Der große Knall im Volkspark – „Nichts ist wichtiger als der HSV!“

Marcell Jansen (HSV). Foto: Michael Schwarz

Hamburg – Am vergangenen Dienstagabend platzte die Meldung etwas überraschend rein: Das HSV-Präsidium des e.V. trat zurück. Marcell Jansen und seine beiden Vize Thomas Schulz sowie Moritz Schaefer schmissen hin. Das Tischtuch war endgültig zerschnitten.

Gemeinsame Erklärung

In einer Erklärung, die von allen drei unterzeichnet war, hieß es: „Nach sehr intensiven und zielführenden Gesprächen in den vergangenen Tagen haben wir uns als Präsidium gemeinsam dazu entschlossen, mit sofortiger Wirkung von unseren Präsidiumsämtern zurückzutreten und so die zuletzt vorhandenen Meinungsverschiedenheiten im Präsidium nicht mehr zu einem Themenfeld innerhalb unseres Vereins zu machen.“ Jansen hatte diesen Schritt schon vor längerer Zeit gefordert.

Klares Statement

„Als HSV-Mitglied und Aufsichtsratsvorsitzender ist für mich klar: Nichts ist wichtiger als der HSV! Es geht um die Raute, ums Wir, nicht um Einzelpersonen. Darum halte ich den geschlossenen Rücktritt des e.V.-Präsidiums für sinnvoll und zielführend. Es ist längst überfällig, dass wieder Ruhe einkehrt. Und es ist jetzt auch nicht die Zeit, den Wahlkampf zu eröffnen. Der HSV als Gesamtorganisation steht weiter vor großen Aufgaben, die Auswirkungen der Pandemie zu minimieren und die gute Arbeit und sportliche Entwicklung in der Fußball AG fortzuführen. Und das gemeinsam“, so Jansen einen Tag später. Er bleibt vorerst weiterhin im Aufsichtsrat der Fußball AG als Vertreter des Gesamtvereins vertreten. Kumar Tschana wird als e.V.-Geschäftsführer nun die Leitung des Vereins übernehmen.

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Vize meldet sich per Videobotschaft

Schulz, der abgewählt werden sollte, meldete sich ebenfalls – via Facebook in einer Videobotschaft. Dabei bedankte er sich bei allen HSVern, forderte sie gleichzeitig auf zur Mitgliederversammlung zu kommen.

Jansen ist der Gewinner

Das hin und her hat also vorerst ein Ende gefunden, so dass der Name des Clubs nicht weiter leidet. Das ist wichtig, denn der Aufstieg der Profis hängt auch mit dem e.V. zusammen. Diesem gilt es derzeit alles unterzuordnen. Im Sommer, wenn die Mitgliederversammlung sein soll, wird es dann eine neue Runde im Machtkampf am Volkspark geben. Möglich ist, dass Jansen sich wieder als Präsidentenkandidat aufstellen lässt. Aus dem Zoff sieht man ihn aktuell als Gewinner hervorgehen. Auf jeden Fall wird es ein neues Präsidium geben und dann voraussichtlich einen neuen Aufsichtsrat der Fußball AG. Dann werden die Karten neu gemischt.

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