Deutsche Elf setzt erstes Ausrufezeichen – das sagt die Region Lübeck

Melbourne – Die deutsche Auswahl ist eindrucksvoll in die Fußball-Weltmeisterschaft gestartet. Im allerersten Duell gegen eine Mannschaft aus Marokko gab es einen ungefährdeten 6:0 Sieg. Dabei ebneten zwei Treffer von Kapitänin Alexandra Popp (11., 39.) den Weg für den achten Sieg in neun WM-Auftaktpartien (1 Unentschieden). Die zuletzt angeschlagenen Lena Oberdorf und Marina Hegering wurden sehr gut durch Melanie Leupolz und Sara Doorsoun ersetzt, die deutsche Mannschaft erspielte sich insgesamt 74% Ballbesitz und gewann die Mehrheit aller Zweikämpfe.

Schützenfest in der zweiten Halbzeit

In der zweiten Hälfte schalteten die DFB-Frauen keinen Gang zurück und kamen gegen zusehends defensiv überforderte Afrikanerinnen zu vier weiteren Treffern. Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff erzielte Klara Bühl das 3:0, nach zwei Eigentoren (54. / 79.) setzte dann Lea Schüller den Schlusspunkt mit dem 6:0 (90.).

Jubel auch bei den Experten aus der Region

Die ungünstige Anstoßzeit erschwerte vielen die Live-Verfolgung am TV-Bildschirm. Dennoch konnte HL-SPORTS einige Stimmen einfangen:

Sarah „Volki“ Masch, zuletzt Interimstrainerin beim TSV Siems: „Deutlicher Sieg, eine klare Ansage an die Konkurrenz. Unsere DFB-Frauen sollen früh angreifen, was ich sehr an unserer Bundestrainerin schätze. Wir sollten kein Team sein, welches sich versteckt, dadurch haben wir allerdings hinten oft Lücken, was bei einer spielstärkeren Mannschaft auch sicher mal bestraft werden kann. Popp steht wie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort und zeigt, warum sie so populär ist. Für das nächste Spiel müssen wir unsere Chancen mehr nutzen, dann bin ich guter Dinge, dass wir eine gute Rolle in diesem Turnier spielen werden.“

Christian Jürss, Trainer SV Henstedt-Ulzburg: „Gerade die überwiegend knappen Ergebnisse bei diesem Turnier werten diesen deutlichen Sieg zum Start des Turniers deutlich auf. Die überwiegend gute Leistung sollte der Mannschaft nach der durchwachsenen Vorbereitung viel Auftrieb für die kommenden Spiele geben.“

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Popp als Titelgarant

Am Sonntag, den 30. Juli, geht es gegen Kolumbien weiter. Anstoß ist 11.30 Uhr (MEZ). Die Südamerikanerinnen werden mit sehr viel körperlicher Präsenz in die Partie gehen. Zuletzt beklagte Irland bei einem abgebrochenen Testspiel die ruppige Gangart. Wenn die deutsche Elf ihre Stärken weiterhin ausspielt, gelingt womöglich ein so euphorischer Durchmarsch wie bei der letztjährigen EM, als Deutschland erst im Finale an England scheiterte, auch weil Kapitänin Popp kurz vor dem Spiel verletzungsbedingt passen musste. Topfit kann sie jedenfalls zur prägenden Figur dieser WM werden.

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