Hamburg – In drei Tagen steigt das Hamburger Stadtderby in der 2. Bundesliga zwischen FC St. Pauli und HSV (Montag um 20.30 Uhr / live auf unserem Twitter-Kanal). Zum zweiten Mal nacheinander werden aufgrund der Corona-Pandemie keine Zuschauer dabei sein. Auseinandersetzungen rund um das Millerntor sind also nicht zu erwarten, dafür dürfte es auf dem Platz hoch hergehen.
Stadtmeisterschaft noch in Pauli-Händen
Die Kiezkicker haben sich aus dem Abstiegssumpf befreit, fuhren vier Siege in Folge ein und wollen die „Stadtmeisterschaft“ erneut holen. In der Vorsaison siegten die Braun-Weißen in beiden Aufeinandertreffen je 2:0. Davor deklassierte die Rothosen sie in ihrem eigenen Stadion 4:0.
„Geiles Spiel!“
Langweilig wurde es auch nicht im Hinspiel der aktuellen Saison. Es ging hin und her und trennten sich die Rivalen 2:2-Unentschieden. Der Tenor der Fans vor dem Fernseher: „ein geiles Spiel!“ Terodde (12.) brachte den HSV in Front und sorgte nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Zalazar (35.) und der Pauli-Führung von Makienok (82.) zwei Minuten danach für den Ausgleich. Es war das erste Spiel, in dem der Spitzenreiter Punkte ließ. Alle fünf Partien zuvor ging das Team von Chefcoach Daniel Thioune als Sieger vom Feld.
Derbyfluch…
Beim FC St. Pauli war danach eine lange Durststrecke angesagt. Neun Begegnungen in Folge holte man keinen Dreier, sondern nur zwei Remis und steckte auf einmal tief im Tabellenkeller. Dem Kontrahenten vom Volkspark erging es ähnlich, denn auch dort siegte man drei Spiele in Folge nicht – darunter eine Niederlage.
Spannender Aufstiegskampf
Während die Kiezkicker derzeit im gesicherten Mittelfeld stehen und 28 Punkte aufweisen können, geht es für die Rothosen in diesen Wochen schon fast um alles. Sie stehen zwar noch an der Spitze, doch müssen sie sich diese mit Fürth, Bochum und Kiel (alle 42 Zähler) teilen. Nur die Tordifferenz spricht aktuell für den HSV. Und auch hier sind es lediglich fünf Tore Unterschied.
Zusehen und ruhig bleiben
Am heutigen Freitag (26.2.) ist es für Thioune & Co. noch relativ entspannt, denn die Konkurrenz greift erst am Sonnabend ins Geschehen ein. Greuther Fürth muss nach Hannover und der VfL Bochum empfängt die Würzburger Kickers. Holstein Kiel hat es zuhause mit Erzgebirge Aue zu tun. Läuft es für den derzeitigen Tabellenführer ganz dumm, steht er vor dem Anpfiff auf dem Kiez als Vierter da. Der Druck wird dadurch sicherlich nicht geringer.
Dudziak fit und Entscheider?
Die Hoffnungen beim HSV belaufen sich auf Jeremy Dudziak. Ausgerechnet er soll den Gästen zum Sieg verhelfen, dabei bestritt er vor seinem Wechsel in den Volkspark 91 Spiele für den Gegner. Im Trikot der Rothosen sind es bisher 47 Einsätze. Für beide Clubs erzielte er je vier Treffer. Beim 2:3 in Würzburg kam der Mittelfeldstratege zur Pause, erzielte sogar ein Tor. Davor war er verletzt und fehlte seit der zweiten Halbzeit der Hamburger in Aue. Beispiellos war dabei, dass er dort kurz vor dem Seitenwechsel das Spielfeld verlassen musste und seine Mannschaft noch 3:1 führte. Ohne ihn lief nichts mehr und man brachte mit Ach und Krach ein 3:3 mit an die Elbe.
Burgstaller vs Terodde
Bei den Hausherren schaut man auf Guido Burgstaller. Mit acht Toren ist er der beste Torschütze von St. Pauli. Seit dem 3:2-Erfolg bei Hannover 96 ist bei dem 31-Jährigen der Knoten geplatzt. Er traf er fortan in jedem Spiel und zuletzt beim 3:2-Sieg über Darmstadt 98 sogar zweimal. Der Österreicher war auch am Ende für den Dreier verantwortlich. Burgstaller möchte den HSV zwar am Montag auch ärgern, glaubt aber an einen Aufstieg des Gegners. Bei Simon Terodde sieht die Bilanz im Form-Vergleich einen Tick magerer aus. Zwar ist er mit 19 Saisontoren der beste Torjäger der Liga, doch gegen Fürth und in Würzburg ging er zuletzt leer aus. Gegen den FC St. Pauli kickte der 32-Jährige 13 Mal in seiner Karriere, erzielte dabei zehn Treffer. Doch er selbst sagt: „Da ich sehr oft gegen St. Pauli gespielt habe, hinkt die Statistik natürlich ein bisschen. Ich gehe jetzt nicht in ein Spiel und denke vorher, dass ich gegen meinen Lieblingsgegner antrete. Es ist eher mein Vater, der solche Sachen auf dem Schirm hat und mir ab und zu mal eine Nachricht schreibt. (lacht) Ich mache mir da Grundsätzlich aber relativ wenige Gedanken.“ Über das Duell der Nachbarn denkt Terodde: „Ein Derby nimmt immer eine Eigendynamik an, das gehört bei so einer brisanten Partie dazu. Man hat schon im Hinspiel gesehen, dass wir Chancen kreieren können und das müssen wir am Montag auch wieder schaffen. Wenn wir dazu defensiv stabil stehen, haben wir eine sehr gute Chance auf den Sieg.“
Wer gewinnt das Hamburger Stadtderby?
- Hamburger SV (76%, 48 Votes)
- FC St. Pauli (14%, 9 Votes)
- Das Spiel endet unentschieden (10%, 6 Votes)
Total Voters: 63
Der 23. Spieltag (26.2. – 1.3.2021)
Darmstadt – Karlsruhe (Fr.)
Regensburg – Paderborn
Hannover – Fürth (Sa.)
Bochum – Würzburg
Kiel – Aue
Heidenheim – Düsseldorf (So.)
Sandhausen – Osnabrück
Nürnberg – Braunschweig
St. Pauli – Hamburg (Mo.)
Die Tabelle
1. | Hamburger SV | 22 | 48 : 28 | 42 |
2. | SpVgg Greuther Fürth | 22 | 43 : 25 | 42 |
3. | VfL Bochum 1848 | 22 | 40 : 23 | 42 |
4. | Holstein Kiel | 22 | 36 : 21 | 42 |
5. | Karlsruher SC | 22 | 36 : 30 | 36 |
6. | Fortuna Düsseldorf | 22 | 32 : 29 | 36 |
7. | Hannover 96 | 22 | 33 : 25 | 33 |
8. | 1. FC Heidenheim 1846 | 22 | 32 : 29 | 33 |
9. | FC Erzgebirge Aue | 22 | 31 : 30 | 32 |
10. | SC Paderborn 07 | 22 | 28 : 26 | 31 |
11. | FC St. Pauli | 22 | 36 : 40 | 28 |
12. | 1. FC Nürnberg | 22 | 29 : 34 | 26 |
13. | SSV Jahn Regensburg | 22 | 24 : 29 | 26 |
14. | SV Darmstadt 98 | 22 | 34 : 39 | 25 |
15. | VfL Osnabrück | 22 | 22 : 34 | 22 |
16. | Eintracht Braunschweig | 22 | 21 : 43 | 20 |
17. | SV Sandhausen | 22 | 25 : 44 | 18 |
18. | FC Würzburger Kickers | 22 | 25 : 46 | 15 |