Lübeck – Alles spricht von „Digitalisierung“ und oft bleibt es dabei, doch der FC Dornbreite macht das einfach, nutzt die technischen Möglichkeiten, die vom Landessportverbandes Schleswig-Holstein (LSV) gefördert wird. „coachbetter“ heißt die „Zauberei“, die am Steinrader Damm von Oberliga-Cheftrainer Sascha Strehlau und seinem Team angewandt wird.
Volle Konzentration auf Entwicklung
„Wir als Verein und ich als Trainer nutzen coachbetter und die Funktionen täglich. Unsere Trainingsgestaltung läuft über coachbetter. Mein Trainerteam und ich gestalten die Einheiten gemeinsam und teilen die Einheiten mit den Spielern über die App. Selbstverständlich sind alle Spieler angelegt und wir pflegen die Daten kontinuierlich, alles als Teil der Spieltags Vor- und Nachbereitung. Unsere Prozesse sind super effizient und so können wir uns voll auf die Entwicklung unserer Spieler konzentrieren“, so Strehlau in einem Video-Interview.
„Professionalisierung“ im Amateursport, ist das sinnvoll?
Hat so ein „Tool“ überhaupt etwas im Amateursport zu suchen? Abteilungsleiter Sebastian Hippel meint: „Die Digitalisierung ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig auch eine große Chance. Wir haben jetzt die Möglichkeit, auf eine ganz andere Art, auch fachlich, an Spieler, Trainer und Mitglieder heranzutreten.“ Bei einem Verein, wie dem FC Dornbreite, geht das nicht ohne Mehraufwand, da ist jede „helfende Hand“ sinnvoll. Angst hat man nicht beim Oberligisten, denn auch Betreuer wachsen heutzutage eben nicht auf Bäumen. Hier hat man den „digitalen Betreuer“ an der Seite.
Förderung durch Landessportverband
Und der LSV fördert die Aktion „Digitalen Wandel des Sports mitgestalten“ mit 2,5 Millionen Euro zur Hardware- und Softwareanschaffungen. Dazu können Vereine und Verbände noch bis zum Ende des Jahres Anträge stellen.
„Wir können uns nicht davor verschließen“
Doch nicht nur im Seniorenbereich ist „coachbetter“ eine Idee, denn am Steinrader Damm arbeitet man ebenso in der Jugend schon damit. „Wir können einen super Vorreiter sein, auch für andere Vereine, diese Hemmnisse und Schwellen zu überwinden und auch als Ansprechpartner zu agieren für andere Vereine, die sich interessiert sein, sich dem Thema Digitalisierung zu öffnen. Es geht nicht mehr ohne Digitalisierung. Und wir können uns auch im Amateurfußballbereich nicht davor verschließen“, so FCD-Vorsitzender Dirk Balk.
Borussia Dortmund ist dabei
Und in Dornbreite ist man nicht alleine. Die BVB Evonik Football Academy von Borussia Dortmund nutzt „coachbetter“ für die digitale Traineraus- und -entwicklung. Es entsteht beim Bundesligisten so die „BVB eAcademy“. Beim Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) hat das Werkzeug ebenfalls Einzug gehalten, genauso wie unter anderem beim BFC Dynamo, FSV Frankfurt und KSV Hessen Kassel sowie international.