Reinfeld – Vier Tore in der ersten Halbzeit und nochmal drei nach der Pause – das muss ihm erstmal einer nachmachen. Marcel Dankert hat am vergangenen Wochenende in der Kreisliga fast wieder im Alleingang dafür gesorgt, dass die SG Reinfeld/Kronsforde ein 9:2-Schützenfest gegen Fortuna St. Jürgen feierte. Der Stürmer erzielte sieben Treffer. Und das war nicht das erste Mal, dass der 26-Jährige in Torlaune war. Schon beim 9:0 in Garbek war er vier- und eine Woche später gegen Gudow (7:2) sogar fünfmal erfolgreich. Nun steigerte sich Dankert erneut. Vor einigen Wochen jubelte der Torjäger als “Krabbe“ nach einem Treffer (HL-SPORTS veröffentlichte dazu ein Video) und nun wurde er zum Hai.
Immer wieder zurück in die Heimat
Dabei musste Dankert 20 Jahre warten, bis es gleich sieben auf einen Strich gibt. Mit sechs Jahren fing er an dem Ball nachzueifern, durchlief die Jugend von Preußen Reinfeld und büchste zweimal Richtung SSV Pölitz sowie SV Hamberge aus. Von den beiden jeweiligen Stationen kehrte er der Angreifer allerdings immer wieder zurück zu seinem Heimatverein, spielte sogar schon für die Preußen in der Ober- und Landesliga. Jetzt ist es die Kreisliga und da legte er der Konkurrenz ein dickes Brett vor. Die Torjägerliste führt Dankert mit 26 Treffern derzeit an – aktuell fünf mehr als Sergen Tarim vom Türkischer SV.
Bei einem Tor konnte der Mann mit der Nummer 7 gar nicht anders
Sein Bruder Felix spielt ebenfalls in Reinfeld, in der Ü32 und der war stolz auf den “Kleinen“ Dankert. „Viele haben sich gefreut und konnten es kaum fassen“, erzählt er einige Tage nach seinem großen Tag bei HL-SPORTS. Und dabei schilderte der Goalgetter den schönsten sowie leichtesten Treffer vom vergangenen Sonntag: „Das schönste Tor war nach einem langen Ball über die Abwehrkette, den ich mit meinem ersten Kontakt direkt ins Tor schieße. Das Leichteste war, wo der Ball mir nach einem Distanzschuss direkt vor die Füße fällt und ich ihn nur noch rein schießen musste.“ Da konnte der Mann mit der Rückennummer 7 gar nicht anders…
„Ich würde mich nicht beschweren“
Der Industriemechaniker ist stolz auf seine Leistung, doch er vergisst dabei seine Mannschaft nicht. „Wir spielen in meinen Augen einen vernünftigen Ball und wollen größtenteils alles spielerisch lösen. Wir müssen in meinen Augen ein bisschen ruhiger in ein paar Aktionen werden, wo wir die Situation auch anders lösen können“, sagt er. Mit sieben Toren in einem Spiel hat er die die Latte selbst ganz schön hochgelegt und der 26-Jährige meint, dass er sich „nicht beschweren würde, wenn es so weiter geht“.
Oberliga?
Doch ganz so rosig lief es nicht immer. “Schnacksack“ – den Spitznamen bekam Dankert in der C-Jugend von seinem damaligen Trainer, weil er so viel “schnackte“ – hatte vor über drei Jahren einen Knorpelschaden und fiel rund fünf Monate aus. Doch der Angreifer kämpfte sich zurück und schaffte den Sprung in die Oberliga, wo er für die Stormarner neun Einsätze hatte und dabei ein Tor erzielte. Ob das Trainerteam dort wieder auf ihn aufmerksam wird? „Bisher wurde ich noch nicht angesprochen, aber natürlich möchte man als Fußballer doch immer so hoch wie möglich spielen“, verrät der Stürmer.
„Toll für das ganze Team“
Erst einmal zählt seine Mannschaft, die SG Reinfeld/Kronsforde, wo er sich sichtlich wohlfühlt – und da ist er geradeaus, meint zum bisherigen Saisonverlauf: „Ich persönlich habe damit gerechnet, dass wir oben mitspielen können. Dass es jetzt so aussieht, ist natürlich toll für das ganze Team. Aber wir als Team schauen von Spiel zu Spiel.“ Am kommenden Wochenende kommt ein harter Brocken, der direkte Verfolger TSV Siems. Um 12 Uhr ist man dann wieder an der Krummesser Landstraße in Lübeck gefordert, wo die Spielgemeinschaft ihre Heimspiele austrägt. Und vielleicht gibt es dann die nächsten Buden von Dankert sowie eine Kiste für seine Mitspieler, die ihm den Erfolg auflegen und gönnen.
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