserslautern (A), Regensburg (H), Sandhausen (A), Nürnberg (A) und Braunschweig (H). Will man wohlwollend denken, sind noch zwei Siege und vielleicht ein Unentschieden für die Rostocker drinnen.

14 Verträge laufen aus

Dazu kommt die aktuelle Zeit der Vertragsgespräche. Wer bleibt, wer kommt? Das müssen jetzt alles Vorstandsvorsitzender Robert Marien und Kaderplaner Kevin Meinhardt übernehmen. Dazu haben sie die Aufgabe erhalten einen neuen Sportvorstand zu finden. Doch wer soll das sein?

Wohin schippert die „Kogge“?

Fragen über Fragen, die man schon im Winter in die richtigen Bahnen lenken hätte können. In der zweiten Zweitliga-Saison nach elf Jahren zuvor in der 3. Liga, steht dem F.C. Hansa das Wasser an der Ostsee bis zum Hals… Das Aus von „Piecke“ kam nicht überraschend. Viele Fans hatten seit Wochen bereits ein Gespür dafür. Nun ist es vielleicht zu spät.

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