„Aus den bekannten Gründen können wir in diesem Jahr leider keine Zuschauer zum LOTTO-Pokalfinale zulassen, wodurch sowohl den Finalisten als auch dem SHFV wichtige Einnahmen verloren gehen“, erklärt SHFV-Präsident Uwe Döring. „Umso mehr unterstützen wir die vom VfB Lübeck initiierte Aktion, mit dem Verkauf von Geistertickets einen kleinen Ausgleich zu schaffen. Der uns zugesprochene Anteil fließt in unser Projekt „BeGeisterer“ und damit direkt und vollumfänglich in die Förderung der schleswig-holsteinischen Talente. Dafür möchten wir uns bereits heute bei allen Käufern und dem VfB bedanken.“
„Wir wollten mit dem VfB zusammen ein Fußballfest feiern“, sagt Holger Böhm, Präsident des SV Todesfelde, und hebt das gute Verhältnis beider Vereine hervor: „Ob in Todesfelde oder in Lübeck – wir hätten es gemeinsam machen wollen und hätten es ganz sicher gut hinbekommen. So wollen wir jetzt mit der Aktion den Fans das Gefühl geben, doch irgendwie dabei zu sein. Und sie unterstützen damit natürlich auch ihren Verein.“
„Egal, ob auf der Lohmühle oder in Todesfelde, dieses Pokalfinale hätte eine außergewöhnliche Begeisterung hervorrufen können und seinen ganz besonderen Reiz gehabt. Aber es soll in diesem Jahr einfach nicht sein“, erklärt VfB-Vorstandsmitglied Florian Möller und richtet seinen Blick voraus: „Vielleicht gelingt es uns aber gemeinsam, im ersten Pflichtspiel nach über fünf Monaten zumindest eine virtuelle Euphorie zu entfachen und uns langsam wieder auf die neue Saison einzustimmen.“
Einige Fans müssen draußen bleiben
Das Landespokalfinale ist damit passee, doch was ist mit Testspielen und der 3. Liga? Die Frage wurde bereits durch die Politik Kurz und knapp beantwortet. „Tausende Zuschauer in den Stadien – das passt nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen. In der jetzigen Situation wären Zuschauer auf den Rängen das falsche Signal“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Anfang der Woche. Er und seine Kollegen der Bundesländer verständigten sich darauf, dass diese Aussage bis mindestens 31. Oktober bestehen bleiben soll. Gleiches gilt für die Bundesliga und 2. Bundesliga. Das würde bedeuten, dass Fußballfans, egal zu welchem Club sie halten, bis zum 6. Spieltag der beiden DFL-Spielklassen und sogar 8. Spieltag in Liga 3 auf einen Stadionbesuch verzichten müssen. Für den Großteil der VfB-Sympathisanten blieben danach noch 30 Spieltage, sollte sich die Pandemie-Lage bis dahin entspannen. Bis dato bleiben vermutlich für viele nur die Medien als Informationsquelle. Ein Leitfaden wird aktuell zwischen Vereinen und zuständigen Behörden diskutiert. Wie so etwas aussehen könnte, ist bereits klar.
Andere Fans dürften rein
Ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht seit Mittwochnachmittag durch die Entscheidung zur Lockerungen im Sport. Das gilt somit auch für Testspiele der Grün-Weißen. Mit dem entsprechenende Hygienekonzept, was der Verein dann vermutlich vorweisen würde, wäre ein Besuch von solchen Begegnungen zumindest für einen kleinen Teil der Fans möglich. 500 Personen sind ab dem 19. August bei Sportveranstaltungen im Freien erlaubt. Ein für den vergangenen Dienstag geplantes Vorbereitungsspiel gegen SV Eichede soll womöglich nachgeholt werden – und zwar vor Zuschauern.
Dauerkarte – ja oder nein?
Die Preise für die Dauerkarten zur Saison 2020/21 stehen an der Lohmühle fest. Zwischen 150 Euro und 900 Euro ist die Staffelung. Wann der Vorverkauf beim VfB Lübeck beginnt ist noch nicht festgelegt. Voll bezahlen, aber nur die Hälfte sehen? So etwas soll es auf der Lohmühle nicht geben. Die Preise sind eh schon moderat. Möglich wäre eine Option auf freiwilliger Basis. Der Verein hat die Thematik auf dem Radar und berät darüber. Ein Verkaufsstart ist aber noch vor Saisonbeginn anvisiert. (PM/rk)