Donner(s)-Tag bei Phönix: Reserve-Führung per Mail beurlaubt – Schatzmeister tritt zurück

Gabriel Lopes war von Beginn an bei der Phönix-Erfolgsstory dabei. Foto: Lobeca/Michael Raasch

Lübeck – Donner(s)-Tag beim 1. FC Phönix Lübeck! Der Regen unterspülte keine 24 Stunden nach dem glorreichen 9:1-Testspielsieg der Regionalliga-Mannschaft diverse Dinge an der Travemünder Allee. Die Kurzfassung: Daniel Safadi (Trainer, Landesliga-Team) und Gabriel “Gabi“ Lopes (Sportlicher Leiter der Reserve-Mannschaft) haben um 15 Uhr ihre Beurlaubung mit sofortiger Wirkung durch den „geschäftsführenden Vorstand“ erhalten. Ein persönliches Gespräch gab es nicht. Daraufhin reichte Thomas Trutt als Schatzmeister des Gesamtvereins per sofort seinen Rücktritt ein. Zudem kündigte mit dem heutigen Tag der „Vater des Adler-Erfolgs“ Manuel da Silva seine Vereinsmitgliedschaft. Ein Donnerwetter, das möglicherweise einen langen Rattenschwanz nach sich ziehen könnte.

Früher ein Herz und eine Seele: Phönix-Sportchef Frank Salomon und sein früherer Cheftrainer Daniel Safadi gemeinsam in der Regionalliga. Archivfoto: Lobeca/Kaben

Leeser und Strümpell nicht mehr an Bord

Zudem wurde bekannt, dass Marketing-Mitarbeiterin Michelle Strümpell schon vor längerer Zeit gekündigt hat und auch Rocco Leeser nicht mehr mitmachen wollte – er kündigte ebenfalls. Doch der Reihe nach…

Keine öffentliche Begründung

Am späten Nachmittag informierte Phönix-Vorsitzender Thomas Laudi die Medien, dass Safadi und Lopes von ihren Aufgaben entbunden wurden. Eine „eingehende Analyse und Beratung“ hatte zuvor intern stattgefunden, hieß es in der Mitteilung und weiter: „Zu den Gründen dieser Entscheidung möchte der Vorstand nicht öffentlich Stellung nehmen.“

Rocco Leeser kam im Mai 2022 zum 1. FC Phönix. Sieben Monate später ist er wieder weg. Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Kündigung kam per Mail

Auf den ausgesprochenen Dank des Vereins hat Lopes verzichtet. Safadi und er bekamen ihre Kündigungen knapp eine halbe Stunde zuvor per Mail. Auf Nachfrage von HL-SPORTS bei “Gabi“ sagte dieser: „Für uns kam das überraschend. Wir wissen, dass Thomas Laudi das im Alleingang entschieden hat, also nicht der geschäftsführende Vorstand. Der Schatzmeister ist sofort zurückgetreten und Malte Kohlhase als 2. Vorsitzender schrieb eine Mail, dass er diese Entscheidung eine Frechheit findet. Er ist auch ganz klar gegen diese Beurlaubungen.“

Nach zwölf Jahren Adlerschaft aus dem Nest gestoßen

Lopes vermisste in der „Kündigungs-Mail“ einen Grund für die Entscheidung. „Es stand darin, dass er uns keine Gründe mitteilen wird“, so der geschasste Sportliche Leiter der Landesliga-Mannschaft. Fast auf den Monat genau war “Gabi“ zwölf Jahre bei den Adlern, sorgte zusammen mit Dirk Brestel und Da Silva damals für die Auferstehung aus der Asche. Der Verein stand zu diesem Zeitpunkt im Kreisliga-Keller und spielt nun in der 4. Liga.

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„Am Ende ist es das, was sie wollten“

„Das ist schon verrückt und dreckig, wie das jetzt abgelaufen ist – und dann auch noch per Mail ohne ein persönliches Gespräch“, gab Lopes ganz klar seine Enttäuschung zum Ausdruck und fügte hinzu: „Am Ende ist es das, was sie wollten.“

„Geld regiert die Welt“

Was stimmte nicht und warum gab es diese Entscheidung? Lopes sagt: „Es gab nie Probleme zwischen 1. und 2. Mannschaft und wir haben immer Spieler genommen. Seitdem Oliver Zapel da ist, war das Verhältnis etwas zerrüttet. Es wurde sich nicht mehr an Absprachen gehalten. Wir konnten nicht richtig planen, denn auf einmal kamen andere Spieler herunter zu uns. Das war uns zu bunt und daraufhin wollten wir ein klärendes Gespräch. Das hat nur nie stattgefunden. Dann hieß es auf einmal, dass die Zweite auf jeden Fall in die Oberliga aufsteigen muss und das war vorher nie ein Thema. Ich kann dazu nur sagen, dass Geld die Welt regiert und so sieht es aktuell wohl aus. Man vergisst hier einfach den gesamten Verein. Da muss man sich einfach selbst hinterfragen, warum im eigenen Umfeld alle kündigen. Wir sind einfach sprachlos.“

Oliver Zapel (1. FC Phönix Lübeck Trainer). Foto: Lobeca

Schatzmeister tritt zurück

Bei Trutt war die Nummer von heute dann das i-Tüpfelchen für seine Entscheidung selbst zurücktreten. „Eigentlich wollte ich schon im vergangenen März zurücktreten, da es unterschiedliche Ansichten im Vorstand gab, doch die Vorkommnisse von heute ließen mir dann keine andere Wahl. Ich bin mit der Beurlaubung von Daniel und Gabriel nicht einverstanden und hatte sogar noch am Morgen versucht, die Wogen zu glätten. Meine Zustimmung zu dem Beschluss gab es zumindest nicht und wir sind drei Personen im geschäftsführenden Vorstand. Der 1. Vorsitzende kann sowas aber auch alleine entscheiden“, so der „Ex“-Schatzmeister bei HL-SPORTS.

Nachfolger soll schon feststehen

Sein Nachfolger soll im Übrigen schon länger feststehen. Matthias Kurtz, großzügiger Sponsor des JFV Lübeck und Geschäftspartner des Herren- und U17-Regionalliga-Cheftrainers Zapel, soll den Posten des Schatzmeisters am Adlerhorst übernehmen.

Niemand erreichbar…

Von Vereinsseite war am Abend niemand zu erreichen. In der Mitteilung vom Nachmittag hieß es übrigens noch: „Der Verein beabsichtigt, zeitnah einen Nachfolger auf der Position des Chefcoachs zu verpflichten, um eine reibungslose Vorbereitung der Mannschaft für den Start in den Pflichtspielbetrieb am 4.3.2023 zu gewährleisten.“ Die Vorbereitung war noch am Dienstag von Lopes für den 13. Februar geplant, doch das kann nun wieder alles ganz anders aussehen.

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1 Kommentar

  1. Ist ne frechheit,aber überall wo zapel trsiner wahr,gab es immer ärger u stress u jeder verein sollte von seiner verpflichtung weit abstand nehmen.

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