Hamburg – Bedingt durch die Corona-Pandemie hat der FC St. Pauli wie erwartet das vergangene Geschäftsjahr 2020/2021 erneut mit einem Konzernverlust abgeschlossen.
Der Konzernabschluss ergab bei Gesamterträgen einen Umsatz in Höhe von 39,05 Mio. Euro (Vorjahr: 53,36 Mio. Euro) und ein Betriebsergebnis (EBIT) von -4,21 Mio. Euro (Vorjahr: +0,43 Mio. Euro). Dieses Ergebnis führt zu einem Konzernverlust von 5,75 Mio. Euro (Vorjahr: 0,56 Mio. Euro Verlust).
Auch im vergangenen Geschäftsjahr konnte sich der Verein wieder auf die Solidarität seiner Mitglieder, Fans und Partner verlassen, von denen viele auf ihre Erstattungsansprüche verzichteten. Zudem hatten erneut die Spieler und leitenden Angestellten mit ihren freiwilligen Gehaltsverzichten einen nicht unerheblichen Anteil zur Milderung der Folgen der Pandemie. Das rigorose Kostenmanagement, die Nutzung von Kurzarbeit und ein erneuter Transferbilanzüberschuss trugen einen weiteren wesentlichen Teil dazu bei, dass sich der Konzernverlust trotz coronabedingter Umsatzeinbußen von über 22 Mio. Euro im prognostizierten Rahmen bewegt.
Das Eigenkapital lag zum 30. Juni 2021 im Konzernverbund bei 7,76 Mio. Euro (13,8 Prozent). Das entspricht etwas mehr als der Hälfte des Eigenkapitals aus der Zeit vor der Corona-Pandemie.
Der Konzern wird durch die Pandemie weiterhin vor große Herausforderungen gestellt, die sich auch auf das laufende Geschäftsjahr 2021/22 auswirken. Die pandemische Lage ist noch immer unübersichtlich und nicht vorhersehbar. Aufgrund der aktuellen negativen Entwicklung der Pandemie können weitere Verluste im laufenden Geschäftsjahr nicht ausgeschlossen werden. Faktoren sind dabei nicht nur die eingeschränkten bzw. fehlenden Ticketverkäufe durch die noch immer begrenzte Kapazität bei Heimspielen am Millerntor, sondern auch die bisherigen und mögliche zukünftige Einschränkungen im Veranstaltungs- und Eventgeschäft sowie den Fanshops und der Rabauken Fußballschule.
Wie auch im Vorjahr wurden erneut Maßnahmen getroffen und fortgesetzt, um die Ausfälle möglichst gut zu kompensieren. Zudem wirkt sich das Erreichen des DFB-Pokal-Achtelfinales positiv auf die Gesamtbilanz aus.
Trotz aller Unwägbarkeiten ist der Verein dank der umsichtigen Planung, der Unterstützung des Umfelds und der in den Vorjahren gebildeten Rücklagen bislang vergleichsweise gut mit den Herausforderungen der Pandemie fertig geworden. Dennoch bleibt der FC St. Pauli seiner konservativen Linie treu und bereitet sich auch durch die Bereitstellung zusätzlicher Geldmittel auf alle Eventualitäten vor.
Carsten Höltkemeyer, Vizepräsident FC St. Pauli: „Die Corona-Krise hat uns im Jahr 2020 in einer Zeit getroffen, als wir uns wirtschaftlich sehr gut entwickelt hatten. Dank unseres bewusst gewählten Ansatzes des nachhaltigen Wirtschaftens über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren, konnten wir ein Eigenkapital in Höhe von 14 Millionen Euro aufbauen. Das war und ist eine gute Grundlage bei der Bewältigung der Krise. Bei der Definition von weiteren Maßnahmen zur Krisenbewältigung haben wir uns zudem frühzeitig in allen Gremien auf drei Eckpfeiler geeinigt. Wir wollten die Krise gemeinsam überstehen und möglichst keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Wir wollten die Wettbewerbsfähigkeit der Lizenzmannschaft erhalten und wir wollten die Eigenständigkeit des Vereins weiterhin sicherstellen. Diese Ziele haben wir Stand heute erreicht. Die Krise ist aber noch nicht vorbei und es gilt auch weiterhin größte Aufmerksamkeit.“