
Lübeck – In der Kreisliga Ost geht der Abstiegskampf in den Saisonendspurt. Es geht ums Überleben und den Klassenverbleib, doch die Voraussetzungen sind unterschiedlich. Aller Voraussicht nach, werden nur die letzten beiden absteigen müssen, dennoch ist auch der 14.Platz noch nicht ganz sicher. Wer hält die Klasse? Wer geht runter? HL-SPORTS blickt genau auf die Kellerkinder.
SG Kühren: Was ist im Winter passiert?
Zur Winterpause sah es noch alles andere als gut für die SG Kühren aus. Mit nur acht Punkten stand die SG auf dem letzten Tabellenplatz und schien als sichergeglaubter Absteiger. Mittlerweile hat man sich allerdings ganz klar gesteigert. Heute steht man auf Platz zwölf mit 26 Punkten. Es ist eine neue Hoffnung entfacht, und mittlerweile spricht vieles für das Team von der Robert-Selmer-Sportanlage. 18 von möglichen 27 Zählern wurden eingefahren. Kühren ist kaum wiederzuerkennen und verlor erst ein einziges Spiel in 2025 – dieses gegen den TSV Lütjenburg mit 0:2. Es folgte nur wenige Tage später allerdings erneut nur ein Unentschieden. Zuletzt blieb man also zweimal sieglos, was vor allem personelle Gründe hatte. Es fehlten einige Spieler, sodass der Kader stark ausgedünnt war. Dennoch zeigte Kühren Moral und rettete spät nach einem 0:2-Rückstand einen Punkt. Daran hatte Özal Berk einen großen Anteil. Der Doppelpacker kam von der FT Preetz und erwies sich als echter Glücksgriff, denn seitdem er das Trikot der SGK trägt, traf er bereits achtmal. Die Offensive hat sich insgesamt deutlich verbessert. 23 der insgesamt 37 Tore fielen im neuen Jahr. In der Rückrundentabelle steht man auf dem zweiten Platz. Vor allem zu Hause läuft es richtig gut, denn die vergangenen sechs Heimspiele wurden nicht verloren.
Das spricht für die SG Kühren:
Die starke Form nach der Winterpause spricht ganz klar für die SG Kühren. Der Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz beträgt sieben Punkte, dabei hat man noch zwei Spiele weniger auf dem Konto. Gewinnt man diese, dann ist der Klassenerhalt so gut wie in trockenen Tüchern. Das Restprogramm bringt zwar noch einige Kracher wie Gremersdorf und Dobersdorf, allerdings auch einige direkte Duelle wie gegen Lensahn, Preetz oder Fehmarn.
Das spricht gegen die SG Kühren:
Sollten in den nächsten Wochen erneut einige Spieler fehlen, könnte es noch etwas enger werden. Dennoch hat man alles in der eigenen Hand und ist nicht mehr der Jäger, wie in den ersten Spielen nach der Winterpause. Zuletzt hatte man viel Spielglück, und es wird sich zeigen, wie lange dieses noch auf ihrer Seite ist. Ein starker Colin Griephan rettete zuletzt mehrfach die Punkte.
Das Restprogramm: (Hinspielergebnis)
A – TSV Gremersdorf (0:4)
H – TSV Klausdorf II (1:3)
A – SG Dobersdorf/P’hagen (2:3)
A – SG Insel Fehmarn (3:1)
H – Eutin 08 II (3:3)
H – SpVgg Putlos (0:2)
A – TSV Lensahn (4:2)
H – FT Preetz (0:1)
SG Insel Fehmarn: Neuer Schwung nach Trainerwechsel
Die SG Insel Fehmarn hat eine eher durchwachsene Hinserie hinter sich. Es gab zwischenzeitlich acht sieglose Spiele und den Absturz bis tief in den Tabellenkeller. Trainer Kevin Duhnke trat im Anschluss aus persönlichen Gründen zurück und Co-Trainer Fynn Severin übernahm. Ihm gelang der erlösende Dreier gegen den SC Cismar vor der Winterpause. In dieser wurde mit Andre Hack ein neuer Trainer vorgestellt, der eine schwere Wintervorbereitung hatte. In Tensfeld und gegen Lütjenburg gab es direkt zwei deutliche Niederlagen, obwohl man lange Zeit hinten gut stand. Personell war man in diesen Partien nicht gut aufgestellt, was oftmals ein Problem bei der SG war. Vor allem, wenn Morten Blendermann, Sven Ove Westphal und Tjelk Jacob fehlten, tat sich Fehmarn ordentlich schwer, diese zu kompensieren. Gegen die FSG Wardersee feierte Hack seinen ersten Sieg als SG-Coach. Mit 6:1 wurde der direkte Konkurrent geschlagen. In der Folgewoche stand mit dem Heimspiel gegen Lensahn ein weiteres Kellerduell an und erneut hatte man die Nase vorn. 3:0 stand es am Ende, sodass sich Luft nach unten verschafft wurde. Es folgte allerdings ein katastrophaler Auftritt in Gremersdorf, bei dem man mehrere ausgefallene Stammspieler nicht ersetzen konnte. 0:7 hieß es am Ende gegen den Spitzenreiter. Somit musste man doch nochmal nach unten schauen, doch gegen den TSV Klausdorf II gab es einen späten Heimsieg (4:2). So beträgt der Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz derzeit sechs Punkte. Mit 13 Saisontoren ist Fabian Plöger der beste Torschütze der Insulaner. Der erfahrene Stürmer zeigte sich bereits mehrfach als Matchwinner. Die Defensive der SG ist durchaus eine Schwachstelle. Mit 65 Gegentreffern kassierten sie die viertmeisten. Ein Faktor, der für Fehmarn spricht, ist die starke Bilanz gegen direkte Konkurrenten. Sie haben in Duellen mit Lensahn, Wardersee und Co. sich durchgesetzt.
Für die SG Insel Fehmarn spricht:
Mit sechs Punkten hat die SG Insel Fehmarn derzeit ein relativ dickes Polster auf die Abstiegsplätze. Dennoch braucht es noch einige Punkte, um endgültig den Klassenerhalt einzutüten. Wenn die Insulaner gut besetzt sind, haben sie bewiesen, dass sie durchaus die Qualität haben, um sich aus dem Keller endgültig zu befreien. Vor allem ihre Standardstärke könnte ihnen dabei weiterhelfen. Zu Hause fühlt sich Fehmarn sehr wohl, denn 17 der 25 Punkte holte man dort. Positiv ist aktuell auch, dass man starke Zeichen gesetzt und für Planungssicherheit gesorgt hat. Andre Hack und Fynn Severin gaben ihre Zusagen, gleiches galt auch für einige Stammspieler wie Sven Ove Westphal und Morten Blendermann.
Gegen die SG Insel Fehmarn spricht:
Die Defensive ist durchaus eine Schwachstelle. Es gab mehrere deutliche Niederlagen in dieser Saison, wie zum Beispiel gegen Gremersdorf oder Lütjenburg. Vor allem, wenn wichtige Achsen fehlen, hat man große Probleme. Dies war schon öfter in dieser Spielzeit der Fall. Das Restprogramm bringt noch die ein oder andere Herausforderung. Man trifft noch auf Dersau, Eutin II sowie zum Abschluss die SG Dobersdorf/P’hagen.
Restprogramm: (Hinspielergebnis)
A – ASV Dersau (5:2)
A – Eutin 08 II (0:2)
H – SG Kühren (1:3)
A – FT Preetz (1:4)
A – TSV Klausdorf II (4:2)
H – SG Dobersdorf/P’hagen (1:7)
SVG Pönitz II: Positive Tendenz
Die SVG Pönitz II steht aktuell auf dem 14. Tabellenplatz – ein Rang, der mit Blick auf die drittletzten anderer Staffeln zum Klassenerhalt reichen könnte. Für die SVG wäre das ein großer Erfolg in einer Spielzeit voller emotionaler Achterbahnfahrten, unglücklicher Wendungen, aber auch berechtigter Hoffnung. Die Hinrunde verlief alles andere als erfreulich: Nur zwei Siege bis zur Winterpause, dazu große Probleme im Spiel und das vorzeitige Aus von Trainer Steven Tion. Der bisherige Co-Trainer Marco Schultz übernahm als Chef an der Seitenlinie – und mit ihm kam zumindest ein kleiner Aufschwung. Acht Punkte aus sieben Spielen stehen seitdem zu Buche. Vor allem der Start ins neue Jahr weckte Hoffnung: Vier Punkte aus den ersten beiden Partien gegen ambitionierte Gegner wie Lütjenburg (3:3) und Eutin 08 II (3:2) waren ein starkes Signal vom Team an der Lindestraße. Doch die Euphorie hielt nicht lange. Beim Auswärtsspiel in Kühren (2:4) wurde eine frühe 2:0-Führung aus der Hand gegeben – ein Rückschlag, der unnötig war. Eine Reaktion sollte zu Hause gegen die FT Preetz folgen, wo bisher alle drei Saisonsiege eingefahren wurden. Doch auch dieses Spiel sorgte für große Fragezeichen. Wieder ging Pönitz früh in Führung, am Ende jedoch stand eine deutliche 2:7-Niederlage – trotz personeller Unterstützung aus der Verbandsliga. Die Defensive war völlig offen, die Euphorie dahin. In Putlos gelang dann die dringend benötigte Antwort. Auch dort ging man erneut früh in Führung, doch diesmal zeigte das Team Moral – der erste Auswärtssieg der Saison war perfekt. Eine Portion Glück war sicher dabei, doch genau das hatte der SVG II in dieser Saison oft gefehlt. In der darauffolgenden Woche zeigte man gegen die formstarke SG Dobersdorf/P’hagen eine kämpferisch starke Leistung und erkämpfte sich ein 1:1. Zwei Niederlagen aus sechs Spielen – eine Bilanz, die Mut machte. Doch zuletzt folgte wieder ein Dämpfer: Mit großen Personalsorgen reiste man zur SG Bösdorf/Malente. Die Offensive blieb blass, die Defensive leistete sich zu viele Fehler – am Ende stand die dritte Niederlage in sieben Rückrundenspielen.
Der direkte Abstiegsplatz wurde mittlerweile verlassen, auch wenn die FSG Wardersee mit einem Spiel weniger theoretisch noch an der SVG vorbeiziehen könnte. Dennoch ist der jüngste Aufwärtstrend nicht von der Hand zu weisen. Mannschaftliche Geschlossenheit und viel Einsatz sind die Grundlage für die deutlich verbesserte Form nach der Winterpause – und genau daran will die Mannschaft jetzt wieder anknüpfen. In den verbleibenden sechs Saisonspielen sollen weitere wichtige Punkte eingefahren werden. Das Restprogramm hat es jedoch in sich: Mit den Partien gegen Cismar und Lensahn warten zwei direkte Duelle im Abstiegskampf, in denen die Weichen gestellt werden könnten. Doch auch anspruchsvolle Aufgaben stehen an – unter anderem gegen die Spitzenteams Tensfeld und erneut Bösdorf/Malente. Hoffnung machen die vier verbleibenden Heimspiele. In der Vergangenheit punktete die SVG II vor allem im eigenen Sportpark– und genau dort soll nun der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt werden. Gelingt das, könnte auch in der kommenden Saison wieder Kreisliga-Fußball an der Lindestraße gespielt werden.
Das spricht für die SVG Pönitz II:
Die Punkteausbeute nach der Winterpause macht definitiv Mut. Die Auftritte waren deutlich verbessert, besonders in der Offensive zeigte sich die Mannschaft zielstrebiger und variabler. Vor allem Stürmer Jesse Radandt und Jona-Leander Mirbach-Unke sorgten für frischen Wind im Angriffsspiel. Radandt traf bereits viermal und war maßgeblich an der positiven Entwicklung beteiligt. Ein weiterer Trumpf ist die Stärke bei Standardsituationen. Die großgewachsenen Spieler wie Stendorf, Kiunke, Mirbach-Unke und Radandt sind bei ruhenden Bällen echte Waffen – ein Vorteil, der im engen Abstiegskampf den Unterschied machen kann. Im Saisonendspurt liegt die Hoffnung vor allem auf den vier verbleibenden Heimspielen sowie den direkten Duellen gegen Cismar und Lensahn. In diesen Partien kann die SVG wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammeln – und sich endgültig aus der gefährlichen Zone befreien.
Das spricht gegen die SVG Pönitz:
Sollte die FSG Wardersee ihr Nachholspiel gewinnen, würde sie an der SVG Pönitz II vorbeiziehen – und die Ostholsteiner stünden erneut auf einem direkten Abstiegsplatz. Daher sind dringend weitere Siege nötig. Doch genau hier liegt das Problem: Die fehlende Konstanz zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison. Im Saisonendspurt warten einige unangenehme Gegner, die vor allem defensiv sehr stabil agieren. In solchen Spielen wird es nicht viele Chancen geben – umso wichtiger ist es, dass die anfällige Defensive der SVG deutlich stabiler auftritt als zuletzt. Ein Blick auf die Hinrunde zeigt zusätzlich, dass gegen die kommenden Gegner insgesamt nur zwei Punkte geholt wurden. Das unterstreicht, wie herausfordernd das Restprogramm wird. Soll der Klassenerhalt gelingen, braucht es in den entscheidenden Momenten sowohl defensive Disziplin als auch maximale Effizienz vor dem Tor.
Das Restprogramm: (Hinspielergebnis)
H – SC Cismar (1:4)
A – TuS Tensfeld (0:5)
H – TSV Lütjenburg (3:3)
H – SG Bösdorf/Malente (0:2)
A – TSV Lensahn (3:3)
FSG Wardersee: Das Sorgenkind nach der Winterpause
Die FSG Wardersee ist das formschwächste Team des Jahres 2025. Nur zwei Punkte holte die Mannschaft aus den ersten acht Partien nach der Winterpause und rutschte dadurch auf den 15. Tabellenplatz ab – den ersten direkten Abstiegsrang. Entsprechend dringend ist der vielzitierte Turnaround notwendig. Vor allem die Defensive bereitet große Sorgen: 39 Gegentreffer in acht Spielen sind viel zu viele. Besonders die Auftritte gegen direkte Konkurrenten wie Fehmarn (1:6) und Preetz (4:5) waren alles andere als kreisligatauglich. Insgesamt hat die FSG mit 83 Gegentoren die meisten aller Kreisligisten kassiert – im Schnitt 3,6 pro Spiel. Die Defensivprobleme ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison. Trotz allem ist die Lage tabellarisch noch nicht hoffnungslos: Der Rückstand auf Platz 14, der voraussichtlich zum Klassenerhalt reichen würde, beträgt nur einen Punkt. Doch die magere Punkteausbeute seit der Winterpause lässt Zweifel aufkommen – auch bedingt durch zahlreiche Verletzungen und personelle Ausfälle in den vergangenen Wochen. Positiv hervorzuheben bleibt die Offensive, die über die gesamte Saison hinweg nie die große Schwachstelle war. Nur fünfmal blieb die FSG ohne eigenen Treffer, und im Jahr 2025 traf sie bislang in jeder Partie. Einen maßgeblichen Anteil daran hat das Sturmduo Björn Witt und Mats Hoger – gemeinsam erzielten sie bereits 22 Saisontreffer. Hoger kehrte zuletzt beim 2:6 gegen den ASV Dersau zurück und zeigte direkt, wie wichtig er für das Spiel der FSG ist. Sowohl beim Comeback als auch im darauffolgenden Spiel gegen Kühren traf er doppelt – zu Siegen reichte es dennoch nicht. Besonders ärgerlich: Gegen die SGK war man bereits auf der Siegerstraße, doch ein später Doppelschlag des Gegners brachte nur einen Punkt. Verspielte Führungen sind ein sensibles Thema bei der Spielgemeinschaft – nur 15 von möglichen 33 Punkten wurden nach eigener Führung geholt. Diese verlorenen Zähler könnten im Abstiegskampf noch besonders schmerzen.
Das spricht für die FSG Wardersee:
Die Offensive macht der FSG durchaus Mut – sie ist immer für das ein oder andere Tor gut. Mit der Rückkehr des Offensivduos Björn Witt und Mats Hoger ist die Mannschaft in der Spitze wieder stark besetzt. Auch das Verletztenlager dürfte sich in den kommenden Wochen weiter lichten, was zusätzliche Optionen eröffnet und Hoffnung macht. Zudem hat die FSG den Klassenerhalt noch in eigener Hand: Bei einem Spiel weniger als die SVG Pönitz II beträgt der Rückstand auf Platz 14 lediglich einen Punkt. Es ist also keineswegs unrealistisch, wieder in die Spur zu finden. In den vergangenen Wochen war bereits ein Aufwärtstrend zu erkennen – immerhin gab es zwei Remis gegen die SG Kühren, bei denen das Team kämpferisch überzeugte. Gelingt es nun, diese Entwicklung zu stabilisieren und die Defensive zu verbessern, ist der Verbleib in der Kreisliga noch absolut möglich.
Das spricht gegen die FSG Wardersee:
Die Ausbeute nach der Winterpause spricht klar gegen die FSG. Während die direkte Konkurrenz in der Rückrunde wichtige Punkte sammeln konnte, rutschte Wardersee immer weiter ab. Besonders die hohe Zahl an Gegentreffern muss dringend reduziert werden – fast vier pro Spiel sind auf Dauer schlicht nicht zu kompensieren. Mit Blick auf das verbleibende Restprogramm wird die Lage nicht leichter: Es warten noch einige echte Brocken. Unter anderem stehen Duelle gegen Dobersdorf, Bösdorf/Malente und den TuS Tensfeld an – allesamt Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Doch genau das könnte auch ein kleiner Hoffnungsschimmer sein. Gegen Spitzenteams tat sich die FSG in der Vergangenheit oft leichter als gegen direkte Konkurrenten. In der Hinrunde gelangen gegen Dobersdorf und Tensfeld sogar zwei Siege – Leistungen, an die man nun dringend anknüpfen muss.
Restprogramm: (Hinspielergebnis)
H – SpVgg Putlos (1:2)
A – SG Dobersdorf/P’hagen (4:1)
A – TSV Lensahn (4:4)
H – SG Bösdorf/Malente (1:3)
A – SC Cismar (0:5
H – FT Preetz (4:5)
H – TuS Tensfeld (4:3)
TSV Lensahn: Es braucht ein Wunder
Mit nur 13 Punkten steht der TSV Lensahn derzeit am Tabellenende. 0,6 Zähler holt die Mannschaft von Heiko Müller im Schnitt – hochgerechnet auf eine ganze Saison ist das einfach zu wenig. Vor allem die Heimbilanz bereitet große Sorgen: Nur ein Punkt aus zehn Partien im heimischen Jahnstadion ist ungenügend. Dieser wurde zwar gegen Tabellenführer Gremersdorf eingefahren, doch ansonsten bleiben die Erfolge aus. Einer der Gründe ist durchaus die fehlende Bilanz des Tabellenschlusslichts. Oftmals standen die Ostholsteiner tief in der eigenen Hälfte und versuchten, lange die Null zu halten. Damit zwang man den Gegner zwar oft zur Geduld, doch selbst wurde einfach zu wenig Torgefahr kreiert. Sieben Tore wurden auf heimischem Platz erst erzielt – davon drei zuletzt auf Kunstrasen gegen Tensfeld. Ansonsten ist man eindeutig zu harmlos, denn im Schnitt trifft die Mannschaft nur alle 129 Minuten im Jahnstadion. Wenn es mal nach vorne geht, dann meist über die Brüder Thorben und Finn-Ole Ratje. Die beiden pfeilschnellen Angreifer erzeugen die meiste Gefahr im Spiel des TSV. Nichtsdestotrotz gibt es im Offensivspiel eine Menge Luft nach oben. Die Präzision im Abschluss fehlte zuletzt oftmals, sodass die wenigen sich bietenden Gelegenheiten ohne Ertrag blieben.
In der Defensive sah es zuletzt ebenfalls eher dürftig aus: 13 Gegentreffer gab es in den vergangenen drei Spielen. Einer der Gründe dafür könnte das Fehlen von Defensivmann Ole Knorr sein, der in der Hinserie für etwas mehr Stabilität gesorgt hatte. Bei den jüngsten Partien zeigte sich die Offensive zwar etwas gefährlicher mit fünf Treffern, doch dies hatte negative Auswirkungen auf die Defensive – es gab nämlich erneut 13 Gegentreffer in den letzten drei Spielen. Es ist ein Problem, das sich über die gesamte Saison hinweg zieht: Die Balance zwischen Offensive und Defensive stimmt einfach nicht. Hinzu kamen personelle Ausfälle wie der von Knorr oder Lutz van Bühren, die im ohnehin dünn besetzten Kader des TSV essenziell sind. Dennoch lässt sich beim Tabellenschlusslicht eine leichte Verbesserung zur Hinserie feststellen. Im Verein ist man enger zusammengerückt, hat sich neu aufgestellt, und so entstand trotz der schwierigen Situation eine kleine Euphorie. Die Zuschauerzahlen haben sich erhöht, und im Verein tritt man noch stärker als Einheit auf. So soll der Klassenerhalt irgendwie gelingen – auch wenn nicht allzu viel für Lensahn spricht.
Das spricht für den TSV Lensahn:
Durch das engere Zusammenrücken im Team und im Verein sendete der TSV – auch wenn es nicht allzu viele Punkte gab – zuletzt ein Lebenszeichen. Die Auftritte waren in letzter Zeit durchaus ansprechend, und vor allem die Offensive scheint allmählich in Fahrt zu kommen. Dabei spielen die Ratje-Brüder eine ganz entscheidende Rolle. Wichtig wird nun allerdings sein, dass sich schnell eine Balance zwischen Offensive und Defensive entwickelt – nur dann darf man nochmal hoffen. Auch eine Rückkehr von Ole Knorr könnte entscheidend sein, denn er bringt Stabilität und Sicherheit in die Defensive. Von großer Bedeutung werden zudem die noch ausstehenden vier direkten Duelle – unter anderem gegen Wardersee und Pönitz II – sein. Nur wenn in diesen Spielen gepunktet wird, könnte der TSV den Klassenerhalt doch noch schaffen.
Das spricht gegen den TSV Lensahn:
Der Blick auf die Tabelle spricht alles andere als für Lensahn. Mit nur 13 Punkten steht der TSV am Tabellenende, und der Rückstand auf Platz 14 beträgt bereits sieben Zähler. Besonders die hohe Zahl an Gegentreffern in den vergangenen Spielen ist kaum zu kompensieren – ebenso wenig wie die ständigen personellen Ausfälle. Im Saisonendspurt warten noch fünf Heimspiele, und in diesen muss dringend die bislang katastrophale Heimbilanz abgeschüttelt werden. Zudem braucht es endlich bessere Resultate gegen die direkten Konkurrenten – denn gerade in diesen Duellen gab es bislang kaum etwas zu holen.
Restprogramm: (Hinspielergebnis)
H- FT Preetz (1:7)
A – SpVgg Putlos (0:1)
H – FSG Wardersee (4:4)
H – SG Dobersdorf/P’hagen (1:4)
A – SG Bösdorf/Malente (0:1)
H – SG Kühren (2:4)
H -SVG Pönitz II (3:3)
Die aktuelle Tabelle der Kreisliga Ost
1. | TSV Gremersdorf | 24 | 85 : 21 | 59 |
2. | TuS Tensfeld | 24 | 71 : 37 | 47 |
3. | Eutin 08 II – U23 | 24 | 68 : 38 | 46 |
4. | SG Dobersdorf/P’hagen | 22 | 66 : 34 | 45 |
5. | SG Bösdorf / Malente | 23 | 42 : 36 | 39 |
6. | SpVgg Putlos | 23 | 31 : 43 | 36 |
7. | TSV Klausdorf II – U23 | 25 | 48 : 66 | 36 |
8. | ASV Dersau | 22 | 46 : 37 | 33 |
9. | TSV Lütjenburg | 24 | 40 : 51 | 32 |
10. | FT Preetz | 23 | 59 : 57 | 30 |
11. | SC Cismar | 24 | 41 : 50 | 27 |
12. | SG Kühren | 22 | 37 : 43 | 26 |
13. | SG Insel Fehmarn | 24 | 47 : 65 | 25 |
14. | SVG Pönitz II | 24 | 40 : 70 | 20 |
15. | FSG Wardersee | 23 | 41 : 83 | 19 |
16. | TSV Lensahn | 23 | 34 : 65 | 13 |
