Ein Trauerspiel in drei Akten: Fiete Arp und Holstein Kiel

Trainer Rapp mit klaren Worten über das „Talent“

Jann-Fiete Arp hat bisher auch bei Holstein Kiel nicht zu seiner Stärke gefunden. Archivfoto: Lobeca/Max Krause

Kiel – Es bleibt ein Trauerspiel für Jann-Fiete Arp. Vom einstigen HSV-Sturmtalent, das mit Uwe Seeler verglichen wurde, zum Bankdrücker bei Holstein Kiel. Sein Ausflug von der Elbe zum FC Bayern München hat der inzwischen 23-Jährige abgehakt, wollte in der Provinz einen Neuanfang starten. Das klappte bisher nur semi-gut. Vor sechs Jahren erhielt der frühere Junioren-Nationalspieler noch die U17-Fritz-Walter-Medaille in Gold und nun könnte es selbst bei den „Störchen“ den nächsten Absturz geben.

Der heute 23-Jährige Arp bekam beim FC Bayern München einen Mega-vertrag und spielte dort in der 2. Mannschaft. Foto: Lobeca/Michael Raasch

Weniger Einsatzzeiten als im Vorjahr

Während der gebürtige Segeberger noch in der Vorsaison auf 36,9 Einsatzminuten pro Spiel im Durchschnitt kam, sind es seit dem Sommer bis jetzt sogar nur noch 33,8 Minuten (bei bisher einer Partie mehr). Ein Tor erzielte der Stürmer dabei. Nur neunmal schaffte Arp es in die Startelf, viermal musste er sogar auf die Tribüne (einmal wegen einer Gelbsperre). Zuletzt am Sonntag gegen Darmstadt 98, allerdings auf einer ungewohnten Position im rechten Mittelfeld. Zur Pause wechselte ihn Marcel Rapp aus.

„Hü oder hott“

Kiels Trainer fand deutliche Worte in Richtung Arp: „Ich weiß nicht, wie lange man als Talent gilt. Bei manchen Vereinen hört das mit 19 Jahren auf, bei Holstein Kiel kann ein Talent noch ein bisschen älter sein. Daher will ich ihn nicht abschreiben.“ Rapp setzte noch einen obendrauf: „Er kommt jetzt in eine Phase, in der er langsam zeigen muss, hü oder hott.“

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Absturz in fünf Jahren: Jann-Fiete Arp noch zu „glücklichen Zeiten“ 2018 beim Hamburger SV als Fan-Liebling. Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Wechsel in die 3. Liga zum letzten Neuanlauf?

Der Vertrag läuft noch bis zum Sommer des kommenden Jahres. Ein Verkauf von Arp scheitert vermutlich an Interessenten. Noch ein Neuanfang für ihn wäre vermutlich dann die allerletzte Chance. Ein Verein mit einem kleineren und familiäreren Umfeld wäre vielleicht eine Option, möglicherweise sogar in der 3. Liga? Manchmal ist der Schritt zurück einer nach vorne.

Ändert sich nichts, ist nächstes Jahr wohl Schluss

Sicherlich hat man in Kiel allerdings auch zu sehr auf den Heimbonus des Segebergers gehofft, doch der ist längt verflogen. Fakt dürfte sein: Ändert sich nichts, wird das „Notband“ Holstein zum Notstand und 2024 zum Ausstand. Im Norden setzte man viel Hoffnung auf Arp, erst beim Hamburger SV und dann in Kiel. Diese ist vergangen.

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