Hamburg – Nur noch ein paar Tage, dann startet der Hamburger SV auch zuhause in die neue Saison der 2. Bundesliga. Aufsteiger und Spitzenreiter Dynamo Dresden ist am Sonntag um 13.30 Uhr im Volkspark zu Gast. 17.100 HSV-Fans sind dabei, wovon am Mittwochnachmittag nur knapp 2.000 Tickets verfügbar waren. Das Stadion dürfte ausverkauft sein. Auf eine Dynamo-Anhänger-Show im Gästeblock, wie vor zwei Jahren, wird man allerdings verzichten. Auswärtige Fans sind (noch) nicht zugelassen.
Reha-Coach mit viel Arbeit
Richtung Top-Spiel des 2. Spieltags arbeitet der Tabellendritte seit Dienstag heran. Eine Einheit zum Start, zwei am Mittwoch. Dabei durfte sich Reha-Coach Sebastian Capel um mangelnde Teilnahme in seinem Bereich nicht beschweren. Josha Vagnoman, Anssi Suhonen, Jeremy Dudziak, Tom Mickel, Amadou Onana und Jan Gyamerah gehörten zu seinen „Klienten“.
Transfers in Aussicht?
Im Mannschaftstraining fehlte Toni Leistner. Der Innenverteidiger könnte bald ganz nicht mehr dabei sein und steht möglicherweise vor einem Abgang. Jonas David und Sebastian Schonlau haben dem gebürtigen Dresdner bisher den Rang abgelaufen. Doch nicht nur der 30-Jährige könnte den HSV bald verlassen. Es wird vermutlich noch einiges passieren, denn ein weiterer Verkaufskandidat dürfte Klaus Gjasula sein. Der „Mann mit dem Helm“ verpasste schon in der vergangenen Spielzeit den Anschluss, gehörte nicht zu den Top 1 von Cheftrainer Tim Walter. Beim albanischen Nationalspieler spielt das Tempo eine große Rolle, das ist nicht vorhanden. Eine Trennung dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.
Wer soll oder will gehen?
Auch bei Aaron Opoku, Dudziak und Onana ist noch nicht sicher, ob sie sich durchsetzen oder wie Letztgenannter die Raute weitertragen wollen. Und dann ist da noch Bates…
Kein Interesse?
Bei Dudziak sieht es wie folgt aus: Konstante Leistungen fehlen, dabei scheint der Mittelfeldspieler der Sache auch nicht gewachsen. Seit seiner zeitlichen Suspendierung im Vorjahr scheint es so, als ob er andere Gedanken hegt, als für die Hamburger auflaufen zu wollen. Interessenten für ihn? Anscheinend Fehlanzeige.
Wieder nach Rostock?
In Opoku sieht die Chefetage nach wie vor Potenzial. Problem dabei: Es reicht noch nicht für die Anforderungen im Volkspark. Dafür würde der F.C. Hansa Rostock den 22-Jährigen wohl erneut mit Kusshand nehmen. Dorthin war er schon 2019 für ein Jahr ausgeliehen. In der vergangenen Spielzeit durfte Jahn Regensburg sich seiner Eigenschaften erfreuen, wo er auf 21 Einsätze kam.
Bates auf dem Abstellgleis
Letzter Kandidat ist David Bates. Der Schotte treibt im Nirgendwo und hat noch ein Jahr beim Hamburger SV Vertrag. Auf Spielpraxis kann der Abwehrspieler aber weder in der Bundesliga- noch in der Regionalligamannschaft hoffen. Der nächste Abnehmer dürfte den Zuschlag erhalten. Eine Zukunft beim HSV ist in ganz weiter Ferne.
Gibt es Millionen satt?
Onana machte bisher keinen Hehl daraus, dass er sich verändern möchte – Champions League soll es für den 19-Jährigen am liebsten sein. Der OSC Lille soll Interesse haben, doch der französische Meister scheint nicht bereit zu sein die sechs bis neun Millionen Euro Ablöse, die die Hamburger aufgerufen haben sollen, zu bezahlen. Vor einem Jahr kam der belgische U21-Nationalspieler ablösefrei aus der U19 der TSG Hoffenheim und unterschrieb einen Vertrag bis Sommer 2024 an der Elbe. Jetzt ein Verkauf? Für den HSV wäre das einmal wieder ein lukratives Geschäft. Fahrt könnt nun wieder aufkommen, weil anscheinend Lilles Konkurrent Stade Rennes mit in den Poker eingestiegen sein soll.
Und wer kommt?
Kein Geheimnis ist es, dass Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel fieberhaft nach einem weiteren Torhüter suchen. Auf Schalke war schon U21-Keeper Leo Oppermann mit an Bord, weil Tom Mickel (Schultereckgelenkssprengung) noch einige Wochen ausfällt. Charmant ist die Lösung mit dem Nachwuchs-Keeper sicherlich, allerdings nicht zu halten – insbesondere, weil die Regionalliga am 14. August startet und Oppermann dort gebraucht wird. Ein dritter Mann muss her. Bei Wunschkandidat Oliver Christensen sieht es schlecht aus. Sein aktueller Verein Odense BK will rund drei Millionen Euro Ablöse für den U21-Nationalspieler Dänemarks, das ist dem HSV zu teuer. Hier ist die Schmerzgrenze bei zwei Millionen Euro. Es dürfte also eher ein Notfall-Backup zwischen den Pfosten sein, sozusagen eine „billige“ Lösung. Für Coach Walter ist inzwischen klar: Daniel Heuer Fernandes ist seine Nummer 1. Nach der sehr guten Leistung auf Schalke auch kein Wunder.